Frauen

Arbeitssieg im Nord-Duell

Die VfL-Frauen gewinnen ihr Bundesliga-Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen mit 2:0.

Die Frauen des VfL Wolfsburg sind ihrer Favoritenrolle im ersten Saison-Auswärtsspiel in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gerecht geworden: Eine Woche nach dem 3:0 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam setzte sich das Team von Cheftrainer Tommy Stroot mit 2:0 (0:0) beim SV Werder Bremen durch. Die Tore vor 150 ausgewählten Fans auf Platz 11 des Weserstadions erzielten Kathrin Hendrich und Ewa Pajor. Die nächste Liga-Aufgabe wartet am Sonntag, 12. September (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport), auf die Wölfinnen: Zu Gast im AOK Stadion ist dann der SC Sand. Bereits am kommenden Mittwoch, 8. September (Anstoß um 19 Uhr/live auf SPORT1 und Wölfe TV), geht es im Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde beim FC Girondins de Bordeaux um den Einzug in die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League.

Personal

Wie im Vorfeld angekündigt, nahm Stroot einige Änderungen in der Startformation vor. So rückten im Vergleich zum 3:2-Erfolg gegen den FC Girondins de Bordeaux im Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde für die UWCL-Gruppenphase Rebecka Blomqvist, Sara Doorsoun, Turid Knaak, Sandra Starke, Sofie Svava und Shanice van de Sanden für Svenja Huth, Lena Lattwein, Pajor, Tabea Waßmuth, Joelle Wedemeyer und Pia-Sophie Wolter in die Startformation. Pauline Bremer stand nach elfmonatiger Verletzungspause wieder im Kader.

Spielverlauf

Die Gästen hatten in den ersten Minuten mehr vom Spiel, allerdings schraubten die Wölfinnen in dieser Phase nur das Eckenverhältnis in die Höhe. Die erste nennenswerte Chance hatte Knaak, die nach einer Ecke von Svava direkt abzog und knapp verpasste (13.). Vier Minuten später setzte sich van de Sanden nicht zum ersten Mal auf der rechten Seite durch, doch Jill Roord konnte die Vorlage ins Zentrum nicht verwerten. Bremen hatte in der 28. Minute eine Möglichkeit, als Michelle Ulbrich nach einer von Margarita Gidion ausgeführten Ecke zum Abschluss kam, dabei aber etwas überrascht wirkte. In der Folge schafften es die Wölfinnen kaum noch, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen und Druck aufzubauen. Ein 30-Meter-Freistoß von Dominique Janssen, den Lena Pauels sicher parierte, durfte da schon als Torchance notiert werden. Die zweite Hälfte begann nach dem gleichen Muster: Die Wölfinnen waren besser, ohne ihre Überlegenheit in Torgefahr umzusetzen. So hätte denn beinahe ein Standard für die Führung hergehalten, doch warum Janssens Kopfball-Tor nach Freistoßflanke von Svava (56.) nicht zählte, erschloss sich nur dem Unparteiischen-Trio. Auch in der 68. Minute war der Ball hinter der Linie – und diesmal recht deutlich. Die eingewechselte Wolter köpfte den Ball an die Unterkante der Latte, von wo aus das Leder eindeutig ins Tor sprang. Das Problem auch hier: Der Treffer zählte nicht. Es hätte ein ärgerlicher Nachmittag werden können, wäre Hendrich nicht doch noch der Führungstreffer und Pajor das entscheidende Tor gelungen. So war es unter dem Strich ein Arbeitssieg – aber auch für einen solchen gibt es bekanntlich drei Punkte.

Tore

0:1 Hendrich (78. Minute): Eine Ecke von Svava ist eigentlich schon verteidigt, doch Wolter schmeißt sich in einen Zweikampf mit Tuana Keles, erobert das Leder zurück. Im zweiten Versuch – zuvor klatschte der Ball bereits an die Latte – nimmt Hendrich Maß und trifft zum erlösenden 1:0.

0:2 Pajor (90. Minute): Nachdem Bremen nach der Wölfinnen-Führung alles nach vorne wirft, um sich doch noch einen Punkt zu sichern, findet ein langer Ball von Lena Oberdorf die lauernde Pajor, die Werder-Torhüterin Pauels umkurvt und den Ball zum 2:0 einschiebt – die erlösende Entscheidung.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Bis kurz vor dem Ende noch ein Unentschieden, diese Erfahrung hatten wir bislang noch nicht gemacht. Aber auch so etwas kann uns weiterbringen. Wie finden wir Mittel und Wege? Wie ruhig bleiben wir? Im Endeffekt haben wir uns für unser Chancenplus und die bessere Spielanlage belohnt. Aber natürlich sehe ich auch heute unsere Potenziale. In der ersten Halbzeit machen wir einfach viel zu wenig in unserem eigenen Spiel, wir haben eher ins Bremer Pressing reingespielt. Trotzdem waren wir die Mannschaft, die die Oberhand hatte – die Kontrolle war da. Wir können es aber wesentlich besser ausspielen. In der zweiten Hälfte haben wir die Räume besser gefunden und wir hätten uns auch früher belohnen können, wenn ich an die nicht gegebenen Tore denke. Wenn die gezählt hätten, wäre das Ergebnis auch einen Tick höher ausgefallen. Aber es ist auch eine Qualität, sich noch spät zu belohnen. Darüber hinaus wissen wir, dass die Chancen, in der letzten Viertelstunde zuzuschlagen, immer größer werden, da wir den Gegner zwingen, einen großen Aufwand zu betreiben. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass es heute funktioniert hat. In dem Wissen, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, blicken wir jetzt nach Bordeaux.

Aufstellungen und Statistiken

SV Werder Bremen: Pauels – Timmermann, Schiechtl, Ulbrich, Bernhardt (77. Toth) – Hausicke, Walkling (46. Keles), Gidion, Wichmann (82. Weiß) – Sehan, Sternad (75. Meyer)

Ersatz: Borbe (Tor), Dieckmann, Lührßen

VfL Wolfsburg: Weiß – Doorsoun, Hendrich, Janssen, Svava (80. Blässe) – Oberdorf – van de Sanden (69. Waßmuth), Starke (62. Lattwein), Roord, Knaak (62. Wolter) – Blomqvist (69. Pajor)

Ersatz: Kassen (Tor), Bremer

Tore: 0:1 Hendrich (78.), 0:2 Pajor (90.)

Gelbe Karten: Sternad, Walkling, Wichmann, Bernhardt / Lattwein

Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)