Frauen

Pajors starker Auftritt

Die Stürmerin der Wölfinnen überzeugt auch im Nationaltrikot – DFB-Elf zweimal torlos.

Nicht alle Nationalspielerinnen der VfL-Frauen befanden sich während der letzten Abstellungsphase der Saison noch im Vollbesitz ihrer Kräfte – kaum verwunderlich nach einer langen und intensiven Corona-Spielzeit. Für Ewa Pajor scheint dies nicht zu gelten: Die in den letzten Wochen formstarke Stürmerin der Wölfinnen, Matchwinnerin im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt, machte mit der polnischen Nationalmannschaft da weiter, wo sie im grün-weißen Trikot zuletzt aufgehört hatte. Torhungrig präsentierte sich auch Olympia-Teilnehmer Niederlande, während bei den Partien der DFB-Auswahl die Null diesmal vorne stand. 

Drei Tore und die Kapitänsbinde

Für Pajor, die nach einer Knieverletzung erst zu Beginn der Rückrunde wieder in den Spielbetrieb zurückkehrte, kommt die Sommerpause – so scheint es zumindest – fast ungelegen. Zwei Partien absolvierte die 24-Jährige mit der Auswahl Polens im Rahmen eines Aufenthalts in Spanien. Beim 2:2 gegen Finnland sorgte sie nach 0:2-Rückstand für den Ausgleichstreffer, den 5:0-Erfolg gegen Tschechien leitete sie mit den ersten beiden Treffern ein und steuerte zudem noch einen Assist bei. Doch nicht nur das: Pajor führte ihr Team auch als Kapitänin aufs Feld. In der demnächst beginnenden WM-Qualifikation könnten die Polinnen also durchaus ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Tickets für das Turnier in Australien und Neuseeland geht.

Keine Wölfin gegen Chile

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg handelte sich bereits vor den letzten Länderspielen der Saison 2020/2021 eine Absage nach der anderen ein – unter anderen mussten Kapitänin Alexandra Popp und kurzfristig auch Sara Doorsoun passen. Unter diesen Umständen fiel das Fazit nach der 0:1-Niederlage im Klassiker gegen Frankreich noch durchaus positiv aus: Die DFB-Elf zeigte gute Ansätze – oder wie es Voss-Tecklenburg formulierte: „Niemand hat enttäuscht.“ Beim torlosen Remis gegen Chile in Offenbach stand dann überhaupt keine Wölfin mehr zur Verfügung. Die noch einmal auf vielen Positionen veränderte Mannschaft schaffte es bei hochsommerlichen Temperaturen nicht, das Tempo gegen die stark kämpfenden Südamerikanerinnen um PSG-Torhüterin Christiane Endler hochzuhalten. So blieben die DFB-Frauen in zwei aufeinanderfolgenden Partien ohne Torerfolg.

Schweden ohne Gegentor

Die Niederlande werden in der kommenden Saison am stärksten im Wölfinnen-Kader vertreten sein. Bevor es aber mit Grün-Weiß um Titel geht, steht für Oranje erst einmal das olympische Fußballturnier auf dem Programm. Im Test gegen Norwegen mit Ingrid Engen, bis zum Ende des Monats noch offiziell beim VfL unter Vertrag, und Ex-Wölfin Karina Saevik präsentierte sich der aktuelle Europameister in Torlaune: Unter den Torschützinnen beim 7:0-Kantersieg befanden sich Shanice van de Sanden und die künftige Wolfsburgerin Jill Roord. Zuvor gab es allerdings eine 0:1-Niederlage in Italien. Mit gleichem Resultat unterlag Norwegen gegen Olympia-Teilnehmer Schweden, wobei Rebecka Blomqvist und Fridolina Rolfö verletzungsbedingt fehlten. Das VfL-Duo – auch Rolfö ist offiziell noch eine Wölfin – kam dann beim torlosen Remis gegen Australien zum Einsatz. Licht und Schatten gab es für Dänemark und Sofie Svava: Einem 3:2 gegen Australien folgte eine 0:3-Niederlage in Spanien.