Auf den größten Fußballbühnen vorgespielt
In der A-Nationalmannschaft debütiert Gerhardt am 15. November 2016 – das Spiel gegen Italien ist bislang sein einziger Einsatz. Zwar hat er die Hoffnung auf weitere Spiele mit dem Bundesadler auf der Brust noch nicht aufgegeben, bleibt aber Realist: „Erst einmal zählt Wolfsburg. Hier will ich mein Herz auf dem Platz lassen und Erfolge feiern.“ So wie in der Saison 2020/2021, als sich Gerhardt mit dem VfL als Tabellenvierter für die UEFA Champions League qualifiziert und im Folgejahr in fünf Partien zum Einsatz kommt – davon dreimal in der Startelf und auf drei verschiedenen Positionen. „Ich bin eben vielseitig einsetzbar“, erklärt der Allrounder.
Mit einem Scirocco ging es los
Vielseitig ist auch sein Geschmack in Sachen Autos. „Mein erster Wagen war ein weißer Scirocco mit schwarzen Felgen“, sagt Gerhardt mit einem Grinsen und ergänzt: „Aber ich hatte auch schon einen Golf R. Generell mag ich es sportlich.“ Da passt der Golf V GTI wie die Faust aufs Auge. Genauso wie der damalige Werbeslogan für den sportlichen Kompakten: „Für Jungs, die damals schon Männer waren.“ Volltreffer! Sportfahrwerk, in 7,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, TFSI-Motor mit 147 kW (200 PS). Merkmale, die Gerhardt anerkennend nicken lassen und die er gerne selbst erleben möchte. Also los!
Persönliche Grundsatzentscheidung im Jahr 2017
Nur wenige Augenblicke später stellt sich Gerhardt bei der Fahrt durch Wolfsburg den nächsten Fragen von Präger und spricht ganz offen: „Wenn ich nicht Fußballer geworden wäre, dann am liebsten Anwalt. Ich helfe gerne Menschen, vor allem denen, die sich nicht so gut verteidigen können. Und wenn man das für den guten Zweck einsetzen kann, ist das eine coole Sache.“ Derzeit liegt der Fokus aber voll auf dem VfL, mit dem er schon schwere Zeiten durchgemacht hat. „Platz 12 in der Vorsaison war sehr frustrierend für uns alle“, sagt Gerhardt. „Die Relegationen 2017 und 2018 waren aber deutlich härter. Damals waren wir einfach nur froh, dass wir dringeblieben sind.“ Es war die Zeit, als Gerhardt für sich persönlich eine große Entscheidung getroffen hat: Seit 2017 ernährt sich der Profi vegan. „Ich möchte noch viele Jahre auf höchstem Niveau Fußball spielen und das Beste aus mir rausholen. Wenn einem bewusst wird, dass man der Umwelt und sich selbst mit veganer Ernährung etwas Gutes tut, ist es nicht schwer“, ist Gerhardt überzeugt.
Waldspaziergänge zum Druckausgleich
Den Golf V GTI fährt er konzentriert und kontrolliert, kann aber auch mal Gas geben – ganz so wie auf dem Platz. Das Ziel ist das Hasselbachtal, gleich neben dem VW-Bad. Für Gerhardt ist das Naherholungsgebiet der perfekte Rückzugsort: „In dem Freibad war ich noch nie, aber den Wald finde ich sehr schön. Hier gehe ich gerne mit meiner Freundin spazieren, komme auf andere Gedanken und vergesse den Druck.“ Es ist ein Ort, an dem Gerhardt im wahrsten Sinne des Wortes „auftanken“ kann, um mit dem VfL Wolfsburg die kommenden Aufgaben in der Bundesliga und im DFB-Pokal anzugehen.
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Roy trifft … Kamil Grabara
Roy trifft … Felix Magath