Frauen

Grün-weißes Herzblut on Tour

Frank und Martin folgen den Wölfinnen nicht zum ersten Mal ins Trainingslager.

Das ist echte Fan-Liebe: Mit Frank Herrmann (54) und Martin „Dittscher“ Dittrich (30) sind zwei große Anhänger der Wölfinnen tägliche Zaungästen beim Training der VfL-Frauen in Österreich. Die beiden langjährigen Fans nehmen viele Anstrengungen auf sich, um ihren Idolen nah zu sein.

Große Entfernungen sind normal

Frank Herrmann und Martin Dittrich liegen sich in den Armen und lachen in die Kamera.Schon mehrere Male hat das Duo, das sich über die gleiche Leidenschaft für den VfL-Frauenfußball kennengelernt hat, die Reise an den Walchsee unternommen – jedes Jahr treffen sie sich wieder im inzwischen gewohnten Tiroler Terrain. „Ich bin es gewohnt, Woche für Woche einige Hundert Kilometer hinter mich zu bringen, um sie zu sehen“, sagt der in Sachsen beheimatete Dauerkartenbesitzer „Dittscher“, der natürlich auch regelmäßig die Spiele der Wölfinnen im AOK Stadion, aber auch viele ihrer nationalen wie internationalen Auswärtspartien besucht. Und auch Frank aus Frankfurt überwindet seit nun drei Jahren große Entfernungen, damit er die Spiele der grün-weißen Frauen live verfolgen kann – selbst wenn es nur Trainings- oder Testspiele in der Vorbereitung sind. So ist es für das Duo inzwischen selbstverständlich, die persönliche Urlaubsplanung nach den Terminen des letztjährigen Double-Gewinners auszurichten.

Anna Blässe auf dem Rücken

Sicherlich gibt es schlimmere Urlaubsorte als den beschaulich-schönen Walchsee inmitten des herrlichen Bergpanoramas – eine wunderschöne Gegend, die zum Schwimmen, Fahrradfahren oder Wandern einlädt. Nichtsdestotrotz muss es schon eine besondere grün-weiße Liebe sein, sich Jahr für Jahr auf Wölfinnenspuren zu begeben. „Bei mir hat es 2014 in meiner Heimat Frankfurt angefangen, wo ich zunächst Spiele des FFC gesehen habe“, erzählt Frank, den die im Vergleich zum Männer-Profifußball ursprünglichere Atmosphäre „angemacht“ habe. „Das alles war für mich persönlich viel nachvollziehbarer und nachfühlbarer als bei den Männern“, sagt er. „Als ich aber kurz darauf von einer Freundin mit nach Wolfsburg genommen wurde, habe ich sofort nochmal einen Unterschied gespürt.“ Dem Ingenieur habe besonders die dortige Nähe zur Mannschaft gefallen. „Es war viel kommunikativer und familiärer. Der Kontakt zu den Spielerinnen war sofort da.“ Bereits nach dem allerersten VfL-Spiel redete er mit Anna Blässe, deren Namen er immer noch als Flock auf seinem Trikot trägt. Selbst bei der Europameisterschaft in den Niederlanden begrüßte Blässe „ihren“ treuen Fan persönlich.

Unvergessliche grün-weiße Momente

Wenn so viel grün-weißes Herzblut durch die Adern fließt, bleiben natürlich auch viele unvergessliche Momente in Erinnerung. Während für Frank der 2:1-Auswärtserfolg 2016 bei Mitkonkurrent Bayern München „unter Septembersonne“ besonders nachwirkte, nennt „Dittscher“ sofort die durch einen 2:1 Last-Minute-Sieg gegen Frankfurt errungene Meisterschaft 2014 als sein persönliches Highlight. „35 Grad, 12.000 Zuschauer – und nach dem 1:1 hatten wir den Titel eigentlich schon abgeschrieben. Und dann kam Poppi – so wie sie eben ist.“