Es geht doch: Im vierten Anlauf haben die Wölfe am letzten Wochenende erstmals zu Hause drei Punkte geholt. Und das auf derart nervenkitzelnde Weise, dass sich der ersehnte Brustlöser noch zusätzlich befreiend anfühlte. Entscheidend beteiligt war eine länger vermisste Mittelfeldkraft, die gegen den VfB Stuttgart nach auskurierter Verletzung erstmals wieder über 90 Minuten plus Nachspielzeit mitgemischt hat. Wie Yannick Gerhardt den späten Heimerfolg einordnet, welche entscheidenden Fortschritte er ausgemacht hat und warum er auch sonst dem nächsten Auswärtsspiel freudig entgegenblickt, darüber sprach der 28-Jährige im Kurzinterview.
Yannick Gerhardt, der erste Heimsieg ist endlich eingetütet. Warum habt ihr so lange gebraucht?
Yannick Gerhardt: Gute Frage. Ich würde sagen, weil wir nicht über 90 Minuten abrufen konnten, was wir vorher im Training erarbeitet hatten. Phasenweise hatte es immer schon gut ausgesehen, aber nie über die volle Distanz. Am Wochenende war das jetzt zwar auch nicht der Fall. Aber ich finde schon, dass unsere Leistung ein Schritt in die richtige Richtung gewesen ist.
Das Stuttgart-Spiel hätte wie so einige andere in dieser Saison auch anders ausgehen können. Was war ausschlaggebend dafür, dass es diesmal zu drei Punkten gereicht hat?
Yannick: Um gewinnen zu können, muss man sich Chancen erarbeiten. Oft war es so gewesen, dass wir viel zu selten ins letzte Drittel gekommen sind. Das war jetzt schon mal grundlegend anders, vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir viele aussichtsreiche Situationen. Defensiv sind wir als Mannschaft zwar noch zu anfällig. Aber wenn man mehr Möglichkeiten kreiert, führt das zwangsläufig irgendwann zu mehr Toren. Das war in diesem Fall der Schlüssel.
Was bedeutet dieser hart erarbeitete Sieg für die nächste Aufgabe Augsburg?
Yannick: Man hat gesehen, dass wir die Physis und die Mentalität besitzen, ein Spiel im letzten Moment noch für uns entscheiden zu können. Wir sind eine sehr junge Mannschaft. Für unser Selbstvertrauen war diese Erfahrung sehr wichtig.