Männer

„Ein Zeichen gesetzt, dass wir angreifen wollen“

Yannick Gerhardt über seine Verletzung, seine Rolle als Allrounder und die neue Kaderqualität.

Yannick Gerhardt und Max Kruse beim Training auf dem Trainingsplatz des VfL Wolfsburg.

Neue Saison, neues Glück. Wenn dann auch noch das Trainerteam wechselt, legt man sich als Profi in der Vorbereitung natürlich besonders ins Zeug, um sich für einen Platz in der Startelf zu empfehlen. Ein Grün-Weißer wurde bei diesem Vorhaben vor knapp zwei Wochen jäh gestoppt. Fünf Minuten nach Anpfiff des Testspiels gegen die WSG Tirol zog sich Yannick Gerhardt eine Knieverletzung zu, die ihn noch für die nächsten Wochen außer Gefecht setzen wird. Im Kurzinterview berichtet der 28-Jährige, der sein Reha-Programm aktuell in Köln absolviert, über seinen Umgang mit diesem Rückschlag und seine Erwartungen an die neue Saison.

Yannick Gerhardt, wie geht es dir und deinem linken Knie?

Yannick Gerhardt: Danke, ganz gut. Bislang läuft alles nach Plan. Ich kann das Bein immer mehr mobilisieren und auch schon gut belasten. Ab Samstag bin ich wieder in Wolfsburg und werde dort mein Programm fortsetzen.

Deine Kollegen schwitzen gerade bei den Trainingseinheiten in Wolfsburg. Wie können wir uns deinen derzeitigen Tagesablauf vorstellen?

Yannick: Ich gehe täglich zur Physio und habe anschließend Training. Auch wenn man denkt, ich sei etwas eingeschränkt, finden sich hier genügend Gelegenheiten zum Auspowern für mich (lacht). Ich gebe also auch Gas hier in Köln. Natürlich will ich aber möglichst bald wieder auf dem Platz stehen, denn da macht es wesentlich mehr Spaß.

Nach dem Abgang von Xaver Schlager wolltest du im Kampf um die neu zu vergebenden Stammplätze im Mittelfeld und den Startplatz zum Saisonbeginn sicherlich kämpfen. Wie ärgerlich ist diese Verletzung mitten in der Vorbereitung?

Yannick: Der Zeitpunkt ist natürlich sehr ungünstig. Ich hatte schon die Hälfte der Vorbereitung mitgemacht. Nun waren die ganzen anstrengenden Einheiten nahezu umsonst, weil ich wieder von vorn anfangen muss. Hinzu kommt: Jetzt ist die Phase, in der man die Chance hat, sich dem neuen Trainer zu zeigen. Aber so etwas passiert nun mal, das kann man nicht planen. Andererseits verpasse ich nicht so viele Pflichtspiele, weil die Saison noch nicht angefangen hat. Ich werde eben dann den Trainer von mir zu überzeugen versuchen, wenn ich wieder zurück bin.


Du bist seit 2016 ein Wolf und damit schon fast ein VfL-Urgestein. Als deine Stärke gilt deine Flexibilität. Ist es eher ein Segen oder Fluch, ein Allrounder zu sein?

Yannick: Es kann manchmal ein Nachteil sein, wenn ein Trainer für bestimmte Positionen auf andere Spieler setzt und dann sagt: Du könntest ja auch da oder dort spielen. Andererseits hat man eben immer die Möglichkeit, wenn man an jemandem nicht vorbeikommt, sich für eine andere Rolle zu empfehlen. Es gibt so viele taktische Möglichkeiten. In der Vergangenheit gab es auch genügend Partien, in denen ich beispielsweise mit Xaver zusammengespielt habe. Unterm Strich sehe ich es deshalb eher als Vorteil, auf vielen Positionen einsatzbereit zu sein.

Nach der durchwachsenen letzten Spielzeit habt ihr mit Niko Kovac einen neuen Cheftrainer – und auch einen gewissen personellen Umbruch mit bereits sechs Neuzugängen. Du bist ein erfahrener Profi. Was sagt dein Gefühl hinsichtlich der Spielzeit 2022/2023. Wohin geht es?

Yannick: Was ich bisher miterlebt habe und auch aus der Ferne mitbekomme, sieht sehr positiv aus. Wir haben uns sehr gut verstärkt und damit ein Zeichen gesetzt, dass wir wieder angreifen wollen. Nun heißt es, die große Qualität im Kader auch auf den Platz zu bringen. Niko Kovac hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er ein richtig guter Trainer ist. Seine Idee vom Fußball gefällt mir. Deshalb bin ich sicher, dass etwas Gutes daraus entsteht.

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