Frauen

So fördert VfL-Stürmerin Ewa Pajor den Nachwuchs

Die 27-jährige Wölfin hat in ihrer Heimat erfolgreich ein Projekt für Mädchen gestartet.

Sie will den Frauenfußball in ihrem Heimatland voranbringen: Ewa Pajor hat gemeinsam mit Ex-Wölfin Agata Tarczynska ein internationales Fußballturnier für Mädchen in ihrem Geburtsort Uniejow in Polen ins Leben gerufen. In diesem Sommer geht der „Pajor & Tarczynska Visa Summer Cup“ bereits in die dritte Runde. Zweimal gab es darüber hinaus ein etwas kleineres Winterturnier, zuletzt Ende Dezember. Darum ist das Projekt für die VfL-Stürmerin eine Herzensangelegenheit.

Fußball in Polen fördern

„Wir wollen die Entwicklung des Frauenfußballs in Polen fördern. Ich denke, dass es da viel Potenzial gibt“, berichtet Pajor. Die A-Nationalmannschaft, deren Kapitänin die 27-Jährige ist, arbeitet auf ihre erste Teilnahme an einem großen Turnier hin. Zuletzt gelang ihr in der UEFA Women’s Nations League der Aufstieg in die Liga A. Damit weitere talentierte Spielerinnen heranwachsen, unterstützt Pajor den Nachwuchs nicht nur als Gesicht der Akademie in ihrer Heimatstadt Uniejow, sondern auch als Gründerin des „Pajor & Tarczynska Visa Summer Cups“. „Aga und ich hatten die Idee, ein Turnier für Mädchen zu entwickeln. Wir hoffen, dass wir dadurch weitere Schritte nach vorne machen“, erzählt die Wölfin.

Team vom VfL war dabei

Den Startschuss gaben die beiden vor zweieinhalb Jahren. Seitdem ist das Projekt Stück für Stück gewachsen. Im vergangenen Sommer reiste neben sieben polnischen Mädchenmannschaften erstmals ein Team des VfL Wolfsburg nach Uniejow. Das bestand aus Spielerinnen der U13 und der U15 der Wölfinnen und hatte sich extra für das Turnier zusammengefunden. „Darüber habe ich mich sehr gefreut! Ich hoffe, dass sie in diesem Jahr wiederkommen“, sagt Pajor. Sie wünscht sich außerdem, dass sich 2024 noch ein oder zwei andere Mannschaften aus dem Ausland für ihr Turnier anmelden. Eines der teilnehmenden Teams stellt sie mit Tarczynska selbst zusammen: „Wir machen das für die Mädchen, die gerade noch mit Jungs zusammenspielen. Sie können uns Videos schicken. Die schauen wir uns an und dann entscheiden wir.“ 

Pajor ist das komplette Turnier da

Drei Tage dauert das Turnier im Sommer. Auf die Mädchen, die in diesem Jahr zwischen 2011 und 2013 geboren sind, warten in Uniejow optimale Bedingungen: Neben zwei guten Plätzen gibt es ein schönes Hotel und eine Therme. „Aga und mir ist sehr wichtig, dass wir vom ersten bis zum letzten Tag da sind und die Mädels uns ansprechen können“, sagt die 27-Jährige. Pajor und Tarczynska beantworten Fragen, schreiben Autogramme und schauen dem Nachwuchs zu. Die drei Tage sind für die VfL-Stürmerin ein tolles Erlebnis: „Mir gibt das neue Energie. Außerdem weiß ich noch, wie es war, als ich selbst klein war und Vorbilder hatte, die ich gerne treffen wollte.“ Bislang nahmen im Sommer immer acht Mannschaften an dem Turnier teil, in diesem Jahr sollen es erstmals zwölf sein.

VfL ist „auf gutem Weg“

Bevor es so weit ist, will Pajor aber zunächst die Saison mit dem VfL Wolfsburg erfolgreich zu Ende bringen. Am Montag, 29. Januar, steht ab 19.30 Uhr das erste Pflichtspiel des neuen Jahres in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gegen die SGS Essen an. Der bisherige Verlauf der Vorbereitung stimmt die VfL-Stürmerin optimistisch: „Ich denke, dass wir sowohl in der Defensive als auch in der Offensive Fortschritte gemacht haben. Wir sind auf einem guten Weg dahin, das Niveau zu erreichen, das wir haben wollen.“ Das Ziel für die zweite Saisonhälfte ist klar: Es geht für das Team von Cheftrainer Tommy Stroot um die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. „Ich bin seit 2015 hier und wir spielen immer um Titel, wir wollen immer gewinnen. Das ist die Mentalität hier und die mag ich sehr“, betont Pajor. Sie gehört mittlerweile zu den dienstältesten Spielerinnen im Kader der Wölfinnen. Die Siegermentalität haben ihr in ihren ersten Jahren beim VfL erfahrenere Spielerinnen wie Anna Blässe, Lara Dickenmann, Nilla Fischer oder Alexandra Popp mit auf den Weg gegeben. „Ich habe diese Einstellung gelernt und will sie gerne an die weitergeben, die dann irgendwann nachkommen. Ich denke, diese Energie brauchen wir, um unsere Ziele zu erreichen.“