Männer

Pfiat di, Schladming

Trotz zweier Verletzungen endet das Trainingslager in Österreich mit einem positiven Trainerfazit.

Die Wölfe sind am Freitagmorgen aus dem achttägigen Trainingslager in Schladming Richtung London abgereist, wo am Freitagabend (ab 20.45 Uhr bei Wölfe TV im Livestream) und am Samstagvormittag (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) noch zwei letzte Härtetests gegen den Premier-League-Vertreter Brentford FC stattfinden – für VfL-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl die Generalproben vor dem Pflichtspielstart am Montag, 19. August (Anstoß um 18 Uhr), wenn es im DFB-Pokal nach Koblenz geht. Zwar muss Hasenhüttl mit Joakim Maehle und Neuzugang Mohammed Amoura erst einmal auf zwei Leistungsträger verzichten, die sich in Schladming verletzt haben, doch bei beiden trafen die zunächst schlimmsten Befürchtungen, was die Schwere ihrer Verletzungen angeht, nicht ein – „Glück im Unglück“, wie der 57-Jährige konstatiert.

„Glück im Unglück“ für Maehle und Amoura

„Abgesehen davon war es ein sehr gelungenes Trainingslager“, resümiert der Österreicher. „Die Mannschaft hat sehr gut und sehr hart gearbeitet.“ Dass sich Maehle nach überhartem Einsteigen seines Gegenspielers im torlosen Test gegen Como und dem Abtransport ins Krankenhaus wenige Tage später bereits wieder ohne Krücken und „ganz normal“ im Spielerhotel „Falkensteiner“ bewegen konnte, damit war nach den ersten Eindrücken kaum zu rechnen. „Gott sei Dank ist das superglimpflich ausgegangen“, darf Hasenhüttl angesichts des „überraschend guten Heilungsprozesses“ etwas durchatmen. Das gilt auch für das zweite Sorgenkind Mohammed Amoura. Der algerische „Super-Neuzugang“ hatte bis zu seiner Trainingsverletzung zu Beginn des Trainingslagers „gezeigt, dass er ein Spieler ist, der uns andere Möglichkeiten geben kann“, so sein Cheftrainer. Der wieselflinke Stürmer trägt momentan noch eine Schiene, um sein lädiertes Knie zu schonen – eine schlimmere Verletzung konnte auch hier ausgeschlossen werden.

Svanberg ist zurück

Dass es darüber hinaus auch den einen oder anderen angeschlagenen Profi gab, der zeitweise nur dosiert üben konnte oder im Mannschaftstraining fehlte, sei durchaus normal bei den hohen Belastungen und intensiven Einheiten in der Vorbereitung. So fehlte in den letzten Tagen Ridle Baku mit muskulären Problemen auf dem Trainingsplatz, Hasenhüttl attestierte dem Schienenspieler aber, dass er zuvor „super gearbeitet“ habe. Aster Vranckx konnte überhaupt noch nicht gemeinsam mit den Kollegen üben, da nach seiner EM-Rückkehr seine alten Bauchmuskelprobleme zurückgekehrt sind. Sehr erfreulich ist dagegen die Rückkehr von Mattias Svanberg. Der Schwede hat seine Schulter-OP ohne Probleme überstanden und mischt wieder voll mit. „Mit ihm haben wir eine Alternative mehr auf der Position, wo wir bisher nur Max und Yannick hatten“, freut sich Hasenhüttl. Dementsprechend ist er auch bereits wieder eine Option für die Brentford-Tests.

Lob für Kaminski

Als einen der „Gewinner des Trainingslagers“ bezeichnet der VfL-Cheftrainer den linken Flügelspieler Jakub Kaminski. Der Pole blühe neben Neuzugang und Landsmann Kamil Grabara richtiggehend auf. „Das ist eine Win-Win-Situation. Kuba profitiert richtig von Kamil, hat sich total geöffnet und ist ein ganz neuer Typ geworden“, sagt Hasenhüttl. „Er hat in der Vorbereitung gezeigt, wie wichtig er auf der Position ist. Er macht das überragend.“ Als Folge der starken Form Kaminskis stellte der Coach zuletzt Kevin Paredes von dessen angestammter Position auf dem linken Flügel auf die gegenüberliegende Seite – für Hasenhüttl eine durchaus vielversprechende Option: „Ich wollte immer schon einen Linksfuß auf rechts und umgekehrt“, sagt er. Eine feste Stammformation zu definieren, davon hält der Fußballlehrer nichts. „Jeder sollte die Chance bekommen, sich in die Mannschaft zu spielen“, findet er. „Nur so entsteht Konkurrenzkampf.“