Zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs wird es in der UEFA Women’s Champions League eine Gruppenphase geben – und die Chancen stehen gut, dass die Frauen des VfL Wolfsburg bei dieser Premiere mit von der Partie sein werden: Der zweimalige Titelträger setzte sich im Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde vor 637 Zuschauern im AOK Stadion mit 3:2 (2:1) gegen den FC Girondins de Bordeaux durch. Die Treffer im Duell mit den Französinnen, die sich als Drittplatzierte der Division 1 Feminine erstmals für die UCWL qualifiziert hatten, erzielten Ewa Pajor, Jill Roord und Dominique Janssen. Für Bordeaux trafen Katja Snoeijs und Mickaella Cardia. Das entscheidende Rückspiel findet am kommenden Mittwoch, 8. September (Anstoß um 19 Uhr/live auf SPORT1 und Wölfe TV), im Stade Jean Antoine Moueix in Libourne statt. Zuvor sind die Wölfinnen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gefordert: Am kommenden Samstag, 4. September (Anstoß um 16 Uhr/live auf Magenta Sport) geht es beim SV Werder Bremen um Punkte.
Weiß debütiert
Auf allzu viele Umstellungen im Vergleich zum mit 3:0 gewonnenen Liga-Auftakt gegen den 1. FFC Turbine Potsdam verzichtete VfL-Cheftrainer Tommy Stroot. Eine Veränderung im Tor war allerdings verletzungsbedingt nötig: Für Katarzyna Kiedrzynek (Fingerverletzung im Abschlusstraining) rückte die erst vor knapp zwei Wochen verpflichtete Lisa Weiß zwischen die Pfosten. Ihr dritter Champions-League-Einsatz nach zuvor zwei Partien für Olympique Lyon in der Saison 2018/2019. Außerdem stand Pia-Sophie Wolter statt Rebecka Blomqvist in der Startformation.
Spielverlauf
Nach fünf Minuten standen bereits zwei Chancen für die Wölfinnen auf dem Zettel – und beide entstanden durch erzwungene Fehler der Gäste. Die Marschroute der VfL-Frauen war erkennbar: von Beginn an Kontrolle und Dominanz ausüben. Bordeaux meldete sich mit Torchancen durch Snoeijs und Ines Jaurena im Spiel an, für Weiß gute Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Aber auch ein deutliches Zeichen, dass Stroot im Vorfeld nicht grundlos auf das starke Umschaltspiel der Französinnen hinwies. Es folgte die spektakulärste Phase der Partie mit drei Toren innerhalb von sieben Minuten. Nach und nach gelang es Grün-Weiß, die Partie wieder zu beruhigen. In der 36. Minute hatte Tabea Waßmuth nach einem Solo von Svenja Huth das 3:1 auf dem Fuß. Kurz vor dem Seitenwechsel musste Girondins-Trainer Patrice Lair verletzungsbedingt wechseln: Melissa Herrera musste vom Feld getragen werden. Die erste gefährliche Torszene im zweiten Abschnitt ging auf das Konto der Gäste: Claire Lavogez zielte bei einem 18-Meter-Freistoß nur knapp drüber. Für kurzzeitige Beruhigung im Lager der Gastgeberinnen sorgte dann Janssen mit ihrem 3:1. Aber eben auch nur kurzfristig, da Cardia den alten Abstand wiederherstellte. Die Gäste blieben bissig, blieben unangenehm. Und die VfL-Frauen hatten nun Respekt vor den schnellen Gegenzügen, wollten nicht ins offene Messer laufen. So blieb es letztlich beim knappen Sieg. Keine perfekte, keine komfortable, wohl aber eine gute Ausgangsposition, um das Erreichen der UWCL-Gruppenphase in einer Woche klarzumachen.