Frauen

Remis im Top-Spiel

Die Frauen des VfL Wolfsburg und der FC Bayern München trennen sich 1:1.

Eine Woche nach dem 3:1-Auswärtssieg im DFB-Pokal-Achtelfinale mussten sich die VfL-Frauen bei der Neuauflage des Duells mit dem FC Bayern München in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit einer Punkteteilung begnügen: In einer erneut intensiv geführten Partie trennten sich die beiden Top-Teams mit 1:1 (1:0). Alexandra Popp erzielte die frühe Führung für die Wölfinnen, die eingewechselte Mandy Islacker sicherte den Münchnerinnen vor der Saison-Rekordkulisse von 3.245 Zuschauern im AOK Stadion das Remis. In der Tabelle gab es an der Spitze damit keine Veränderungen – auch weil die zweitplatzierte TSG 1899 Hoffenheim in Frankfurt ebenfalls Unentschieden spielte (2:2). Zum Abschluss der Hinrunde gastieren die VfL-Frauen am kommenden Freitag, 29. November (Anstoß um 19.15 Uhr/live auf Eurosport), bei Bayer Leverkusen.  

Zwei Änderungen

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch nahm im Vergleich zur Vorwoche zwei Änderungen in der Startformation vor: Für Joelle Wedemeyer und Noelle Maritz spielten Sara Doorsoun und Anna Blässe. Erstmals wurden die Namen der Wölfinnen auch in eigens entwickelten Gebärdennamen auf der Videoleinwand präsentiert.

Popp nutzt Patzer

Keine vier Minuten waren gespielt, als die Wölfinnen zum ersten – und einzigen – Mal jubeln durften: Popp nutzte einen Fehlpass von Bayerns Kathrin Hendrich, die den Ball vor dem eigenen Strafraum querlegen wollte, und schoss aus zentraler Position zum 1:0 ein. Was für ein Auftakt! Und es hätte noch besser kommen können: Popp schickte Ewa Pajor mit einem Pass in die Tiefe, doch den Schuss der Polin konnte Bayern-Keeperin Laura Benkarth parieren (12.). Die Gastgeberinnen waren in dieser Anfangsphase mit Präsenz in den Zweikämpfen guten Ideen im Spielaufbau das bessere Team. Doch die Gäste wurden stärker: Lineth Beerensteyn senste nach einer Hereingabe von Hendrich über den Ball. Vier Minuten später sah Felicitas Rauch die Gelbe Karte, nachdem sie Dominika Skorvankova kurz vorm Strafraum stoppte. Den folgenden 18-Meter-Freistoß drosch Carolin Simon in die VfL-Mauer. In der 33. Minute konnte VfL-Torfrau Hedvig Lindahl eine Flanke von Linda Dallmann nicht festhalten, den anschließenden Schuss von Jovana Damnjanovic parierte sie dann aber reaktionsschnell. Auf der anderen Seite scheiterte Popp nach einer perfekten Vorlage von Pernille Harder an Benkarth (38.).

Foto Jubel Popp

VfL mit Chancen, Bayern trifft

Die erste Torchance der zweiten Hälfte ging auf das Konto des VfL Wolfsburg: Nach einem Abschlag von Lindahl schüttelte Pajor ihre Gegenspielerinnen ab, scheiterte allerdings an Benkarth (51.). Es blieb – ähnlich wie im DFB-Pokal-Achtelfinale – ein enger Schlagabtausch, wobei sich die Wolfsburgerinnen ein Chancenplus erarbeiteten. In der 60. Minute war es zunächst Sydney Lohmann, die aus guter Position zum Abschluss kam, aber in Lindahl ihre Meisterin fand. Wenig später traf Pajor ins Tor, doch die Fahne von Assistentin Sina Diekmann verhinderte die Anerkennung – Abseits. In der 64. Minute packte Dominique Janssen einen 20-Meter-Hammer aus, verfehlte ihr Ziel dabei knapp. Das 2:0 verpasste auch Sara Gunnarsdottir, der nach Vorarbeit von Blässe zehn Zentimeter fehlten (67.). In der 75. Minute hätte das 2:0 dann fallen müssen: Pajor scheiterte an Benkarth, danach rettete Ilestedt kurz vor der Linie mit dem Kopf. Die stark spielenden Wölfinnen machten vieles richtig, gingen nun zu fahrlässig mit ihren Chancen um. Und das sollte sich rächen: Die eingewechselte Islacker erzielte den Ausgleich für ihr Team – 1:1 (78.). Damit wollte sich Grün-Weiß noch nicht zufriedengeben: In der 84. Minute setzte Pajor den Ball noch einmal knapp am langen Pfosten vorbei. Es war die letzte Chance eines Top-Spiels, das diesen Namen auch diesmal verdient hatte und bei dem den Wölfinnen das Happy End – anders als in München – verwehrt blieb. 

„Haben den Sack nicht zugemacht“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Es war keine optimale Leistung von uns, aber wir hätten dieses Spiel auf Grund der besseren Chancen durchaus gewinnen können. Wir hatten nach dem 1:0 nicht immer den nötigen Zugriff und auch im Ballbesitz nicht die nötige Dominanz. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Spielkontrolle, wir haben Ball und Gegner laufen lassen und uns auch hochkarätige Torchancen erarbeitet. Es war einfach ärgerlich, dass wir in dieser Phase nicht den Sack zugemacht haben. Defensiv haben wir wenig zugelassen – dass Mandy Islacker diese eine Chance nutzt, spricht für sie und die Qualität des FC Bayern. Unter dem Strich ist es somit sehr schade, dass wir die Punkte nicht hierbehalten haben.

VfL Wolfsburg: Lindahl – Blässe (85. Wolter), Doorsoun, Goeßling, Janssen, Rauch (78. Minde) – Engen, Harder (71. Rolfö), Gunnarsdottir – Pajor, Popp 

FC Bayern München: Benkarth – Hendrich, Ilestedt, Laudehr, Simon – Lohmann, Magull (59. Demann) – Skorvankova (68. Islacker), Dallmann, Beerensteyn – Damnjanovic (46. Schweers)

Tore: 1:0 Popp (4.), 1:1 Islacker (78.)

Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Marbach)

Zuschauer: 3.245 am Samstagnachmittag im AOK Stadion

Gelbe Karten: Rauch, Goeßling, Popp / Hendrich