Männer

Es ist vollbracht

Der VfL sichert sich mit einem 8:1-Kantersieg gegen Augsburg die Europa League.

Riesenjubel in Wolfsburg! Die Grün-Weißen ließen im Abschiedsspiel Bruno Labbadias gegen den FC Augsburg nichts mehr anbrennen und gewannen klar und deutlich mit 8:1 (3:0) – neuer Vereinsrekord! Aufgrund der Ergebnisse auf den anderen Plätzen beenden die Wölfe die Spielzeit auf Platz sechs und haben sich damit direkt für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Die Treffer für eine wie im Rausch spielende Wölfe-Elf erzielten dreimal Wout Weghorst (21., 37., 55.), Robin Knoche (41.), Daniel Ginczek (55.), Elvis Rexhbecaj (60.), Josip Brekalo (84.) sowie der Augsburger Kevin Danso per Eigentor (89.). Den Ehrentreffer der Gäste markierte Julian Schieber (81.).Für die VfL-Profis ist die Saison noch nicht komplett beendet. Im direkten Anschluss an diese Spielzeit geht es zu einer China-Reise, bei der dann auch ein Test gegen Eintracht Frankfurt auf der Agenda steht.

Ohne Guilavogui, Roussillon kehrt zurück

Die Ausgangslage zum Saison-Finale war klar: Ein Heimsieg gegen den bereits geretteten Tabellen-14. und die Grün-Weißen hätten ihren Platz in der Europa-League-Qualifikation sicher. Gelänge dem VfL im letzten Spiel unter dem scheidenden Cheftrainer Bruno Labbadia sogar der Sprung auf Rang sechs der Abschlusstabelle oder besser, würde das sogar die sofortige Teilnahme an der Gruppenphase des Wettbewerbs bedeuten. Die Wölfe mussten ihre Mission Europa allerdings ohne ihren Kapitän Josuha Guilavogui, der beim jüngsten 0:3 in Stuttgart seine fünfte Gelbe Karte kassiert hatte, beginnen. Für den Franzosen, dessen erfreuliche Vertragsverlängerung kurz vor dem Anpfiff bekanntgegeben wurde, rückte Rexhbecaj in die Startelf. Zudem kehrte Linksverteidiger Jerome Roussillon nach muskulären Problemen für Renato Steffen (nicht im Kader) zurück. Dritter Wechsel in der Labbadia-Elf: Ginczek ersetzte Felix Klaus (Bank) als zweite Spitze. Die Gäste liefen unter dem ehemaligen VfL-Coach Martin Schmidt mit vier Veränderungen gegenüber dem letzten furiosen 3:4 gegen Hertha BSC auf: Christoph Janker, Simon Asta, Michael Gregoritsch und Dong-won Ji ersetzten Philipp Max (Gehirnerschütterung), Ja-cheol Koo (Adduktorenprobleme), Jan Moravek und Georg Teigl (beide Bank).

Weghorst nutzt Kobels Fehler

Im Vorfeld der Partie wurden nicht nur einige unserer Wölfe verabschiedet, es durften angesichts des zehnjährigen Jubiläums der Wolfsburger Meisterschaft auch viele Spieler 2009er-Meisterelf begrüßt werden, die dem VfL nach ihrer offiziellen Begrüßung in der Volkswagen Arena die Daumen drückten. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da krachte erstmals das Gebälk, als Knoche einen schön servierten Freistoß Admir Mehmedis per Kopf an die Querlatte setzte. In der elften Minute folgte dann das erste Offensivzeichen der Gäste, doch Gregoritschs Versuch aus der Distanz strich am rechten Pfosten vorbei. Das spielbestimmende Team blieben aber die Wölfe, die nach 19 Minuten zu ihrem nächsten Abschluss kamen. Doch Rexhbecajs 18-Meter-Versuch war zu hoch angesetzt. Zwei Minuten später sollte die Volkswagen Arena dann aber kochen! FCA-Keeper Gregor Kobel unterlief ein folgenschwerer Faux Pas, als er das Leder nach William-Flanke fallen ließ und diese Weghorst vorlegte. Der reagierte klasse und netzte technisch versiert zum bejubelten 1:0 ein (21.) – nun sah es gut aus mit Europa!

Doppelschlag zur Vorentscheidung

Eine gute Viertelstunde nach der Wölfe-Führung sollte der Niederländer dann sogar erneut zuschlagen: Mehmedi flankte stark vom linken Flügel auf den langen Pfosten, wo Weghorst Kobel per Direktabnahme keinerlei Abwehrchance ließ – der 16. Saisontreffer des grün-weißen Goalgetters (37.) und gleichzeitig ein riesiger, weiterer Schritt zum Ziel. Nur vier Minuten später dann die Vorentscheidung: Dieses Mal war es Ersatz-Kapitän Knoche, der einen von links getretenen Eckball von Maximilian Arnold wuchtig in die Maschen köpfte (41.). So sollte es mit einer beruhigenden 3:0-Führung in die Katakomben gehen.

Wölfe im Torrausch

Die erste Chance des zweiten Durchgangs hatten die Fuggerstädter, doch VfL-Keeper Pavao Pervan konnte Marco Richters Abschluss im Nachfassen sichern (52.). Drei Zeigerumdrehungen später machte der VfL dann aber alles klar: Wieder war es der bärenstarke Weghorst, der das Spielgerät vom rechten Fünfereck in den rechten Winkel hämmerte (55.) – Saisontor Nummer 17. Das sollte es aber immer noch nicht gewesen sein: Nachdem Yannick Gerhardt das Leder zunächst an den rechten Pfosten lupfte, bedankte sich Ginczek im Nachsetzen mit dem 5:0 (56.). Nun gab es kein Halten mehr. Wiederum vier Minuten später war es Rexhbecaj, der die Kugel überlegt zu seinem zweiten Saisontreffer einschob und das halbe Dutzend vollmachte. Was nun folgte, war ein vom begeisterten Jubel der Wölfe-Fans begleitetes Showlaufen der Grün-Weißen. Kurz unterbrochen wurde die Feier auf den Rängen von dem Ehrentreffer des eingewechselten Schiebers, der Pervan aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ (81.). Doch auch darauf wusste ein sensationell aufspielender VfL eine direkte Antwort: Joker Brekalo traf per Schuss in den rechten Giebel zum 7:1 (84.) und stellte damit den alten Abstand wieder her. Fast hätte Weghorst zwei Minuten später sogar noch einen draufgesetzt, doch sein vierter Tagestreffer wurde vom rechten Außennetz verhindert. Trotzdem sollte den Grün-Weißen durch das abschließende Eigentor des eingewechselten Danso (89.) neben dem Einzug ins internationale Geschäft auch noch ein neuer Vereinsrekord gelingen. Durch den irren Kanter-Sieg schieben sich die Wölfe auf den begehrten sechsten Tabellenrang – und starten damit in der kommenden Europa League direkt in der Gruppenphase.

VfL Wolfsburg: Pervan – William, Knoche, Tisserand, Roussillon (68. Brekalo) – Arnold, Rexhbecaj (80. Klaus), Gerhardt, Mehmedi (56. Malli) –  Ginczek, Weghorst

FC Augsburg: Kobel – Janker (46. Moravek), Gouweleeuw (46. Danso), Oxford – Schmid, Asta, Baier, Ji (60. Schieber), Hahn, Richter – Gregoritsch

Tore: 1:0 Weghorst (21.), 2:0 Weghorst (37.), 3:0 Knoche (41.), 4:0 Weghorst (55.), 5:0 Ginczek (57.), 6:0 Rexhbecaj (60.), 6:1 Schieber (81.), 7:1 Brekalo (84.), 8:1 Danso (Eigentor, 89.)

Gelbe Karten: / Hahn, Asta

Zuschauer: 24.486 am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Wölfe TV: PK nach dem Spiel

Wölfe TV: Stimmen zum Spiel