Wenn es nach der Papierform geht, stehen die Frauen des VfL Wolfsburg im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Women’s Champions League vor der schwerstmöglichen und zugleich reizvollsten Aufgabe, die es im europäischen Vereinsfrauenfußball gibt: Am morgigen Freitag (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN), gastiert der Gewinner der Jahre 2013 und 2014 beim aktuellen Titelträger FC Barcelona. Die Partie im Camp Nou, dem größten reinen Fußballstadion des Kontinents, gilt als ausverkauft. Ganz so weit ist man in Wolfsburg noch nicht, doch auch beim Rückspiel in der Volkswagen Arena am Samstag, 30. April (Anstoß um 18 Uhr/live auf DAZN), wird eine Rekordkulisse für ein Heimspiel der VfL-Frauen erwartet. Tickets für diese Partie sind im Wölfeshop erhältlich.
Der nächste Schritt
Die Enttäuschung bei den Spielerinnen des FC Barcelona war groß an jenem 25. August 2020: Im Halbfinale des UWCL-Finalturniers im Baskenland unterlag der spanische Meister trotz deutlichem Chancenplus dem VfL Wolfsburg mit 0:1. Das Tor zum Finale im eigenen Land stand weit auf – und trotzdem reichte es trotz zahlreicher hundertprozentiger Chancen nicht. Wenn man dieser Niederlage als Freund des FC Barcelona etwas Positives abgewinnen will: Vielleicht war diese Erfahrung nötig, um den nächsten und letzten Schritt zu gehen. Konkret: Vom schönen Fußball zum erfolgreichen Fußball. Personell hat sich in den letzten knapp zwei Jahren nicht viel verändert, von einem Trainerwechsel – vor der laufenden Saison folgte der bisherige Co-Trainer Jonathan Giraldez Costas auf Lluis Cortes – einmal abgesehen. Der ohnehin schon hochkarätig besetzte Kader um Weltfußballerin Alexia Putellas, Afrikas mehrfache Fußballerin des Jahres Asisat Oshoala und Ex-Wölfin Caroline Hansen – um nur einige zu nennen – wurde weiter verstärkt. Dabei haben Ingrid Engen und Fridolina Rolfö, die zu Saisonbeginn vom VfL nach Katalonien wechselten, schnell Fuß gefasst und zählen mit 32 bzw. 35 wettbewerbsübergreifenden Einsätzen zu den Stammkräften im rot-blauen Trikot. In der Liga stehen für die Barca-Frauen 27 Siege in 27 Spielen in der Bilanz – bei einem Torverhältnis von 146:8. Längst ist das Team der nationalen Konkurrenz entrückt, was nicht nur Vorteile mit sich bringt: Wirklich gefordert wird das Star-Ensemble nur auf internationalem Parkett.