Ein Mädchen im Tor? Als Lisa Schmitz in der E-Jugend von Germania Zündorf in Köln mit dem Fußballspielen anfing, erntete sie dafür regelmäßig spöttische Sprüche. Rund 20 Jahre später hat sich das Blatt gewendet: Die Spiele in der UEFA Women’s Champions League, im DFB-Pokal und in der Google Pixel Frauen-Bundesliga füllen immer häufiger große Stadien. Mittendrin ist ab der kommenden Saison auch wieder Lisa Schmitz: Die 31-jährige Torhüterin ist im Sommer aus Frankreich zum VfL Wolfsburg gewechselt. Sie hat bereits eine bewegte Karriere hinter sich und gleichzeitig noch einiges vor.
Bundesliga wieder reizvoll
Zuletzt spielte Schmitz vier Jahre beim Montpellier HSC: „Ich habe mich damals dafür entschieden, weil ich Lust auf ein Abenteuer hatte.“ Die Zeit in Frankreich sei eine tolle Erfahrung gewesen. Nicht ohne Grund entstand bei der Neu-Wölfin jedoch irgendwann der Wunsch, wieder nach Deutschland zurückzukehren: „Ich habe über Jahre gesehen, wie sich die Bundesliga entwickelt hat, sowohl sportlich als auch hinsichtlich des Zuschauer-Zuspruchs. Deshalb hat es mich gereizt, wieder Teil dieser Entwicklung zu sein.“
Trainer als wichtiges Argument
Insbesondere das Torhütertraining entwickle sich in jüngster Zeit weiter, beobachtet Schmitz: „Früher wurde da nicht viel Wert draufgelegt. Da hat derjenige das Torwarttraining gemacht, der gerade zur Verfügung stand. Es gab nicht den einen Trainer, der sich mit Torwarttechniken auskannte oder taktische Anweisungen geben konnte.“ Das sei insbesondere beim VfL mittlerweile ganz anders: „Hier habe ich mit Alisa Vetterlein und Marcel Schulz sogar zwei professionelle Trainer, die für mich verantwortlich sind und das moderne Torwartspiel verkörpern.“ Die beiden waren für die gebürtige Kölnerin daher ein Argument für den Wechsel nach Wolfsburg: „Ich habe ihnen direkt zu Beginn gesagt, dass ich mich freue, mich durch sie weiterzuentwickeln und neue Dinge zu lernen.“