Frauen

„Habe eine Reaktion gesehen“

Die VfL-Frauen bestreiten in der Liga ein wichtiges Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Im Oktober des vergangenen Jahres feierten die VfL-Frauen in der Volkswagen Arena einen 2:0-Sieg gegen den FC Bayern München. Am Sonntag kehren sie für ein weiteres Topspiel zurück ins große Stadion: Ab 16.45 Uhr ist Eintracht Frankfurt zum 15. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga zu Gast. Aktuell haben die Hessinnen drei Punkte mehr als die Grün-Weißen, die am Sonntag wieder gleichziehen wollen. Für das Match sind über den Wölfeshop und an den Tageskassen noch Karten erhältlich. Für diejenigen, die das Spiel von zuhause aus verfolgen, übertragen das ZDF, Magenta Sport und DAZN die Begegnung live.

Doppeltes Pokalaus

Auch Frankfurt ist unter der Woche aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Die Hessinnen unterlagen in der Verlängerung mit 1:4 dem FC Bayern München. Die Eintracht-Frauen waren nach einem Eigentor von Bayerns Carolin Simon in der 79. Minute in Führung gegangen, in der letzten Minute der regulären Spielzeit gelang den Bayern-Frauen dann der Ausgleich. In der Verlängerung konnten die Münchenerinnen das Spiel schließlich auf ihre Seite ziehen. „Wir werden die Enttäuschung heute und morgen noch verarbeiten, ab Freitag konzentrieren wir uns auf Wolfsburg“, kündigte Frankfurts Chefcoach Niko Arnautis unmittelbar nach dem Spiel an. Die Saison in der Liga verläuft für die Eintracht bislang sehr erfolgreich: Nach 14 Spieltagen stehen sie dank eines guten Torverhältnisses aktuell an der Tabellenspitze. Zuletzt gewannen sie am vergangenen Wochenende mit 9:0 gegen Schlusslicht Potsdam. Gegen die Wölfinnen gewannen sie in der Hinrunde zuhause mit 3:0.

Herausfordernde Tage

Hinter den Wölfinnen liegen herausfordernde Tage: Am vergangenen Freitag trennten sie sich mit einem 0:0-Unentschieden vom 1. FC Köln. Unter der Woche unterlagen sie im Viertelfinale des DFB-Pokals außerdem mit 0:1 der TSG 1899 Hoffenheim und schieden daher aus. Umso mehr richtet sich der Blick nun auf die Liga. Ein Sieg vor heimischem Publikum gegen die Eintracht wäre wichtig, um die Konkurrentinnen aus München und Frankfurt nicht davonziehen zu lassen. Vor rund einem Jahr empfingen die Grün-Weißen die Hessinnen zuletzt in der Volkswagen Arena. Damals gewannen die Wölfinnen mit 3:0.

Vor dem Spiel gegen Frankfurt sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot über…

…die Personallage: Kristin Demann befindet sich weiterhin im Aufbautraining. Sie hat jetzt die ersten Einheiten komplett absolviert. Wir gehen davon aus, dass sie nach der Länderspielpause wieder komplett dabei sein kann und verfügbar wäre. Bei Camilla Küver ist es ein ähnliches Bild. Sie ist schon einen Schritt weiter als Tini. Luca Papp steht theoretisch für den Kader zur Verfügung. Bei der Gruppe, die wir momentan haben, reicht es aber wahrscheinlich noch nicht für Frankfurt. Bei Merle Frohms ist es so, dass sie bislang noch keine Einheit absolvieren konnte. Da warten wir ab, wie sich das Ganze morgen darstellt.

…die Stimmung im Team: Wir sind natürlich mit einem gewissen Frust aus Hoffenheim zurückgereist, den jede Spielerin ein Stück weit für sich verarbeiten musste. Deshalb galt es aber auch, das eine oder andere Gespräch zu führen, um uns in Richtung Eintracht auszurichten. Was mir gut gefallen hat, ist die Reaktion, die ich bei vielen gestern im Spielersatztraining oder während der Regeneration und in den Gesprächen gesehen habe. Ich glaube, dass es uns in der Hinserie ausgezeichnet hat, dass wir genau in solchen Situationen da waren. Da nehme ich die Niederlage in Rom als Beispiel, da haben wir ein paar Tage später zuhause gegen die Bayern gewonnen, aber auch das Rückspiel gegen Rom, das wir klar für uns entscheiden konnten. Gerade in dieser Konstellation jetzt mit dem Heimspiel wollen wir da sein. Deshalb gilt es dafür zu sorgen, dass wir am Sonntag mit allem, was wir haben, auf dem Platz stehen.

…Lehren aus den zurückliegenden Spielen: Wir saßen hier vor wenigen Tagen zusammen und hatten das Gefühl, dass wir eine sehr gute Vorbereitung hatten und einen Schritt weiter sind als in der Hinserie. Es ist uns leider nicht gelungen, dieses Gefühl gegen Köln und auch gegen Hoffenheim so auf den Platz zu bringen. Vor allem in den spielentscheidenden Phasen, in der letzten Viertelstunde oder in den letzten 20 Minuten, fehlte uns die Klarheit, um das 1:1 oder das 1:0 zu machen. Und das ist durchaus was, was uns eigentlich immer wieder ausgezeichnet hat. Deshalb gilt es jetzt, darüber zu sprechen und daran zu arbeiten.

…die starken Ligaauftritte der Frankfurterinnen: Die sind für mich keine Überraschung. Es war für mich immer eher eine Überraschung, dass Frankfurt in den letzten Jahren nicht schon so mitgemischt hat, wie sie es aktuell tun. Sie konnten die Kaderqualität und auch -stabilität in den letzten Jahren immer wieder aufrechterhalten. Deswegen ist das gerade jetzt, wo sie keine Champions League spielen, eine Konstellation, in der klar ist, dass sie gefährlich werden können und auch gefährlich sind. Die Mannschaften, die keine Champions League spielen, haben in gewissen Momenten einfach nochmal zusätzliche Power. Deswegen bin ich mit Blick auf Sonntag über die Konstellation froh, dass wir beide ein DFB-Pokalspiel vorneweg hatten, damit wir da zumindest gleiche Bedingungen haben.

…die Ausgangslage: Wir wissen, dass Frankfurt drei Punkte vor uns ist und momentan ein besseres Torverhältnis hat. Deshalb haben wir schon klar vor, dieses Spiel an uns zu reißen und zu gewinnen. Wir wissen aus dem Hinspiel, wie unangenehm Frankfurt ist und wie stark sie in Umschaltsituationen sind, welche Dynamik sie entwickeln können. Wir wissen aber auch, dass wir, wenn wir sauber in die Aktionen reinkommen und unsere Qualitäten auf den Platz bringen, in der Lage sind, dieses Spiel zu gewinnen.

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