Frauen

„Rücken noch enger zusammen“

Die VfL-Frauen empfangen am Sonntag die TSG 1899 Hoffenheim in Wolfsburg.

Jetzt gilt es, im Kampf um die Deutsche Meisterschaft alles zu geben: Nach dem enttäuschenden Aus in der Champions-League-Qualifikation richtet sich der Fokus der VfL-Frauen auf die Google Pixel Frauen-Bundesliga. Vor dem 5. Spieltag stehen sie mit zwei Punkten Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz. Am Sonntag, 22. Oktober, empfangen sie um 14 Uhr im AOK Stadion ihre direkten Verfolgerinnen: die TSG 1899 Hoffenheim (live auf DAZN und Magenta Sport).

Torgefährliche Gegnerinnen

Mit der TSG kehrt auch Ex-Wölfinnen-Coach Stephan Lerch erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der Chefcoach der Kraichgauerinnen sieht den VfL in der Favoritenrolle, sagt in einem Interview auf der Website des Klubs aber gleichzeitig: „Wir fahren nach Wolfsburg, um dort etwas mitzunehmen. Wir haben das Selbstbewusstsein zu sagen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen.“ Dass die Hoffenheimerinnen mit breiter Brust anreisen, ist nicht verwunderlich: Nach vier Spieltagen sind sie noch ungeschlagen, strahlten in den ersten Partien eine große Torgefahr aus. Gegen den MSV Duisburg (9:0), Werder Bremen (3:1) und den 1. FC Nürnberg (3:0) gelangen der TSG jeweils Siege, von Bayer 04 Leverkusen trennte sie sich zuhause mit einem 2:2-Unentschieden. Gleichzeitig kämpfen die Hoffenheimerinnen allerdings auch mit Verletzungssorgen. Im Kader fehlen Leonie Maier, Laura Dick, Isabella Hartig und Julia Hickelsberger. Stürmerin Melissa Kössler, die in den ersten beiden Partien vier Tore für die TSG geschossen hatte, könnte nach ihrer Verletzungspause am Sonntag hingegen erstmals wieder auf dem Platz stehen. „Wir hoffen, dass es bis zum Wochenende reicht“, sagte Lerch am Freitag.

VfL will an Erfolge anknüpfen

Der VfL hatte unterdessen nur wenige Tage Zeit, um die am Mittwochabend erlittene Niederlage gegen Paris FC zu verdauen. Gestern trommelte Cheftrainer Tommy Stroot sein Team deshalb zusammen, um gemeinsam mit der Aufarbeitung zu beginnen. Am heutigen Freitag haben die Spielerinnen nochmal frei, ehe am morgigen Samstag um 10.30 Uhr das Abschlusstraining vor der Partie gegen Hoffenheim ansteht. Während die Wölfinnen die Qualifikation für die UEFA Women’s Champions League leider verpasst haben, haben sie in der Liga bislang einen Auftakt nach Maß hingelegt: Als einziges Team gewannen sie an allen der bisherigen vier Spieltage. Zuletzt siegten sie vor einer Woche mit 2:0 gegen RB Leipzig. An diese Erfolge will das Team nun anknüpfen.

Vor dem Spiel gegen Hoffenheim sprach VfL-Trainer Tommy Stroot mit den Medien über…

… die Personalsituation: Wir haben mit Sveindis Jonsdottir, Rebecka Blomqvist, Tabea Sellner und Camilla Küver die üblichen Verdächtigen, die weiter ausfallen. Außerdem steht auch Merle Frohms für die Partie gegen Hoffenheim noch nicht wieder zur Verfügung.

… die Stimmung im Team: Grundsätzlich kann ich sagen, dass der Umgang mit dieser Niederlage sehr individuell ist. Für uns war aber wichtig, dem Ganzen eine gewisse Richtung zu geben. Deshalb haben wir uns gestern bewusst dazu entschieden, die ganze Gruppe nochmal kurz zusammenzuholen. Wir haben die Verantwortung, am Sonntag gegen Hoffenheim mit einer gewissen Energie und Überzeugung auf dem Platz zu stehen. So schwer das in solchen Situationen ist. Ich glaube aber, dass es uns gelungen ist, gestern den richtigen Fokus zu setzen. Grundsätzlich war bei allen Spielerinnen zu spüren, dass wir durch diesen Rückschlag noch enger zusammenrücken. Ich habe eine Mannschaft wahrgenommen, die extrem eng beieinander ist und fast familiär miteinander umgeht. Und daraus können wir wieder Kraft schöpfen für die Aufgaben, die am Wochenende auf uns warten.

… Erkenntnisse aus dem Paris-Spiel: Grundsätzlich ist für uns wichtig, die Mädels so zu begleiten, dass wir die richtige Energie und die richtige Überzeugung auf den Platz bringen können. Wir müssen uns außerdem in die Pflicht nehmen, unser Spiel in gewissen Situationen einfacher zu gestalten. Es geht erstmal nicht unbedingt darum, schön zu spielen, sondern darum, effektiv zu sein und für das richtige Ergebnis zu sorgen. Nach dem Bayern-Spiel kommen wir dann in eine neue Situation, in der wir mehr Trainingszeit haben. Die wollen wir nutzen, um für feste Abläufe zu sorgen und Dinge weiter zu stabilisieren.

… die Gegnerinnen: Das Spiel der Hoffenheimerinnen ist sehr flexibel und anpassungsfähig, vor allem in der Offensive. Unsere Aufgabe ist es, dagegen verschiedene Lösungen zu finden und diesen Gegner hier zuhause mit der richtigen Energie zu blocken. Uns erwartet ein Topspiel in der Frauen-Bundesliga, ein Topgegner in allen Bereichen, das muss uns klar sein. Es ist eine Mannschaft, die definitiv um Platz drei und mehr mitspielen wird. Deshalb war für uns gestern auch wichtig, den Fokus auf dieses Spiel zu lenken.

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