Männer

Keine Punkte gegen die Fohlen

Wölfe unterliegen Borussia Mönchengladbach trotz 1:0-Pausenführung noch mit 1:3.

Der VfL-Wolfsburg-Spieler Ridle Baku läuft mit dem Ball.

Der VfL Wolfsburg hat im ersten Heimspiel unter Ralph Hasenhüttl eine Niederlage bezogen. Vor 26.105 Zuschauenden in der Volkswagen Arena verloren die Wölfe am frühen Sonntagabend gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:3 (1:0). Ridle Baku brachte die anfangs überlegenen Grün-Weißen früh in Führung (7.). Mit dem plötzlichen Ausgleich durch Ko Itakura (53.) kippte jedoch die Partie zugunsten der Fohlen, die durch Treffer von Nathan Ngoumou (58.) und Rocco Reitz (88.) noch alle Punkte mitnehmen konnten. In der Tabelle blieb der VfL auf dem 14. Platz. Seinen nächsten Einsatz hat Grün-Weiß am kommenden Samstag, 13. April (Anstoß um 15.30 Uhr), mit einem Auswärtsspiel bei RB Leipzig.

Personal

Neben den verletzten Lukas Nmecha und Koen Casteels musste Hasenhüttl auch auf die gesperrten Cedric Zesiger und Maxence Lacroix verzichten. Auch die unter der Woche angeschlagenen Kevin Paredes und Rogerio schafften es nicht ins Aufgebot. Wieder spielberechtigt war dagegen Patrick Wimmer. Gegenüber dem Sieg im Nordduell ergaben sich in der Summe fünf Umstellungen: Neben Wimmer rückten auch Moritz Jenz, Mattias Svanberg, Tiago Tomas und Jonas Wind neu in die Anfangsformation. Gladbach startete im Gegensatz zum jüngsten 0:3 gegen den SC Freiburg mit Maximilian Wöber, Marvin Friedrich, Stefan Lainer, Ngoumou und Alessane Plea, was ebenfalls fünf Veränderungen bedeutete.

Spielverlauf

Nach zusammengenommen 49 Pflichtspielduellen, zwei davon bereits in der laufenden Saison, trafen sich Wölfe und Fohlen nun zum Jubiläumsmatch. Wer von ihnen zuletzt Selbstvertrauen getankt hatte, merkte man beiden schnell an. Während der erste Torschuss der Partie, von Franck Honorat von der Strafraumkante abgefeuert, zur sicheren Beute Pavao Pervans wurde (3.), ging Grün-Weiß direkt in die Vollen – und nutzte seine erste Torannäherung gleich zur 1:0-Führung (7.). Nach diesem vielversprechenden Start begannen beide Teams mit Torszenen zu geizen. Der VfL tastete den Gegner kontrolliert ab, während die Fohlen vergeblich offensiv nach Lösungen suchten. Mit Ausnahme eines Wöber-Versuchs per Kopfball nach einer Ecke (21.) sowie einer Szene um Ngoumou, der bei einem Einwurf ausbüchste und aus spitzem Winkel abschließen konnte (43.), brachten sie den Spielstand jedoch kaum in Gefahr. Auf der anderen Seite spielten die Wölfe die sich öffnenden Räume für Gegenstöße nicht sauber aus (34./37.), forderten Jonas Omlin jedoch noch einmal heraus, als Svanberg einen direkten Freistoßball aufs Tor feuerte (42.).

In den zweiten Abschnitt erwischten die Grün-Weißen einen fürchterlichen Start. Die Sicherheit und das Vertrauen ins eigene Spiel gingen plötzlich verloren, nachdem Gladbach durch einen abgefälschten Schuss der Ausgleich gelang (53.). Als die Gäste die Unruhe im Nachgang dieser Szene nutzten und nur wenige Minuten später einen zweiten, diesmal gut herausgespielten Treffer erzielten (58.), war aus dem wohltuenden Vorsprung binnen kürzester Zeit sogar ein Rückstand geworden. Diese Ereignisse sorgten erkennbar für Tristesse im Lager der Wölfe, die sich nun vorwerfen mussten, aus dem vorherigen Übergewicht gegen bis dahin recht defensive Gäste nicht mehr Kapital geschlagen zu haben. In Form eines Lattentreffers durch Robin Hack (74.) drohte Mönchengladbach nun gar mit weiterem Ungemach, ehe mit Beginn der Schlussviertelstunde der VfL immer stärker auf den Ausgleich zu drücken begann. Mit einem Fallrückzieher, der tatsächlich fast das 2:2 bedeutete, sorgte Joakim Maehle für Aufsehen (83.). Auch der eingewechselte Kevin Behrens kam mit einem Kopfstoß noch einmal nah an ein Tor heran (90.+6). Doch hatten zu diesem Zeitpunkt die nach hinten heraus erstaunlich abgebrühten Gäste mit einem Kontertreffer zum 1:3 (88.) bereits für die Entscheidung gesorgt.   

Tore

  • 1:0 Baku (7.): Da isser schon drin! Über die rechte Seite tankt sich Tomas durch in den Strafraum und legt mit viel Übersicht quer zum in den Sechzehner eilenden Baku. Der schaut sich eine gute Einschussstelle aus und versenkt die Kugel aus zwölf Metern flach im rechten Eck.
     
  • 1:1 Itakura (53.): Was für ein bitteres Gegentor: Ohne große Ankündigung taucht Itakura vor dem VfL-Tor auf und bekommt die Kugel ins Netz bugsiert, weil Jenz seinen Distanzschuss aus 20 Metern mit dem Oberschenkel unhaltbar für Pervan abfälscht.
     
  • 1:2 Ngoumou (58.): Gladbach dreht auf und bekommt das Spiel auf den Kopf gestellt. Honorat bringt Ngoumou mit einem schnellen Vorstoß in Position. Mit einem Haken verschafft dieser sich freie Bahn zum Tor und überwindet Pervan mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz.
     
  • 1:3 Reitz (88.): Als Grün-Weiß auf den Ausgleich drängt, nutzt der andere VfL einen Ballverlust der Wölfe zur Entscheidung. Aus zwölf Metern jagt der eingewechselte Reitz den Ball, der ihm eher zufällig zufällt, in den Winkel.

Trainerstimmen

Ralph Hasenhüttl: Gladbach hat das Spiel zu Recht gewonnen. Wir waren in der zweiten Halbzeit weit entfernt von dem, was wir in der ersten Hälfte angedeutet haben. Der Ausgleich mag unglücklich zustande gekommen sein, trotzdem hätten wir in der Szene besser verteidigen müssen. Dass wir danach unsere kompletten Automatismen vergessen haben, ist sehr enttäuschend. Auch die Wechsel haben heute nicht dazu geführt, dass wir frischer oder kompakter geworden sind. Wir haben es dem Gegner heute sehr einfach gemacht. Man hat gesehen, dass noch sehr viel zu tun ist, was aber auch nicht überrascht. Phasenweise haben wir schon aufblitzen lassen, wohin es gehen soll. Aber man muss schon über zwei Drittel eines Spiels oder möglichst die gesamte Spielzeit in der Lage sein, dagegenzuhalten. Sonst reicht es in der Bundesliga nicht.

Gerardo Seoane: Ich freue mich sehr für die Mannschaft, die heute viel investiert und sich dieses Ergebnis verdient hat. Nach dem 1:0 für Wolfsburg haben wir nicht die Geduld verloren, sondern versucht, die Kompaktheit zu halten. Unser Ausgleichstor fiel etwas glücklich, trotzdem sind wir gut aus der Pause gekommen, hatten gute Umschaltsituationen und waren in der zweiten Halbzeit sehr effizient. Nach den vergangenen Wochen tut es uns gut, diesen Dreier einzufahren. Ich hoffe, er gibt der Mannschaft Zuversicht und Energie, um weiter auf diesem Weg zu bleiben.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Pervan – Maehle, Bornauw, Jenz, Gerhardt – Arnold, Svanberg (89. Vranckx) – Baku (73. Cerny), Tomas (57. Sarr), Wimmer (57. Majer) – Wind (73. Behrens)

Ersatz: Klinger (Tor), Fischer, Amoako, Kaminski   

Borussia Mönchengladbach: Omlin – Friedrich, Elvedi, Wöber – Itakura (70. Reitz), Weigl, Lainer, Netz (88. Scally), Honorat (88. Jordan), Plea (82. Cvancara) – Ngoumou (70. Hack)

Ersatz: Nicolas (Tor), Chiarodia, Herrmann, Ranos

Tore: 1:0 Baku (7.), 1:1 Itakura (53.), 1:2 Ngoumou (58.), 1:3 Reitz (88.)

Gelbe Karten: Bornauw, Wimmer / Hack, Omlin

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauende: 26.105 am Sonntagabend in der Volkswagen Arena

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