Männer

„Gegnerischen Ballbesitz aushalten“

Interview mit Yannick Gerhardt vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln.

Ein Zitat von Yannik Gerhardt vom VfL Wolfsburg im Zweikampf.

Erst Makkabi Berlin, dann der 1. FC Heidenheim: Beide bisherigen Gegner der Wölfe umwehte die Euphorie ihres Premierenspiels im Wettbewerb. Im ersten Auswärtsspiel um Punkte in dieser Saison bekommt es Grün-Weiß nun mit jemand Etabliertem zu tun, der trotz starker Leistung in der Vorwoche bislang noch ohne Punktgewinn ist. Vor der Partie beim 1. FC Köln am morgigen Samstag, 26. August (Anstoß um 15.30 Uhr), stellte sich Yannick Gerhardt zum Spieltags-Interview. Der VfL-Mittelfeldspieler sprach über den Leistungsstand seines Teams, die Schwierigkeit der kommenden Aufgabe und die mögliche Verteidigung eines persönlichen Titels.

Yannick Gerhardt, die Saison ist einen Spieltag alt. Traust du dich, einzuordnen, wie gut ihr gestartet seid?

Yannick Gerhardt: So weit am Anfang ist es natürlich immer sehr schwierig. Man weiß nicht genau, wo man steht. Deshalb ist es hilfreich, so früh wie möglich Punkte einzufahren. Das haben wir im ersten Spiel geschafft und sind damit auf einem sehr guten Weg, finde ich, wenn auch noch nicht alles perfekt gewesen ist.

Wenn man im DFB-Pokal glatt weiterkommt und sein erstes Ligaspiel gewinnt, lässt sich zumindest festhalten: Viel besser hätte es bislang nicht laufen können.

Yannick: Die Ergebnisse waren sehr gut, gar keine Frage. Gegen Heidenheim, so ehrlich muss man sein, haben wir noch einige Standards zu viel zugelassen und hätten das Spiel auch früher entscheiden müssen. Aber trotzdem: Hätte uns vor der Saison jemand diese beiden Resultate vorausgesagt, dann hätten wir das unterschrieben. Wir haben zweimal gewonnen, auch jeweils zu null gespielt, was immer wertvoll ist. Und nun gehen wir mit viel Selbstvertrauen ins nächste Spiel.

Der Kader hat sich im Sommer merklich verändert. Wie weit, was würdest du sagen, seid ihr als Mannschaft schon gekommen?

Yannick: Ich finde, die Vorbereitung hat uns als Team sehr gutgetan. Wir haben uns besser kennengelernt, die neuen Spieler haben die Philosophie des Trainers schon erkennbar verinnerlicht. Natürlich werden die Neuzugänge, die zuletzt gekommen sind, noch etwas mehr Zeit benötigen. Aber wenn ich sehe, wie schnell sich beispielsweise Lovro Majer eingebracht hat, ohne wirklich lange mit uns trainiert zu haben, dann stimmt mich das sehr zuversichtlich. Wir haben mittlerweile einen großen Konkurrenzkampf auf jeder Position und eine hohe Leistungsdichte im Team. Das macht es dem Trainer schwer und bringt uns als Mannschaft voran.


Jetzt geht es in deine alte Heimat Köln. Du weißt es am besten: Was unterscheidet diese Aufgabe von den Spielen gegen Makkabi und Heidenheim? 

Yannick: Wir treten vor 50.000 Fans an und bekommen es mit einer Mannschaft zu tun, die es Borussia Dortmund am letzten Spieltag richtig schwer gemacht hat. Defensiv werden wir enorm auf der Hut sein und sicher auch mal gegnerischen Ballbesitz aushalten müssen. Uns erwartet dort auf jeden Fall ein sehr intensives Spiel.

Letztes Jahr warst du gemeinsam mit Jonas Wind interner Torschützenkönig. Hast du eigentlich vor, diesen Titel zu verteidigen?

Yannick: (lacht) Ach, ich würde schon ganz gerne wieder Tore beisteuern, aber ein ausgemachtes Ziel ist das sicherlich nicht. Mir geht es eher darum, weiterhin für die Mannschaft wichtig zu sein und Einfluss aufs Spiel zu nehmen. Der Erfolg des Vereins ist aber viel wichtiger. Wenn es am Ende dann nicht mehr so viele Scorerpunkte werden und wir uns dafür fürs internationale Geschäft qualifizieren, dann ist mir das noch lieber.

Köln scheint jedenfalls ein gutes Pflaster zu sein: In den letzten zwei Auswärtsspielen dort hast du getroffen.

Yannick:
Das stimmt. Dort zu spielen, ist natürlich sowieso besonders für mich. Ich habe meine ganze Jugend dort verbracht, kenne jeden Winkel des Stadions. Viele Freunde und die Familie schauen zu. Da ist man noch einmal extra motiviert. Vor allem haben wir diese beiden Spiele dort aber gewonnen. Und so darf es am Samstag gern auch wieder kommen.

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