Frauen I

Emotionaler Saisonabschluss

Wölfinnen feiern nach Remis gegen Köln und Übergabe der Meisterschale ausgelassen den Gewinn des Doubles.

Nach der Verabschiedung einiger Spielerinnen posieren diese zu einem Foto.

Zum Abschluss der Spielzeit 2017/2018 gab es für die Wölfinnen vor heimischer Kulisse im AOK Stadion zwar nur ein torloses Unentschieden gegen den bereits abgestiegenen 1. FC Köln, einer emotionalen Feier mit der Meisterschale in den Händen und knapp 3.000 grün-weißen Fans auf den Rängen tat dies jedoch keinen Abbruch. Emotional, weil es auch Abschied nehmen hieß. Mit Isabel Kerschowski, Merle Frohms, Vanessa Bernauer, Luisa Wensing und Tessa Wullaert verlassen fünf langjährige und verdiente VfL-Spielerinnen die Wölfinnen im Anschluss an die Saison. Darüber hinaus gehen mit Assistenztrainerin Britta Carlson (wird Co-Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft), Physiotherapeut Alexander Jura und Betreuer Andreas Lemeter weitere wichtige Säulen der VfL-Erfolgs-Geschichte nun andere Wege. So rollte im Rund der Heimspielstätte des Double-Siegers so manche Träne. Bei aller Rührung über den Abschied, blieben aber vor allem die schönen Moment in Erinnerung.

Ralf Kellermann: Es ist ein bisschen schade, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnt haben. Wir waren drückend überlegen, aber das Tempo war nicht so hoch wie in den Spielen zuvor, was nach einer langen Saison nur natürlich ist. Trotzdem müssen wir uns mit dem einen oder anderen Tor belohnen. Entscheidend ist, dass wir deutscher Meister geworden sind und das sehr souverän und hochverdient. Es ist jedes Jahr so, dass wir einige Spielerinnen oder Mitarbeiter verabschieden müssen und dennoch gewöhnt man sich nicht daran. Mit Britta Carlson habe ich sehr lange eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Spielrinnen wie Luisa Wensing und Merle Frohms haben mit uns alle Titel gewonnen und da muss man sich auch nicht wegen der einen oder anderen Träne schämen. Ich freue mich aber auch, dass alle mit einem Lächeln im Gesicht den Verein verlassen.

Stephan Lerch: Es ist immer ein besonderer Moment, wenn man weiß, dass sich die Wege nun trennen. Wir haben alle gemeinsam einiges durchlebt. Wir haben die Leidenschaft, die Ziele und die Identifikation für den VfL miteinander geteilt, deshalb sind diese Abschiedsmomente sicher nicht die schönsten. Aber das ist auch normal im Sport. Alle hatten riesigen Anteil daran, dass die vergangenen Jahre so erfolgreich waren und ich wünsche ihnen nur das Beste. Sie werden immer in Erinnerung bleiben und einen besonderen Platz hier im Verein einnehmen.

Luisa Wensing: Es war besonders emotional. Sechs Jahre beim VfL Wolfsburg steckt man nicht einfach so weg. Ich habe hier Höhen und Tiefen erlebt, schöne Momente und vor allem viele Titel gesammelt. Ich bin sehr dankbar für das, was ich hier erleben durfte und da kommen auch bei mir die Tränen. Die Emotionen kommen wirklich noch einmal in mir hoch, weil die gesamte Zeit hier wie ein Film in meinem Kopf abläuft. Dazu noch die Fans, die uns so stark unterstützen und mich auch in der zweiten Hälfte nochmal auf dem Feld sehen wollten. Das gibt mir ein gutes Gefühl und zeigt mir, wie viel mir der Verein und die Zeit hier bedeuten. Es ist ein schönes Ende für mich.

Merle Frohms: Ich hätte nicht gedacht, dass mich der heutige Tag so bewegt. Meine gesamte Familie ist hier und auch alle Freunde waren im Stadion, das wusste ich vorher nicht. Dadurch konnte ich natürlich auch das ein oder andere Tränchen nicht zurückhalten. Es gibt so viele schöne Momente mit dem VfL Wolfsburg, wir haben so viele Erfolge gefeiert und auch Titel gewonnen, ich kann gar nicht differenzieren, was das größte Highlight war. Jetzt freue ich mich auf die neue Herausforderung beim SC Freiburg.