Männer

Mit Dänen-Power zum Sieg

Treffer von Wind und Maehle sorgen für den 2:1-Heimerfolg gegen Union Berlin.

Die VfL Wolfsburg-Spieler jubeln gemeinsam nach dem Tor.

Die Wölfe sind perfekt aus der Länderspielpause gekommen und haben Champions-League-Teilnehmer Union Berlin zuhause mit 2:1 (2:1) bezwungen. Für die VfL-Treffer sorgten zwei Dänen: Jonas Wind (12.) mit seinem bereits fünften Saisontreffer (12.) und Neuzugang Joakim Maehle (30.) mit seinem Premierentor im grün-weißen Trikot trafen für die Kovac-Elf, Robin Gosens (28.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich der Eisernen. Damit hält die starke VfL-Heimserie gegen die Unioner. Am kommenden Samstag, 23. September, treten die Grün-Weißen dann zum 5. Spieltag bei den Schwarz-Gelben von Borussia Dortmund an (Anstoß um 15.30 Uhr).

Personal

Nach der 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim nahm VfL-Cheftrainer Niko Kovac drei Änderungen an seiner Startformation vor: Moritz Jenz, Yannick Gerhardt und Patrick Wimmer begannen für Cedric Zesiger, Vaclav Cerny und Tiago Tomas (alle Bank). Für den früheren Schalker Jenz bedeutete das den allerersten Pflichtspieleinsatz für die Wölfe. Union-Chefcoach Urs Fischer war gegenüber dem 0:3 in Leipzig gezwungen, den rotgesperrten Kevin Volland zu ersetzen. Für den Neuzugang der Eisernen stand erstmals in dieser Saison Janik Haberer in der Anfangself. Christopher Trimmel ersetzte zudem Josip Juranovic.

Spielverlauf

Der Gast aus Köpenick begann äußerst selbstbewusst und setzte die Wölfe mit sofortigem Pressing früh unter Druck. Der Champions-League-Teilnehmer ließ die Gastgeber gleichzeitig offensiv kaum zur Entfaltung kommen. Abgesehen von zwei vielversprechenden Abschlüssen aus Abseitsposition konnte die Fischer-Elf sich aber keine wirklichen Torchancen erarbeiten – und musste mit dem ersten VfL-Gegenangriff das 0:1 durch den formstarken Wind schlucken (12.). Rogerio verpasste kurz darauf sogar das mögliche grün-weiße 2:0, als er Svanbergs tolle Hereingabe am langen Pfosten nicht kontrollieren konnte (17.). Die Eisernen reagierten mit einem Distanzversuch Aissa Laidounis (20.) und einem Kopfball Alex Krals (24.), die Koen Casteels aber vor keine großen Probleme stellte. Als Gosens per Kopf für Union ausgleichen konnte (28.), schlugen die Hausherren durch ein Traumtor Maehles prompt wieder zurück (30.) – aus dem 1:0 wurde so innerhalb von zwei Minuten ein 2:1. Fast gelang Maehle sogar noch eine Kopie seines VfL-Premierentreffer, doch dieses Mal verfehlte sein Distanzschuss das linke lange Eck (45.).

Natürlich versuchten die zurückliegenden Hauptstädter, nach Wiederanpfiff gleich wieder Dampf zu machen, die Wölfe lauerten auf Konter. Lücken taten sich aber kaum auf für die Unioner, Torchancen blieben Mangelware, so dass Fischer mit einem Doppelwechsel versuchte, neue Impulse zu geben. Das Geschehen auf dem Rasen änderte sich aber nicht wirklich, die Grün-Weißen machten dicht, die Eisernen bissen sich an der dicht gestaffelten VfL-Defensive die Zähne aus und mussten zu Verzweiflungsschüssen aus der Distanz (Kral, 68.) greifen. Zweimal musste Casteels in der anbrechenden Schlussphase noch eingreifen. Zunächst, als er Robin Knoches Kopfball-Bogenlampe über die Querlatte lenkte (79.). Dann, als der VfL-Keeper bei einem Ausflug außerhalb des Sechzehners gegen den eingewechselten Sheraldo Becker erfolgreich Kopf und Kragen riskierte (82.). Die größte Union-Chance vergab Becker dann aber in Minute 86, als er seinen Kopfballaufsetzer aus kurzer Distanz am rechten Pfosten vorbeilegte. Doch auf die Wölfe verpassten die vorzeitige Entscheidung, als Joker Tiago Tomas per Drehschuss nur den rechten Pfosten traf (87.). Das VfL-Bollwerk hielt bis zum Schluss, auch weil FCU-Goalgetter Kevin Behrens einen allerletzten Kopfball über das Tor setzte.

Tore

  • 1:0 Wind (12.): Union drängt, der VfL macht die Bude! Und wer anders als Wind könnte es in dieser Saisonphase erzielen. Behrens verliert im Mittelfeld den Ball, die Wölfe schalten blitzschnell um. Majer steckt nach links zum Dänen durch und der versenkt das Leder mit dem ersten Kontakt vom linken Strafraumeck flach ins lange rechte Eck! Klasse Tor! Und bereits das fünfte von Wind in dieser jungen Spielzeit!
     
  • 1:1 Gosens (28.): Da ist es doch passiert! Die nicht ganz sicher wirkende VfL-Defensive kriegt das Spielgerät nicht weg, Rogerio lässt Laidouni von rechts flanken und Gosens versenkt die präzise Hereingabe vor Lacroix per Kopf in die Maschen.
     
  • 2:1 Maehle (30.): Wow, was für ein Hammer! Der VfL führt wieder – und Maehle beweist seine Schussstärke und außergewöhnliche Torgefahr. Im Anschluss an eine Linksecke kommt die Murmel in den Rückraum, wo der Däne das Ding direkt mit dem rechten Schlappen abnimmt und als Torpedo aus 22 Metern in die linke Torecke jagt. Grandios!

Trainerstimmen

Niko Kovac: Wie immer in unseren Spielen gegen Union war es eng. Die Mannschaft hat sich den Sieg, der heute sicherlich nicht verdient war, erkämpft. Unterm Strich haben wir alles reingeworfen, uns gewehrt und gut verteidigt. Die ersten zehn Minuten waren nicht gut, aber nach dem Tor haben wir viele gute spielerische Elemente gehabt und den Ball gut laufen lassen. Wir hatten uns das in der zweiten Halbzeit schon etwas anders vorgestellt. Trotzdem haben wir nicht allzu hochkarätige Torchancen zugelassen und viele Flanken und zweite Bälle gut verteidigt. Wir haben im 4-4-2 verteidigt, weil wir wussten, dass wir die abfallenden Bälle mit zwei Sechsern auffangen mussten. Enge Spiele muss man in der Liga gewinnen, damit es in die richtige Richtung geht. Ich bin glücklich und zufrieden, nach der Länderspielpause mit einem Sieg reinzukommen.

Urs Fischer: Gratulation an Wolfsburg für einen erkämpften Sieg. Das Resultat heute fühlt sich nach einer unnötigen Niederlage an. Meine Mannschaft hat während der 90 Minuten wirklich vieles richtig gemacht. Aber einen Vorwurf müssen wir uns gefallen lassen: Wenn du so viele Möglichkeiten hast, musst du effizienter sein. Das waren wir heute nicht – und dann verlierst du eben auch solch ein Spiel, wo du phasenweise sehr dominant aufgetreten bist. Wir hatten 17:8 Torschüsse, wir sind 123,5 Kilometer gelaufen. Die Mannschaft hat wirklich alles versucht, aber am Schluss müssen wir uns ein bisschen an die eigene Nase fassen.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Casteels – Maehle (90.+1 Zesiger), Lacroix (90.+1 Bornauw), Jenz, Rogerio – Arnold, Svanberg, Gerhardt, Majer (72. Baku) – Wind (80. Sarr), Wimmer (72. Tomas)

Ersatz: Pervan (Tor), Paredes, Cerny, Kaminski

1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Knoche (85. Kaufmann), Diogo Leite – Trimmel (72. Juranovic), Kral, Gosens, Laidouni (61. Tousart), Haberer (72. Aaronson) – K. Behrens, Fofana (61. Becker)

Ersatz: Schwolow, Bonucci, Roussillon, Hollerbach

Tore: 1:0 Wind (12.), 1:1 Gosens (28.), 2:1 Maehle (30.)

Gelbe Karten: Svanberg / -

Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Zuschauende: 28.217 am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena

Matchcenter: Alle Infos zur Partie