Am gestrigen Montag war viel los an der Volkswagen Arena. Am Nachmittag kamen bereits die ersten Menschen zusammen, doch nicht etwa, um Fußball zu spielen oder zu schauen – sondern, um zu gedenken. Jemandes, der auch 20 Jahre nach seinem Tod unvergessen bleibt: Krzysztof Nowak, der im Mai 2005 an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS verstarb.
„Sehr empathischer Mensch“
Familie, Freunde, Fans, VfL-Mitarbeitende, frühere Mitspieler und Weggefährten versammelten sich vor dem VIP-Eingang der Volkswagen Arena, um Nowak an seinem 20. Todestag zu ehren. Darunter waren neben den aktuellen VfL-Verantwortlichen Dr. Tim Schumacher, Peter Christiansen und Sebastian Schindzielorz auch Ehemalige wie Wolfgang Wolf, Peter Pander, Klaus Fuchs oder Heribert Rüttger. Bereits zuvor waren am Grab vom ehemaligen Wolfsburger Spieler auf dem Waldfriedhof im engsten Kreis von etwa 40 Personen Kränze im Namen der Fanclubs, der Krzysztof Nowak-Stiftung und des VfL Wolfsburg niedergelegt. „Ich habe Krzysztof 1998, als er nach Wolfsburg gekommen ist, durch Piotr Tyszkiewicz kennengelernt“, erinnerte sich Maria Zagalak, die nach dieser Zeit zu einer engen Vertrauten der Familie Nowak wurde. „Er war ein sehr empathischer und guter Mensch“, ergänzte sie mit einem leichten Lächeln: „Und natürlich ein sehr guter Fußballspieler.“
Großes Spendenaufkommen
In der VfL-Kapelle waren mehrere Bilder zum Gedenken Nowaks aufgestellt. Unter den 400 Anwesenden waren auch Fans jüngeren Alters, die das spielerische Wirken des Mittelfeldspielers gar nicht mehr kennengelernt hatten – doch die Erinnerung an die „Nummer Zehn der Herzen“ währt über Generationen. Statt in dunklen Farben kamen viele Gedenkende in grün-weißem Outfit, einige davon in VfL-Trikots mit Nowak-Flock. Die rund 250 Gedenk-T-Shirts, die am Eingang verkauft wurden und deren Erlös der Krzysztof-Nowak-Stiftung zugutekommen, waren nach kurzer Zeit vergriffen. „Das zeigt die Lebensleistung von Krzysztof und die Anerkennung durch die Fans und Freunde, aber auch ihre Wahrnehmung der Krankheit. Indem sie beispielsweise T-Shirts kaufen, zeigen sie sich gegenüber allen Erkrankten solidarisch“, sagte Philipp Hanf, der selbst an ALS erkrankt ist und sich für die Krzysztof Nowak-Stiftung engagiert. „Obwohl ich Krzysztof nie näher kennengelernt habe, sondern nur aus der Entfernung als Fußballspieler, fühle ich mich sehr durch meine eigene Geschichte mit ihm verbunden.“ Hanf spielte selbst einst ambitioniert Fußball und kann sich daher gut in das Schicksal Nowaks hineinfühlen.