Frauen

„Jetzt bin ich richtig drin“

Alexandra Popp im Interview über das WM-Viertelfinale gegen Schweden.

Die K.o.-Runde beim FIFA Women’s World Cup läuft und die erste Halbfinal-Partie steht bereits fest: England trifft mit der ehemaligen Wölfinnen-Schlussfrau Mary Earps am kommenden Dienstag (Anstoß 21 Uhr in Lyon) auf Rekord-Weltmeister USA. Wer sich im zweiten Halbfinale gegenüberstehen wird, entschiedet sich heute: Zunächst können Neu-Wölfin Dominique Bloodworth und die Niederlande mit einem Sieg gegen Italien ihr Halbfinal-Ticket lösen (Anstoß 15 Uhr/live in der ARD), ehe es zum Highlight für Fans der Grün-Weißen kommt: In Rennes stehen sich die DFB-Frauen und Schweden gegenüber (Anstoß 18.30 Uhr/live in der ARD). Damit treffen nicht weniger als sieben Wölfinnen aufeinander – darunter natürlich Alexandra Popp. Die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft spricht vor dem anstehenden Viertelfinale über die WM, ihr 100. Länderspiel und ein frühes Wiedersehen.

Alexandra Popp, in wenigen Stunden ist Anpfiff. Was für ein Spiel erwartest du heute?

Alexandra Popp: Ich gehe von einem Spiel auf Augenhöhe aus. Schweden ist gerade nach vorne hin ziemlich stark, sie haben eine schnelle und spielstarke Offensive. Ich denke aber, dass sie hinten die ein oder andere Schwäche haben, die wir versuchen können zu nutzen.

Das letzte Aufeinandertreffen im April habt ihr 2:1 gewonnen, auch die Gesamtbilanz spricht für euch. Da kann man doch optimistisch in diese Partie gehen, oder?

Popp: Natürlich geht man mit einem guten Gefühl in das Spiel, wenn man weiß, dass die Statistik für einen spricht. Trotzdem ist es ein neues Spiel, das bei 0:0 beginnt und für jeden offen ist. Wir denken immer nur von Spiel zu Spiel und noch nicht Richtung Halbfinale. Erstmal muss das Spiel gegen Schweden gewonnen werden.

Das Spiel ist auch ein Wiedersehen mit deiner ehemaligen Wölfinnen-Teamkollegin Nilla Fischer…

Popp: Ich freue mich sehr darauf, Nilla wiederzusehen und gegen sie und ihre Mannschaft im Viertelfinale zu spielen. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir ins Halbfinale einziehen wollen. 

Blicken wir mal kurz zurück: Wie war die WM bisher für euch?

Popp: Man könnte sagen, dass wir uns ins Turnier gekämpft haben. Dass auch jetzt noch nicht alles glänzt, ist uns bewusst, aber wir haben es geschafft, sowohl im letzten Gruppenspiel gegen Südafrika als auch gegen Nigeria im Achtelfinale mehr Fußball zu spielen und den Ball laufen zu lassen. Ich persönlich war nach den ersten Spielen gegen China und Spanien nicht so zufrieden mit mir. 

Im letzten Gruppenspiel gegen Südafrika hast du dann aber dein erstes Turnier-Tor erzielt. Hat das einen Schalter umgelegt?

Popp: Für das Selbstbewusstsein ist es natürlich unheimlich schön und wichtig, selbst zu treffen. Ob das ausschlaggebend war, dass ich gegen Nigeria ein zweites Mal treffen durfte, weiß niemand. Es war natürlich ein besonders gutes Gefühl, in meinem 100. Länderspiel ein weiteres Tor erzielt und der Mannschaft damit geholfen zu haben. Ich denke, dass ich jetzt richtig drin bin!

Gab es Mannschaften, die dich während der WM bisher überrascht haben?

Popp: Definitiv! Auch wenn Spanien gegen die USA ausgeschieden ist, haben sie auf sich aufmerksam gemacht und guten Fußball gespielt, was wir selbst miterlebt haben. Auch Italien ist mir während des Turniers positiv aufgefallen, Norwegen hat sich zudem stark weiterentwickelt.