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Roy trifft … Yannick Gerhardt

Gemeinsame Zeitreise der VfL-Legende und des grün-weißen Dauerbrenners hinterm Steuer des Golf V GTI.

Meeting der Evergreens: Yannick Gerhardt, Mittelfeldmotor beim VfL Wolfsburg, und der Golf V GTI – Baujahr 2005, seinerzeit Dynamik-Benchmark in der Kompaktklasse und ein Highlight zum 50. Geburtstag des Volkswagen Golf. Gerhardt ist 30 Jahre alt, bereits seit acht Jahren beim VfL und damit einer der dienstältesten Spieler bei den Wölfen. Mit VfL-Aufstiegsheld Roy Präger blickt er in der dritten Folge des Zeitreise-Formats „Roy trifft …“ auf seine bisherige Zeit in Wolfsburg zurück, verrät, welches sein erstes VW Modell war und gibt seinen außergewöhnlichen Berufswunsch preis.

„Den VfL dahin bringen, wo er hingehört“

Allein in der Bundesliga trug Gerhardt mittlerweile über 200 Mal das Trikot des VfL. Er spielt seine neunte Saison in Wolfsburg und hat klare Vorstellungen von der Spielzeit 2024/2025. „Wir wollen es besser machen als im Vorjahr und den VfL dahin bringen, wo er hingehört, nach Europa. Das ist unser Anspruch“, sagt der ehrgeizige Mittelfeldspieler. Ein hoher Anspruch zeichnet den 1,84 Meter großen Akteur seit jeher aus. Im Jahr 2013 wird Gerhardt, damals noch in Diensten des 1. FC Köln, mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber ausgezeichnet. „Das war Ansporn für mich, noch mehr aus mir rauszuholen“, sagt er im Rückblick. Als seinen größten sportlichen Erfolg nennt er den EM-Titel 2017 mit der U21-Nationalmannschaft. In der deutschen Auswahl stand auch ein Spieler, den Gerhardt bis heute fast täglich trifft: VfL-Kapitän Maximilian Arnold.

Auf den größten Fußballbühnen vorgespielt

In der A-Nationalmannschaft debütiert Gerhardt am 15. November 2016 – das Spiel gegen Italien ist bislang sein einziger Einsatz. Zwar hat er die Hoffnung auf weitere Spiele mit dem Bundesadler auf der Brust noch nicht aufgegeben, bleibt aber Realist: „Erst einmal zählt Wolfsburg. Hier will ich mein Herz auf dem Platz lassen und Erfolge feiern.“ So wie in der Saison 2020/2021, als sich Gerhardt mit dem VfL als Tabellenvierter für die UEFA Champions League qualifiziert und im Folgejahr in fünf Partien zum Einsatz kommt – davon dreimal in der Startelf und auf drei verschiedenen Positionen. „Ich bin eben vielseitig einsetzbar“, erklärt der Allrounder.

Mit einem Scirocco ging es los

Vielseitig ist auch sein Geschmack in Sachen Autos. „Mein erster Wagen war ein weißer Scirocco mit schwarzen Felgen“, sagt Gerhardt mit einem Grinsen und ergänzt: „Aber ich hatte auch schon einen Golf R. Generell mag ich es sportlich.“ Da passt der Golf V GTI wie die Faust aufs Auge. Genauso wie der damalige Werbeslogan für den sportlichen Kompakten: „Für Jungs, die damals schon Männer waren.“ Volltreffer! Sportfahrwerk, in 7,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, TFSI-Motor mit 147 kW (200 PS). Merkmale, die Gerhardt anerkennend nicken lassen und die er gerne selbst erleben möchte. Also los!

Persönliche Grundsatzentscheidung im Jahr 2017

Nur wenige Augenblicke später stellt sich Gerhardt bei der Fahrt durch Wolfsburg den nächsten Fragen von Präger und spricht ganz offen: „Wenn ich nicht Fußballer geworden wäre, dann am liebsten Anwalt. Ich helfe gerne Menschen, vor allem denen, die sich nicht so gut verteidigen können. Und wenn man das für den guten Zweck einsetzen kann, ist das eine coole Sache.“ Derzeit liegt der Fokus aber voll auf dem VfL, mit dem er schon schwere Zeiten durchgemacht hat. „Platz 12 in der Vorsaison war sehr frustrierend für uns alle“, sagt Gerhardt. „Die Relegationen 2017 und 2018 waren aber deutlich härter. Damals waren wir einfach nur froh, dass wir dringeblieben sind.“ Es war die Zeit, als Gerhardt für sich persönlich eine große Entscheidung getroffen hat: Seit 2017 ernährt sich der Profi vegan. „Ich möchte noch viele Jahre auf höchstem Niveau Fußball spielen und das Beste aus mir rausholen. Wenn einem bewusst wird, dass man der Umwelt und sich selbst mit veganer Ernährung etwas Gutes tut, ist es nicht schwer“, ist Gerhardt überzeugt.

Waldspaziergänge zum Druckausgleich

Den Golf V GTI fährt er konzentriert und kontrolliert, kann aber auch mal Gas geben – ganz so wie auf dem Platz. Das Ziel ist das Hasselbachtal, gleich neben dem VW-Bad. Für Gerhardt ist das Naherholungsgebiet der perfekte Rückzugsort: „In dem Freibad war ich noch nie, aber den Wald finde ich sehr schön. Hier gehe ich gerne mit meiner Freundin spazieren, komme auf andere Gedanken und vergesse den Druck.“ Es ist ein Ort, an dem Gerhardt im wahrsten Sinne des Wortes „auftanken“ kann, um mit dem VfL Wolfsburg die kommenden Aufgaben in der Bundesliga und im DFB-Pokal anzugehen.

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