Frauen

Die Liga ist zurück

Die VfL-Frauen starten mit einem Heimspiel gegen die SGS Essen in die Bundesliga-Saison.

Das erste Pflichtspiel der Saison 2022/2023 liegt bereits hinter den VfL-Frauen – in der zweiten Runde des DFB-Pokals setzten sich die Wölfinnen mit 8:2 beim FSV Gütersloh 2009 durch. Nun rollt der Ball auch wieder in der FLYERALARMFrauen-Bundesliga: Zum Auftakt trifft der aktuelle Double-Sieger am kommenden Samstag, 17. September (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport), auf die SGS Essen. Rund um die Partie wird es ab 11 Uhr zahlreiche Aktionen auf der Fanmeile vor dem AOK Stadion geben. Und damit nicht genug: Ab 16 Uhr stehen die Spielerinnen sowie das Trainerteam für eine Autogrammstunde zur Verfügung.

Besondere Hürden

Das offizielle Eröffnungsspiel der neuen Bundesliga-Saison bestreitet zwar nicht der Deutsche Meister – diese Ehre wird am heutigen Abend Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München zuteil. Doch auch ohne große Bühne ist die Vorfreude auf den Liga-Start im grün-weißen Lager spürbar – nach einer Vorbereitungsphase, die besondere Hürden für das Trainerteam um Tommy Stroot bereithielt. Und zwar völlig andere als im Jahr zuvor. So war die Vorbereitung für einige Spielerinnen besonders lang, schließlich bat Stroot jene Spielerinnen, die nicht bei der EM im Einsatz waren, schon am 1. Juli zum Trainingsauftakt. Für die England-Fahrerinnen war die Vorbereitung hingegen ungewöhnlich kurz, was dem EM-bedingt späten Einstieg sowie einer weiteren Abstellungsphase geschuldet war. Die Herausforderung bestand also darin, die Intensitäten so zu steuern, dass der Kader möglichst auf einem gleichen Fitnesslevel in den Spielbetrieb gehen kann. Was den VfL-Frauen entgegenkommt: Dank der direkten Qualifikation für die Champions-League-Gruppenphase stehen nun erst einmal „normale“ Wochen an.

Essener Talentschmiede

Knapp vier Jahre ist es her, dass die SGS Essen letztmals Zählbares aus dem Allerpark entführte: Im Dezember 2018 gab es ein torloses Remis – damals noch unter dem heutigen Wolfsburger U20-Coach Daniel Kraus und mit Marina Hegering, Lena Oberdorf und Lea Schüller im SGS-Team. Spielerinnen, die bekanntlich längst einen anderen Weg eingeschlagen haben. Die Essener Talentschmiede war auch in der vergangenen Transferperiode wieder ein beliebter Anlaufpunkt für größere Klubs: Unter anderem verließen Jill Bayings, Elisa Senß (Bayer 04 Leverkusen) und Carlotta Wamser (Eintracht Frankfurt) den letztjährigen Tabellenzehnten „nach oben“. Dafür griff Trainer Markus Högner, einst Co-Trainer bei den VfL-Frauen, nicht zum ersten Mal beim VfL-Nachwuchs zu: Stürmerin Natasha Kowalski kam von den Jungwölfinnen, um sich nun in der Bundesliga zu beweisen. Die Generalprobe der SGS Essen im DFB-Pokal verlief erfolgreich, wenngleich – eine Parallele zum VfL – in der Anfangsphase noch etwas holprig: Am Ende stand ein 6:1-Erfolg beim Bremer Regionalligisten ATSV Buntentor in der Bilanz.

„Den Takt vorgeben“

In der letzten Saison gab es in beiden Punktspielen des VfL gegen die SGS Essen ein 5:1 – im Hinspiel aufgrund einer Feiertagsregelung ohne Zuschauer im AOK Stadion. Das wird am Samstag anders sein. Auf die Kulisse freut sich Stroot besonders, wie der Coach in einer Medienrunde betonte. Dabei sprach er auch über…

…die Personalsituation: Bei Pauline Bremer sind wir nach ihrer Corona-Infektion noch vorsichtig. Marina Hegering, Katarzyna Kiedrzynek und Sandra Starke fallen aus bekannten Gründen aus. Svenja Huth hat sich eine Infektion eingefangen und seit Montag noch nicht trainiert, sodass wir nicht davon ausgehen, dass es bis Samstag reicht. Es ist also eine vergleichbare Situation wie am letzten Wochenende im DFB-Pokal, wobei Svenja da aus Belastungsgründen gefehlt hatte.

…den Liga-Start: Das erste Pflichtspiel hatten wir ja schon in Gütersloh, was für uns als Gruppe wichtig war. Jetzt aber nach dieser tollen EM vor heimischer Kulisse in die Liga zu starten – darauf freuen wir uns alle extrem. Ich glaube, auch das Rahmenprogramm entspricht dem, was die Mädels sich verdient haben.

…den Fitnesszustand des Teams: Wie belastbar sind die Spielerinnen? Wie geht es ihnen? Das war in der Konstellation vor Gütersloh, als die Mädels von ihren Nationalmannschaften zurückgekehrt waren, wieder die Aufgabe – genauso schon wie nach der EM. Es galt, wieder eine gewisse Kontrolle und Verlässlichkeit reinzubekommen. Wir haben jetzt wieder einen Zustand erreicht, in dem wir wissen, was möglich ist und wann wir vielleicht auch mal über Grenzen gehen können in gewissen Trainingseinheiten. Das ist sehr wichtig und so sind wir auch genau auf dem Weg, den wir uns vorgenommen hatten.

…die Trainingsschwerpunkte: Wir haben verstärkt in großen Formen gearbeitet, um wieder in gewisse Abläufe reinzukommen. Jeder hat in der ersten halben Stunde in Gütersloh gesehen, dass wir noch Gewöhnungszeit brauchen, was total erklärbar ist nach so einer langen Zeit. Wir haben auch in den nächsten Wochen noch in Elf-gegen-Elf-Momenten Zeit, uns diese Abläufe wieder anzueignen.

…den Gegner: Essen schafft es jedes Jahr, einen Umbruch zu kompensieren – das ist auch eine Qualität. Top-Spielerinnen wechseln zu anderen Vereinen und ihnen gelingt es immer, Top-Talenten den nächsten Step zu bieten. Lena Oberdorf, Sara Doorsoun, Lea Schüller, Carlotta Wamser und Co. – man sieht ja, was die SGS Essen in den letzten Jahren an Spielerinnen hervorgebracht hat. Wir wissen auch um ihre aktuellen Qualitäten, dass sie etwa das Tempo für Umschaltsituationen haben. Das macht sie in gewissen Situationen durchaus gefährlich.

…die Zielsetzung: Wir gehen das Spiel so an, dass wir den Takt vorgeben und immer wieder Chancen kreieren wollen. Und klar wollen wir gewinnen.

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