„Wir sind Team Vielfalt – weil nicht zählt, woher du kommst“ lautet das aktuelle Kampagnen-Motto des VfL Wolfsburg. Grün-Weiß setzt mit diesem siebten Vielfaltsspieltag einmal wieder ein Zeichen für Toleranz und gegen jede Form von Ausgrenzung. VfL-Profi Yannick Gerhardt, der sich bereits in der Vergangenheit mehrfach klar gegen rechts positioniert hat, findet sich darin voll wieder. Im Interview spricht der Mittelfeldspieler über die politische Stimmung in Deutschland, die Atmosphäre in der Kabine sowie seine besondere Rolle als Fußballer.
Yannick Gerhardt, unsere Gesellschaft wirkt zunehmend gespalten. Die Ausbreitung rechter Strömungen bereitet vielen Menschen Sorgen. Wie gehst du damit um?
Yannick: Natürlich nehme ich die Stimmungslage in Deutschland wahr. Trotzdem bin ich optimistisch und hoffnungsvoll, dass wir weiterhin als starke Demokratie zusammenhalten. Ich halte es für wichtig, sich klar von Diskriminierung jeglicher Art zu distanzieren und beispielsweise als Fußballer, der auch in der Öffentlichkeit steht, als positives Beispiel voranzugehen, seine Meinung kundzutun und für die demokratischen Werte einzustehen.
Ist das auch ein Thema in der Kabine?
Yannick: Ja, eine Fußballmannschaft ist wie eine normale Gesellschaft. Es gibt unterschiedliche Interessen. Natürlich spricht man mit dem einen oder anderen über die politische Lage, aber in einem Punkt sind wir uns alle einig: Eine Fußballmannschaft ist ein positives Beispiel, wenn es heißt, Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Hautfarbe zusammenzuzubringen. Auf dem Platz zählt nur die Leistung. Dafür kann man bewertet oder auch kritisiert werden. Es geht aber nie darum, woher jemand kommt oder wie jemand aussieht.