Männer

Wind machts zweimal identisch

VfL startet mit 2:0-Erfolg gegen Heidenheim in die neue Bundesliga-Saison.

Die Spieler des VfL Wolfsburg klatschen sich ab.

Nach 84 Tagen ist die Bundesliga am Samstag endlich in die Volkswagen Arena zurückgekehrt. Zum Auftakt in die Saison 2023/2024 bezwang der VfL Wolfsburg den Aufsteiger 1. FC Heidenheim mit 2:0 (2:0). Beide Treffer vor 22.620 Zuschauenden gingen auf das Konto von Jonas Wind.

Vier Neuzugänge im Aufgebot

Die Wölfe gingen mit einer an drei Stellen veränderten Startelf ins Rennen: Für Rogerio, der noch eine Rotsperre aus der Serie A absitzen musste, den verletzten Lukas Nmecha und Jakub Kaminski (Bank) rückten nach dem souveränen Pokalerfolg bei TuS Makkabi Berlin Ridle Baku, Lovro Majer und Patrick Wimmer ins Aufgebot. Neben Majer, der nur wenige Tage nach seiner Ankunft in Wolfsburg startete, begannen also auch die Neuzugänge Joakim Maehle, Cedric Zesiger und Vaclav Cerny. Auf Kapitän Maximilian Arnold musste VfL-Trainer Niko Kovac allerdings verzichten, der Mittelfeldspieler fiel krankheitsbedingt aus.

Traumstart und Kopie

Die neue Bundesliga-Saison war nicht einmal sechs Minuten alt, da ließ Wind die VfL-Fans bereits zum ersten Mal jubeln. Der erfolgreichste Wolfsburger Torschütze der abgelaufenen Spielzeit staubte nach scharfer Hereingabe von Cerny zum 1:0 ab. Trotz des frühen Rückschlags präsentierte sich der 1. FC Heidenheim bei seinem Bundesliga-Debüt mutig, die Wölfe hatten die Offensive der Gäste aber weitestgehend unter Kontrolle und sorgten selbst immer wieder für Gefahr. Svanberg (18.) und Majer (26.) setzten den Ball nach starken Einzelaktionen über die Latte, Wind machte es kurz darauf besser – und sorgte für einen Hauch von Deja-vu. Denn erneut vollstreckte der dänische Stürmer nach einem flachen Pass von der rechten Seite (27.). Eine täuschend echte Kopie des ersten Treffers. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken ließen die Wolfsburger nicht locker, erspielten sich Chance um Chance. Ein weiteres Tor sollte vor der Halbzeit nicht mehr fallen, denn Majer (38.) und Svanberg (45.+3) scheiterten aus spitzem Winkel an FCH-Keeper Müller. 


Heidenheim drückt vergeblich

Nach dem Seitenwechsel schaltete der VfL einen Gang zurück, ließ Heidenheim kommen. Doch der Bundesliga-Neuling tat sich zunächst schwer, aus dem Spiel heraus zu vielversprechenden Abschlüssen zu kommen. Die Ecken waren jedoch gefährlich: Mainka köpfte nur knapp über die Latte (50.), Maloney verfehlte von nahe des Elfmeterpunkts nur um Zentimeter (52.). Die Aktionen wurden zwingender, in der 73. Minute hatte der FCH nach einem Fehler im Aufbauspiel der Wolfsburger die Großchance auf den Anschluss, doch Kevin Sessa verpasste seine Einschussmöglichkeit. Koen Casteels, der in seinem 250. Pflichtspiel für die Wölfe die Kapitänsbinde trug, hätte nichts mehr ausrichten können. Nachdem VfL-Joker Kaminski beinahe den Sack zugemacht hätte (79.), läutete das Team von Schmidt zur Schlussoffensive. Heidenheim drückte und drückte, sollte seinen ersten Bundesliga-Treffer aber nicht in Wolfsburg erzielen. So feierten die Grün-Weißen zum Saisonauftakt drei Punkte und eine weiße Weste.

Tore

  • 1:0 Wind (6.): Was ein Auftakt! Cerny zieht auf seiner rechten Seite in den Strafraum und spielt einen scharfen Flachpass ins Zentrum. Heidenheims Keeper Müller bekommt den Ball nicht unter Kontrolle, Wind ist zur Stelle und staubt zur Führung ab.
     
  • 2:0 Wind (27.): Ein Hauch von Deja-vu! Wieder geht es über rechts, diesmal schickt Cerny aber Svanberg in die Tiefe. Der Schwede zögert im Sechzehner nicht lange und legt quer auf Wind, der am ersten Pfosten bereitsteht und eiskalt ins lange Eck vollstreckt.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Wir haben in der ersten Halbzeit nicht nur die zwei Tore sehr gut herausgespielt, sondern auch noch zwei, drei weitere vielversprechende Chancen. In der zweiten Halbzeit waren wir ein bisschen passiver, das war nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nach der Vorbereitung weiß niemand so richtig, wo er steht. Deshalb bin ich im Großen und Ganzen auch zufrieden. Auf diese Leistung können wir aufbauen. Es ist noch nicht alles perfekt, aber das wird keine Mannschaft nach dem ersten Spieltag von sich behaupten können.

Frank Schmidt: Natürlich sind wir enttäuscht, kein Trainer oder Spieler verliert gerne. Die erste Halbzeit ist nicht so verlaufen, wie wir uns das gewünscht hatten. Wir wollten es unbedingt vermeiden, früh in Rückstand zu geraten. Das ist uns leider nicht gelungen, das liegt auch an der Qualität, die Wolfsburg auf den Platz bringt. Die Reaktion der Jungs hat mir aber gefallen. Mit der zweiten Hälfte bin ich fast komplett zufrieden. Wir haben sehr viel dafür getan, um noch einmal ins Spiel zu finden, aber man hat gesehen, was heute den Unterschied gemacht hat: die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Casteels – Baku (90.+1 Paredes), Lacroix, Zesiger, Maehle – Svanberg (87. Cozza), Gerhardt, Majer (66. Vranckx) – Cerny (66. Kaminski), Wind, Wimmer (66. Tomas)

Ersatz: Pervan (Tor), Bornauw, Jenz, Pejcinovic

1. FC Heidenheim: Müller – Busch (32. Traore), Mainka, Siersleben, Föhrenbach – Maloney (84. Schimmer) – Dinkci (58. Dovedan), Beck (46. Thomalla), Pick – Pieringer (58. Sessa), Kleindienst

Ersatz: Eicher (Tor), Theuerkauf, Schöppner, Gimber,

Tore: 1:0 Wind (6.), 2:0 Wind (27.)

Gelbe Karten: Gerhardt, Wimmer, Vranckx / -

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)

Zuschauende: 22.620

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