Männer

„Sofort Teil der Familie”

Neuzugang Tiago Tomas über seine ersten Tage in Grün-Weiß und seine Ziele mit den Wölfen.

VfL Wolfsburg Spieler Lacroix, Tomas und Cozza posieren Arm in Arm im Trainingsdress.

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Das Trainingslager der Wölfe in Seefeld ist in vollem Gange. Mittendrin ist auch Neuwolf Tiago Tomas, der in Tirol, aber auch schon in der ersten Trainingswoche in Wolfsburg, keine Berührungsängste mit den neuen Kollegen zeigte und bereits bestens integriert wirkt. Im Interview spricht der portugiesische Edeltechniker über diese aufregende Zeit, seinen eigenen Spielstil und seine Einflüsse und Ziele.

Hi Tiago, willkommen hier in den Reihen der Wölfe. Du hast bereits in Wolfsburg eine Woche mit deinem neuen Team trainiert, ihr hattet den ersten Test der Vorbereitung und habt mittlerweile die ersten Einheiten in Seefeld hinter euch gebracht. Wie hast du diese Tage erlebt? 

Tiago Tomas: Mein erster Eindruck ist viel besser, als ich es erwartet habe. Hier wird auf einem Niveau gearbeitet, das noch einmal viel höher ist als das, was ich in der Vergangenheit gewohnt war. Meine neuen Teamkameraden haben mir sehr geholfen, mich hier in den ersten Tagen zurecht zu finden und haben mich sehr gut aufgenommen. Ich habe mich sofort als Teil der Familie und komplett integriert gefühlt.

Wie hast du insgesamt die Atmosphäre im Team in diesen Tagen wahrgenommen?

Tiago: Wirklich sehr gut, jeder scheint mit jedem gut auszukommen. Ich habe keine Grüppchen wahrgenommen. Es ist ein Umfeld, in dem man sich gerne aufhält. Es ist auch auf dem Feld immer leichter, wenn die einzelnen Spieler auch abseits davon gut miteinander auskommen. Ich kann auch nicht den einen oder anderen Spieler nennen, der mich etwas mehr an die Hand genommen hat, da mich alle sehr offen empfangen haben.

Du hast zuletzt auf Leihbasis in Stuttgart gespielt. War es eine bewusste Entscheidung, jetzt im nächsten Schritt fest in der Bundesliga zu bleiben oder was war der entscheidende Faktor für deinen Wechsel zum VfL?

Tiago: Ich hätte auch andere Optionen gehabt, aber die Art, wie der Klub an mich herangetreten ist, war letztlich der Grund, warum ich mich für den VfL entschieden habe. Man hat mir gezeigt, was man erreichen und welchen Fußball man spielen möchte. Und natürlich war es für mich von Vorteil, dass ich die Bundesliga bereits kenne. Deswegen waren alle Grundlagen gegeben, die ich für den nächsten Schritt in meiner Karriere haben wollte.

Hier wird auf einem Niveau gearbeitet, das noch einmal viel höher ist als das, was ich in der Vergangenheit gewohnt war. Meine neuen Teamkameraden haben mir sehr geholfen, mich hier in den ersten Tagen zurecht zu finden und haben mich sehr gut aufgenommen.
Tiago Tomas

Du bist in Lissabon geboren und hast seit 2014 für Sporting gespielt. Auch wenn du die letzten 18 Monate bereits nach Deutschland verliehen warst: War es eine schwere Entscheidung, nun erst einmal deine Heimat für längere Zeit zu verlassen?

Tiago: Natürlich war das keine leichte Entscheidung, denn ich bin in Lissabon aufgewachsen. Aber das Leben geht weiter und in dieser Phase muss ich als erstes an meine Karriere denken. Ich werde den Klub in mir tragen, egal wohin ich gehe, aber für mich war die Zeit gekommen, ein anderes Abenteuer zu suchen.

Im Spiel gegen die Beck’s-Auswahlkamst du über den Flügel. In der Vergangenheit hast du aber auch häufiger als Sturmspitze agiert. Wo siehst du deine größeren Stärken?

Tiago: Das kommt auf das Spiel an, das wir spielen. In den letzten Jahren kam ich vermehrt über die Flügel. Da kann ich meine Qualitäten besser ausspielen. Als Spitze kommt es mir zugute, wenn ich einen Partner habe, der auch die Gegenspieler bindet und mir mehr Freiheiten und auch Freiräume ermöglicht. 

Du hast deine Qualitäten angesprochen. Deine Agilität und Technik konntest du im letzten Spiel bereits präsentieren. Wie siehst du selbst deine Spielweise, worauf können sich die VfL-Fans freuen?

Tiago: Ich bin ein schneller, kreativer Spieler, der auch gerne seine Mitspieler in Szene setzt, aber sich auch im Eins-gegen-Eins durchsetzen kann. Mein Blick ist auf das Tor gerichtet.
 


Was sind deine Ziele im neuen Umfeld in Wolfsburg?

Tiago: Natürlich steht es über allem, dem Team dabei zu helfen, die gesteckten Ziele zu erreichen. Aber ich möchte auch persönlich dazu in der Lage sein, meine gesamten Qualitäten zu zeigen. Ich möchte mein Potential ausschöpfen - und zwar am liebsten mit vielen Toren und Vorlagen, da das auch dem Team weiterhelfen würde.

Du bist der vierte Portugiese, der für den VfL in der Bundesliga auflaufen wird. Der wohl erfolgreichste und der mit den meisten Spielen …

Tiago: … war Vieirinha. Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, aber natürlich war er in Portugal ein populärer Spieler, weil er zur Europameister-Mannschaft 2016 gehörte. Vielleicht erreiche ich ja mal die Anzahl Spiele, die er für die Wölfe machte.

Bei deinem Profi-Debüt für Sporting hat das Team mit Sondertrikots mit den Namen von Klub-Legenden gespielt. Du hattest Cristiano Ronaldo auf deinem. War das eine große Ehre für dich? War Cristiano einer deiner Helden oder hattest du andere Vorbilder?

Tiago: Alle Kinder in Portugal sind fasziniert von Ronaldo. Ich war nie besessen von ihm, aber natürlich habe ich zu ihm aufgeschaut, weil er mit allen Teams, in denen er gespielt hat, durch harte Arbeit seine Ziele erreicht hat. Und fußballerisch ist er sowieso ein Musterbeispiel. Es war eine Ehre für mich, seinen Namen auf dem Trikot zu tragen, aber ich versuche, mir meinen eigenen Namen zu machen. Mein Vorbild war daher schon immer mehr mein Vater – zwar nicht im fußballerischen Bereich, aber in seiner Art, die Welt zu sehen.