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Prachtstart in Flensburg

U23 biegt im ersten Saisonspiel 0:1-Rückstand beim SC Weiche 08 noch in einen 2:1-Sieg.

Die Zweitvertretung der Wölfe hat zum Auftakt in die neue Spielzeit der Regionalliga Nord gleich ein Ausrufezeichen gesetzt. Beim Vorjahresvierten SC Weiche Flensburg 08 gewann die Mannschaft von Cheftrainer Rüdiger Ziehl am Freitagabend mit 2:1 (0:1). Jannis Heuer (55.) und John Iredale (75.) markierten vor 1.722 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion die grün-weißen Treffer und bogen einen Pausenrückstand nach einer klaren Leistungssteigerung verdientermaßen noch in einen Sieg.

Fast komplett neues Team

Acht Abgänge gegenüber sieben externen Neuen sowie etliche frische U19-Talente – der jährliche Umbruch im Team war dieses Mal besonders groß ausgefallen. Zumal Ziehl zum Pflichtspielstart auf ein halbes Dutzend Spieler verletzungsbedingt, aufgrund fehlender Spielgenehmigungen oder wegen Mitwirkens im Profitrainingslager verzichten musste, blieb gegenüber dem Aufstiegsspiel vor zwei Monaten kaum ein Stein auf dem anderen. Lediglich Phillip Menzel, Julian Klamt, Julian Justvan und Michele Rizzi waren aus der damaligen Startformation übriggeblieben.    

Unnötig im Hintertreffen

Das Duell der Meister von 2018 und 2019 spielte sich zunächst über weite Strecken zwischen den Strafräumen ab. Torgefahr ging eher von den Grün-Weißen aus, die sich früh ein optisches Übergewicht erarbeiteten und auch als erste nennenswert zum Abschluss kamen. Per Direktabnahme aus 16 Metern zielte Paul-Georges Ntep, schön von Justvan bedient, jedoch klar am Kasten vorbei (18.). Mit einem Flachschuss Jonas Andersens gab Flensburg die passende Antwort (27.). Als fünf Minuten später Christian Jürgensen nach einer Ecke richtig stand und den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie bugsierte, geschah dies trotzdem recht plötzlich. Das Team mit der reiferen Spielanlage schien bis hierhin der VfL Wolfsburg zu sein.

Joker Iredale sticht

Dass sie sich über den Zwischenstand ärgerten, merkte man den Grün-Weißen an. Keine Minute nach Wiederbeginn prüfte Anton Stach den Flensburger Schlussmann, ehe erst Heuer per Kopfball und Sekunden später Charles Jesaja Herrmann dem Kasten ebenfalls nah kamen (50.). Weiche hatte Mühe, dem Druck der Wölfe standzuhalten – und kassierte kaum mehr überraschend den Ausgleich, als ebenfalls nach einer Ecke erneut Heuer in Aktion trat und unhaltbar einköpfte (52.). Anschließend bekam Weiche seine Reihen wieder besser sortiert, doch der VfL wollte mehr. Gerade seit sechs Minuten war Iredale mit von der Partie, als er zwei Flensburger nassmachte und sehenswert per Flachschuss vollendete – 2:1 für Grün-Weiß (75.). Der amtierende Meister blieb das stärkere Team, baute fast durch Iredale die Führung noch aus (80.). Doch war in der hochspannenden Schlussphase auch noch einmal die Klasse Menzels gefragt, der mit einer starken Parade gegen einen durchgebrochenen Flensburger den ersten Saisondreier endgültig sicherte (90.).

„Nicht selbstverständlich, hier zu gewinnen“

Rüdiger Ziehl: Mit einem Auswärtssieg in Flensburg in die Saison zu starten, ist nicht selbstverständlich. Die erste Halbzeit war sehr durchwachsen mit wenigen Chancen. Flensburg hat auf unsere Ballverluste gelauert und seine Stärke genutzt, um per Standard in Führung zu gehen. Nach der Pause hat unsere Mannschaft dann ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Wir hatten deutlich mehr Tempo und Tiefe im Spiel, sind verdient zu unseren Toren gekommen und haben den Sieg schließlich mit Mann und Maus verteidigt. Mit dieser Leistungssteigerung bin ich hochzufrieden.


SC Weiche Flensburg: Kirschke – Njie, Argyris, Jürgensen – Pastor Santos, Hartmann (79. Wulff), Paetow, Stöhr – Isitan (58. Thomsen), Andersen, Graudenz (69. Ibekwe)

VfL Wolfsburg: Menzel – Klamt, Siersleben, Heuer – Hamadi, Justvan (82. Möker), Rizzi, Stach, Horn – Ntep (63. Tachie), Herrmann (69. Iredale)

Tore: 1:0 Jürgensen (32.), 1:1 Heuer (52.), 1:2 Iredale (75.)      

Gelbe Karten: Jürgensen, Wulff / Justvan

Zuschauer: 1.722 am Freitagabend im Manfred-Werner-Stadion

Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Poppenbüttel)