… die Trainingseindrücke: Die Jungs trainieren richtig gut und sind fleißig. Leistung, Intensität und Konzentration sind auf einem sehr hohen Niveau. Man sieht, die Jungs sind willig und wollen. Man braucht im Fußball auch ein bisschen das Quäntchen Glück, aber das kann man sich nur erarbeiten. Deswegen hoffe und glaube ich, dass wir sehr viel Fortschritte machen werden. Wir haben uns im Trainerstab besprochen, wie wir der Mannschaft helfen können. Ich glaube, dass wir die Trainingswoche sinnvoll genutzt haben und die Spieler verstehen, was wir von ihnen sehen wollen.
… die anstehende zweite Saisonhälfte und Verbesserungspotenzial: Wir haben ordentliche Spiele gemacht, aber einfach zu wenig Punkte. Wir müssen schauen, dass wir die nun holen, uns so schnell wie möglich von unten absetzen, um aber dann auch nach vorne zu schauen. Dafür müssen wir die Chancen, die wir haben, besser nutzen. Wir müssen uns mehr Möglichkeiten schaffen, um dann auch mehr Tore zu erzielen. Defensiv haben wir uns schon gut stabilisiert, wir lassen wenig Chancen zu. Das ist die Basis. Darauf aufbauend müssen wir effektiver werden.
… Kapitän Maximilian Arnold: Max ist wieder da, wo er sein soll. Er spielt richtig gut. Man hat in den letzten Spielen gesehen, dass er seine Leistung abruft, wenn er auf dem Platz steht. Wenn das so ist, gibt es überhaupt keine Bedenken, dass er spielt. Alle vier Spiele nach seiner Rückkehr waren sehr gut. Das ist das Niveau, das er spielen kann und muss. Das ist der Maßstab – auch sein eigener.
… die Rückkehr zur Viererkette: Ich habe ja gesagt, dass wir kurz- bis mittelfristig wieder dorthin zurückkommen, weil das unser Kader hergibt. Wir mussten gewisse Sachen stabilisieren und Kontinuität reinbringen. Das haben wir geschafft. In Darmstadt nach dem Platzverweis haben wir zwangsläufig in Viererkette spielen müssen und haben das dann auch in der zweiten Halbzeit gegen Bayern richtig gut gemacht. Das zeigt uns schon, dass es funktioniert. Wir haben das am Anfang der Saison vorgegeben und werden auch wieder dahin zurückkehren, was nicht heißt, dass wir die Fünferkette komplett gestrichen haben. Wir haben jetzt eine gute Alternative. Das macht uns variabel und sehr viel flexibler. Es geht darum, dass unsere Außenstürmer lernen, die Wege mit nach hinten machen zu müssen. Jeder Einzelne ist gegen den Ball gefragt.
… die bestehende Standardschwäche: Letztes Jahr war es unsere Stärke, dass wir bei Standards sehr gefährlich waren. Jetzt im Moment gelingt uns das leider nicht. Dabei geht es zum einen um die Flanke, zum anderen aber auch um das Timing bei den Empfängern. Daran arbeiten wir – ebenso wie am schnellen Umschaltspiel. Vieles ist ja nicht komplett neu, sondern wurde aufgefrischt.
… Lovro Majer: Wir wissen alle, was Lovro kann. Natürlich gibt es aber auch noch Verbesserungsbedarf. Mit dem Ball ist er weit, weit vorne – nicht nur bei uns, sondern auch in der Bundesliga. Was ihm noch ein bisschen fehlt, ist die Defensive. Daran arbeiten wir, weil die Bundesliga sehr viel mehr Zweikämpfe sucht als die kroatische oder auch die französische Liga. Da muss er noch hineinwachsen, was ein wenig Zeit bedarf.
… das Auftaktprogramm: Im Moment hinken viele Mannschaften den Erwartungen hinterher. Deswegen ist der Start natürlich wichtig. Zwei Auswärtsspiele sind nicht unbedingt optimal, aber es ist so, wie es ist. Wir werden in Mainz den Kampf annehmen müssen. Das erste Spiel ist erstmal das entscheidende.
… den Schalke-Test: Der ist nicht unwichtig. Wir haben nur ein Spiel und das wollen wir natürlich nutzen, um gewisse Sachen zu sehen, die wir unter der Woche durchexerziert haben. Das Ergebnis ist sekundär. Wir werden es nicht allen Spielern recht machen können, Wir werden die Startelf wahrscheinlich 60 bis 70 Minuten durchspielen lassen, um dann irgendwann einmal durchzuwechseln.
… Stammspieler und Rotation: Unser Gerüst steht zu 70 bis 80 Prozent, was sieben bis acht der Feldspieler bedeutet. Wenn man nur einmal die Woche spielt, ist es sehr schwierig, zehn Spieler außen vor zu lassen. Man muss alle bei Laune halten. Ich bin ja nicht nur Trainer, sondern auch Mensch. Und als Mensch habe ich schon viele Gefühle. Man will natürlich allen gerecht werden, aber das kann man nicht zu hundert Prozent. Es gibt auch Spieler, die sehr wenig gespielt haben. Man kann Spieler ja auch nur entwickeln, wenn man sie spielen lässt. Ein Beispiel ist Aster Vranckx. Und so war es auch bei Micky van de Ven und Felix Nmecha.