Männer

Ein Punkt für jeden

Wölfe spielen im ersten Einsatz des Jahres 1:1 beim 1. FSV Mainz.

VfL-Wolfsburg-Spieler Vraclav Cerny im Zweikampf gegen Mainz 05.

Der VfL Wolfsburg hat das Pflichtspieljahr 2024 mit einem Unentschieden begonnen. Im Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05, das die Bundesliga-Hinserie besiegelte, trennte sich die Elf von Cheftrainer Niko Kovac am Samstagnachmittag 1:1 (1:0). Vaclav Cerny (12.) brachte die Wölfe vor 24.000 Zuschauenden in der Mewa Arena zeitig in Führung, ehe Silvan Widmer für die Heimelf noch ausgleichen konnte (61.). In der Tabelle blieb Grün-Weiß für den Moment auf Rang zehn. Sein nächstes Spiel bestreitet der VfL am Samstag, 20. Januar (Anstoß um 15.30 Uhr), wenn es zum eigentlichen Rückrundenstart zum 1. FC Heidenheim geht.  

Personal

Die erste Startelf des neuen Jahres veränderte Kovac, der weiterhin auf den rotgesperrten Maxence Lacroix verzichten musste, verglichen mit dem Heimspiel gegen die Bayern auf drei Positionen. Neu dabei waren Nicolas Cozza, Cerny und Jakub Kaminski, was für Cedric Zesiger, Ridle Baku und Mattias Svanberg zunächst Plätze auf der Einwechselbank bedeutete. Auf Seiten der Mainzer, die sich mit einem 1:1 in Dortmund in die Weihnachtspause verabschiedet hatten, begann mit Robin Zentner, Merveille Papela, Anthony Caci, Dominik Kohr und Jonathan Burkhardt gleich ein neues Quintett.

Spielverlauf

Aktiver in den ersten Minuten zeigten sich die Mainzer. Doch Grün-Weiß ließ ihre Anfangsoffensive gelassen auf sich zukommen und verstand alle Situationen zu klären, ehe sie wirklich brenzlig werden konnten. Als sich allmählich Räume für Gegenstöße ergaben, erwies sich der VfL als abgebrüht und nutzte gleich die erste gescheite Gelegenheit, um seinerseits in Führung zu gehen (12.). Nach diesem VfL-Prachtstart plätscherte das Geschehen für eine ganze Weile dahin. Mainz bemühte sich um Offensivaktionen, kam bis zum Seitenwechsel aber kaum mal nennenswert durch. Als um ein Haar aber doch der Ausgleich fiel, Koen Casteels parierte einen von Burkhardt aus guter Lage abgegebenen Kopfballversuch (39.), legten die Wölfe einen Zahn zu. Majer, der nach feiner Einzelleistung das Leder über die Querstange jagte (42.), und Jonas Wind mit einem Flachschuss (44.) drohten mit dem 2:0. Als mit dem Pausenpfiff auch noch Kaminski, von Cerny toll in Szene gesetzt, allein vor dem Tor an Zentner scheiterte, fühlte sich der Pausenvorsprung zu niedrig an.

Mit Wiederbeginn lieferten sich die Kontrahenten die gleiche intensive, aber auch zerfahrene Auseinandersetzung wie zuvor. Am Drücker schienen zunächst die Grün-Weißen, für die Maehle gleich mal mit einem strammen Abschluss über die Torlatte vorstellig wurde (50.). Auf der anderen Seite versuchte es Tom Krauß aus der Distanz (51.), ehe wiederum Wind im Anschluss an die zweite grün-weiße Ecke knapp vorbeiköpfte (56.). Der VfL schien alles im Griff zu haben in dieser Phase, schluckte aber völlig unvermittelt trotzdem den Ausgleich (61.). Die letzte halbe Stunde stand nun im Zeichen des gegenseitigen Belauerns, was dazu führte, dass sich das Geschehen weitgehend zwischen den Strafräumen abspielte. Beiden Teams blieb der entscheidende Schlag in einer spannenden Schlussphase zuzutrauen. Näher dran wirkten die Wölfe, für die Sebastiaan Bornauw den Siegtreffer noch auf den Kopf bekam: Nach einer Ecke scheiterte er aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Zentner (88.). Somit blieb es beim zweiten Saison-Unentschieden und dem VfL-Grundgefühl, dass auch ein besserer Start ins neue Pflichtspieljahr drin gewesen wäre.

Tore

  • 0:1 Cerny (12.): Der erste VfL-Torschütze des Jahres 2024 heißt Vaclav Cerny: Ausgangspunkt ist eine klasse Aktion Lovro Majers, der weit in der eigenen Hälfte einen herrlichen Pass in die Tiefe spielt. Cerny angelt sich am Flügel den Ball, zieht Richtung Strafraum und schlägt dort zwei Haken, ehe er ihn trocken ins rechte Eck bugsiert.  
     
  • 1:1 Widmer (61.): Das hat sich nicht gerade angebahnt. Einen langen Ball aus dem Halbfeld nimmt an der Strafraumkante Widmer entgegen und scheint zur Flanke anzusetzen, zwirbelt die Kugel stattdessen aber irgendwie mit dem Außenrist ins Tor.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Es war ein Fight, wie wir ihn erwartet haben. Wir wussten, dass es kein Spiel auf hohem technischem Niveau werden würde. Zu Anfang sind wir sehr unter Druck geraten. Mit einem richtig guten Konter haben wir das beruhigen können und besser ins Spiel gefunden. Vor dem Halbzeitpfiff hätten wir das 2:0 machen müssen, womit wir die Partie in eine andere Richtung gelenkt hätten. Nach der Pause war es wieder ein ausgeglichenes Spiel. Dass Mainz dann durch einen Sonntagsschuss zum Ausgleich kommt, passt in unsere Situation, wobei es ein wirklich schönes Tor war. Wir hatten dann noch den Kopfball von Seb, den Zentner aber richtig gut gehalten hat. Aufgrund der Chancen hätten wir sicherlich gewinnen können, angesichts des Spiels war das Ergebnis aber in Ordnung. 

Jan Siewert: Für uns ging es in erster Linie darum, Wolfsburg den Ballbesitz zu nehmen. In den ersten zehn Minuten ist uns das gut gelungen, bis das Tor gefallen ist. Wir haben alles versucht, nach vorne zu verteidigen und unser eigenes Spiel nach vorne zu bringen. Wir mussten uns dann erst wieder rankämpfen, was uns in der zweiten Halbzeit deutlich besser gelungen ist. Dank eines tollen Tores hat sich die Mannschaft dann für die Leidenschaft, die sie auf jedem Zentimeter gezeigt hat, belohnt.

Aufstellungen und Statistiken

1. FSV Mainz 05: Zentner – van den Berg, Fernandes, Caci – Widmer, Mwene (88. Leitsch), Kohr, Papela (62. Gruda), Krauß (78. Barreiro) – Onisiwo, Burkhardt (78. Richter)

Ersatz: Batz (Tor), da Costa, Guilavogui, Mamutovic, Ajorque

VfL Wolfsburg: Casteels – Maehle, Bornauw, Jenz, Cozza (64. Rogerio) – Vranckx (71. Svanberg), Arnold – Cerny (71. Baku), Majer (90.+3 Gerhardt), Kaminski (71. Tomas) – Wind

Ersatz: Pervan (Tor), Fischer, Zesiger, Pejcinovic 

Tore: 0:1 Cerny (12.), 1:1 Widmer (61.)     

Gelbe Karten: Widmer, van den Berg, Fernandes / Vranckx (5.), Jenz, Casteels, Svanberg (5.)

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)

Zuschauende: 24.000 am Samstagnachmittag in der Mewa Arena  

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