Frauen

Mut und Selbstbewusstsein sind gefragt

Das sagen Alexandra Popp und Tommy Stroot vor dem Rückspiel gegen den FC Barcelona.

Die Wölfinnen sind in Barcelona gelandet: Am morgigen Donnerstag, 27. März, spielen sie ab 18.45 Uhr im Estadi Johan Cruyff gegen den FC Barcelona. DAZN überträgt das Rückspiel des Viertelfinals der UEFA Women’s Champions League unter anderem im kostenlosen Livestream auf YouTube. Nach der 1:4-Niederlage im Hinspiel in der Volkswagen Arena wollen die Wölfinnen in Spanien „ein anderes Gesicht zeigen“.

Historische Niederlage

Hinter den Barcelona-Frauen liegt eine historische Niederlage in der Liga, die den Grün-Weißen selbstverständlich nicht entgangen ist. Am vergangenen Wochenende unterlagen die Katalaninnen im „El Clasico“ mit 1:3 dem Tabellenzweiten Real Madrid. Es war das erste Mal überhaupt, dass die Madrileninnen das Duell für sich entscheiden konnten. Trotzdem beträgt der Vorsprung der Tabellenführerinnen aus Barcelona aktuell vier Punkte.

Walk-around in Barcelona

Anders als die Katalaninnen hatten die VfL-Frauen am vergangenen Wochenende spielfrei. Sie absolvierten am Mittwochvormittag ihr Abschlusstraining am Wolfsburger Elsterweg. Im Anschluss an ein gemeinsames Mittagessen flog das Team von Braunschweig aus nach Barcelona. Dort standen am Nachmittag noch ein kurzer Walk-around im Stadion und eine Pressekonferenz mit Cheftrainer Tommy Stroot und Kapitänin Alexandra Popp an.

Vor der Partie sprach VfL-Cheftrainer Stroot über…

…die Personallage: Merle Frohms steht uns noch nicht zur Verfügung, sie ist aber wieder im individuellen Training. Kathy Hendrich ist aufgrund ihrer muskulären Probleme nicht mit dabei. Wir erwarten sie in der Länderspielpause auf dem Trainingsplatz zurück. Bei Marina Hegering gibt es eine positive Nachricht: Sie ist mitgereist nach Barcelona und einsatzfähig.

…Schwerpunkte im Training: Wir haben vor allem an den Ballbesitzphasen gearbeitet, an unterschiedlichen Herangehensweisen, die wir unter Druck für uns nutzen können. Wir wollen in verschiedenen Konstellationen immer wieder in Richtung schnellem Pass oder auch mal ins Dribbling gehen. Das waren Schwerpunkte. Gleichzeitig ging es darum, einen gewissen Rhythmus zu entwickeln und gar nicht so sehr die Inhalte in den Fokus zu rücken, sondern vor allem den Willen und den Mut, Entscheidungen zu fällen.

…Barcelonas Niederlage am Wochenende: Grundsätzlich hat das Spiel gezeigt, dass auch Barca verwundbar ist. Ich glaube, dass das für uns wichtig zu sehen war. Zur Wahrheit gehört aber auch die strittige Szene mit dem eigentlichen 2:1 für Barca. Die dürfen wir nicht vergessen. Natürlich haben wir die Eindrücke aus dem Spiel bewusst in unsere Analyse und unsere Spielbesprechung mitreingenommen. Gleichzeitig ist uns wichtig, bei uns zu bleiben.

…Ziele für das Rückspiel: Wir wollen viel mehr uns selbst zeigen. Wir wollen aggressiv verteidigen, aber vor allem besser im Eins gegen Eins auftreten und schlaue Entscheidungen treffen. Wir wollen die Ballbesitzphasen für uns nutzen. Im Hinspiel hatte Barcelona 75 Prozent Ballbesitz. Das ist viel zu viel. Diesen Wert müssen wir nach unten drücken, indem wir selbst gute Entscheidungen am Ball treffen und die Gegnerinnen in Situationen bringen, in denen sie verteidigen müssen. Das hilft uns, weil das nicht die Qualität der Spielerinnen ist, die auf dem Platz stehen.

Alexandra Popp äußerte sich außerdem…

…zur Anreise und Stimmung im Team: Wir sind gut und entspannt angereist. Es ist immer schön, direkt ins Stadion zu fahren und schon mal den Rasen, die Tribünen und die Umgebung zu sehen. Hier sind die Fans relativ nah am Platz. Es ist im Großen und Ganzen ein schönes Stadion, und der Rasen ist sehr, sehr gut. 

…zum Hinspiel-Ergebnis: Natürlich waren wir in den ersten ein oder zwei Tagen nach dem Spiel enttäuscht, weil es einfach nicht die Art und Weise war, wie wir Fußball spielen wollen. Dementsprechend hat die Niederlage wehgetan. Danach haben wir aber sehr fokussiert gearbeitet, um möglichst mehr Mut, Selbstvertrauen und auch die Qualität, die wir haben können, auf den Platz zu bekommen. Unser Ziel ist es, morgen ein anderes Gesicht zu zeigen.

…zur Ausgangslage vor dem Rückspiel: Grundsätzlich sind wir sehr realistisch unterwegs. Wir wissen aber natürlich auch, dass im Fußball schon viele Ergebnisse, die so oder sogar schlechter ausgesehen haben, doch irgendwie gedreht wurden. Uns ist bewusst, dass viel auf unserer Seite passieren muss. Wir müssen einen Sahnetag auf den Platz bringen. Gleichzeitig wissen wir, dass Barcelona vielleicht den einen oder anderen Gang weniger drin hat. Ich finde, wenn man das Ganze schon völlig verloren sehen würde, dann bräuchte man nicht mehr hierherreisen. Das ist auch die Einstellung der Mannschaft, und das ist gut so. Alles andere wäre nicht der VfL Wolfsburg.