Männer

Nicht belohnt

Wölfe bieten Dortmund lange die Stirn, unterliegen beim BVB aber doch mit 0:1.

Der VfL-Wolfsburg-Spieler Moritz Jenz läuft mit dem Ball.

Der VfL Wolfsburg hat im Stadion des Vizemeisters keine Beute einfahren können. Im Auswärtsspiel des fünften Spieltags verlor die Elf von Cheftrainer Niko Kovac am Samstagnachmittag bei Borussia Dortmund mit 0:1 (0:0). Marco Reus markierte vor 81.365 Zuschauenden im ausverkauften Signal Iduna Park in einer chancenarmen Partie den einzigen Treffer (68.). In der Tabelle rutschte der VfL infolge seiner zweiten Saisonniederlage für den Moment auf den siebten Platz. Das nächste Mal im Einsatz sind die Wölfe am kommenden Samstag, 30. September. Ab 15.30 Uhr gastiert dann Eintracht Frankfurt in der Volkswagen Arena.

Personal

Über die Langzeitverletzten hinaus hatte der VfL-Cheftrainer keine weiteren Ausfälle zu beklagen. Gegenüber dem Heimerfolg gegen Union Berlin veränderte Kovac die Startelf auf zwei Positionen: Vaclav Cerny und Tiago Tomas begannen anstelle Yannick Gerhardts sowie Patrick Wimmers. Auf Seiten des BVB, zuletzt 0:2 in der Königsklasse bei Paris St. Germain unterlegen, trug mehr als die Hälfte des Startpersonals andere Namen. Mit Ramy Bensebaini, Salih Özcan, Reus, Jamie Bynoe-Gittens, Niclas Füllkrug sowie auch Ex-Wolf Felix Nmecha standen gleich sechs Neue im Team.

Spielverlauf

Dortmund, noch ungeschlagen in dieser Saison, hatte in den vergangenen Jahren oft genug zu Hause mit den Wölfen leichtes Spiel gehabt. Sich ein klares Übergewicht zu erwirtschaften, damit tat sich Schwarz-Gelb aber dieses Mal schwer. Der VfL, der erstmals in seinen leuchtend blutorangefarbenen Ausweichtrikots auflief, gefiel mit sehr gutem Stellungsspiel, viel Kompaktheit und aufmerksamem Zugriff. Nach vier Minuten musste Koen Casteels zwar einen direkten Freistoßball aus dem Knick angeln. Ansonsten aber bekam die Kovac-Elf ihr Tor nicht nur hervorragend verteidigt, sondern drohte auch dann und wann mit gefährlichen Kontern. Der beste Vorstoß gelang in Minute 37, als Jonas Wind zusammen mit Tomas ausschwärmte und Letzterer nach feinem Zusammenspiel zum Abschluss kam, jedoch an Gregor Kobel scheiterte. Auf der anderen Seite wurde es erst wieder unmittelbar vor der Pause gefährlich. Mats Hummels kam nach einer Freistoßflanke zum Schuss, grätschte die Kugel aber Casteels in die Arme (45.+1).

Erwartbar trat der BVB mit Wiederbeginn aufs Gas, was den Grün-Weißen anfangs zu schaffen machte. Aus einer Doppelchance für Füllkrug und Julian Brandt (54.) sprang vor allem deshalb nicht mehr heraus, weil beide zentral vor dem Tor ihre Zuspiele nicht sauber verarbeitet bekamen. Zwei Minuten später kam auch Bynoe-Gittens in eine gute Position, jagte den Ball jedoch in die Wolken. In der Folge wirkten die Reihen der Wölfe erstens wieder besser sortiert. Zweitens eröffnete sich Tomas erneut die Chance zur grün-weißen Führung. Von Lovro Majer stark in Szene gesetzt, misslang jedoch sein Linksschuss-Versuch (60.). In dieser Phase, als die Partie auch in die andere Richtung kippen konnte, schnappte die Heimelf wiederum zu. Gerade hatte Brandt die bislang beste Gelegenheit des Spiels ausgelassen, als Sekunden später doch das 1:0 fiel (68.). Nach einem ansonsten wackeren Auftritt ohne Ertrag nach Wolfsburg zu fahren, daran zeigte der VfL kein Interesse. Dass ein Punktgewinn auch allemal möglich gewesen wäre, demonstrierte Wind, als sein Flachschuss um Zentimeter am linken Pfosten vorbeistrich (77.). Es folgte eine spannende, aber auch torszenenarme Schlussviertelstunde, an dessen Ende Dortmund ein leichtes Chancenplus genügte, um einen mühsamen, aber nicht unverdienten Arbeitssieg einzufahren.

Tor

  • 1:0 Reus (68.): Nachdem Grün-Weiß so wacker verteidigt hat, fällt das Gegentor nun auf relativ simple Weise. Donyell Malen schickt Brandt mit einem scharfen Ball auf die Reise. Dessen Hereingabe in die Mitte lenkt Reus, zentral positioniert, aus fünf Metern ins Tor.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Wir haben Grund, uns zu ärgern. Natürlich war der BVB über 90 Minuten die dominante Mannschaft. Ich finde aber, wir haben alles gut verteidigt mit Ausnahme zweier Situationen. Eine davon führte zum Tor, als wir uns haben raustreiben lassen und dadurch die Mitte aufgemacht haben. Defensiv haben wir es gut gemacht, offensiv hingegen nicht. Da hatten wir uns viel mehr versprochen. Viel zu oft haben wir nach einer Eroberung aber den Ball sofort wieder verloren. Insgesamt war der Dortmunder Sieg deshalb verdient.

Edin Terzic: Wir hatten von Anfang an die Kontrolle und viel Ballbesitz, auch wenn es uns im ersten Durchgang nicht gelungen ist, klare Torchancen zu erspielen. An unseren Prinzipen und Positionierungen wollten wir trotzdem festhalten, weil wir wussten, dass es für Wolfsburg schwer werden würde, die Räume zu verteidigen. In der zweiten Halbzeit lief es wesentlich besser, vor allem in der Phase bis zur 70. Minute. Das Tor war sehr schön herausgespielt. Natürlich hätten wir uns gewünscht, alles mit einem zweiten Treffer leichter zu gestalten. Aber wie wir uns bis zur letzten Minute an die Abläufe gehalten haben, stimmt uns sehr zufrieden. Wahrscheinlich war es die beste Leistung dieser Saison.

Aufstellungen und Statistiken

Borussia Dortmund: Kobel – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini – Özcan, Nmecha, Reus (83. Can), Brandt, Bynoe-Gittens (63. Malen) – Füllkrug (78. Haller)

Ersatz: Meyer (Tor), Reyna, Wolf, Moukoko, Süle, Adeyemi

VfL Wolfsburg: Casteels – Maehle, Lacroix, Jenz, Rogerio – Svanberg (78. Vranckx), Arnold – Tomas (78. Baku), Majer (88. Wimmer), Cerny (65. Kaminski) – Wind (78. Sarr)

Ersatz: Pervan (Tor), Bornauw, Zesiger, Gerhardt

Tor: 1:0 Reus (68.)

Gelbe Karten: – / Cerny

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauende: 81.365 am Samstagnachmittag im Signal Iduna Park (ausverkauft)

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