Frauen

Nach Rückstand souverän

Die VfL-Frauen gewinnen den DFB-Pokal-Auftakt beim FSV Gütersloh 2009 mit 8:2.

Die Wölfinnen des VfL Wolfsburg jubeln gemeinsam als Team auf dem Platz.

Der Titelverteidiger kann für das Achtelfinale im DFB-Pokal planen: Auf dem Kunstrasen der Tönnies-Arena setzten sich die Frauen des VfL Wolfsburg mit 8:2 (3:1) gegen Zweitligist FSV Gütersloh 2009 durch. Es war zugleich der 41. Sieg der Grün-Weißen in diesem Wettbewerb in Folge. Die VfL-Tore in der Zweitrunden-Partie – in Runde eins hatten diesmal alle Bundesligisten ein Freilos – erzielten nach frühem Rückstand Viererpackerin Alexandra Popp, Jill Roord, Dominique Janssen, Lynn Wilms und Ewa Pajor. Wann die Achtelfinal-Paarungen ausgelost werden, steht noch nicht fest, wohl aber, wann sie ausgetragen werden (19. – 21. November). Am kommenden Samstag, 17. September (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport), rollt der Ball dann auch wieder im AOK Stadion: Erster Gast der VfL-Frauen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ist die SGS Essen.

Personal

Dass Sara Agrez (Nasenbeinfraktur), Pauline Bremer (nach Corona-Infektion), Marina Hegering (Reha nach Fußverletzung), Katarzyna Kiedrzynek, Sandra Starke (beide Muskelverletzung) und Lisa Weiß (nach Knieproblemen) nicht mitwirken konnten, stand bereits vor der Abreise nach Gütersloh fest. Das Fehlen von Svenja Huth hatte hingegen nichts mit einer Verletzung zu tun: Die Kapitänin und „Vielspielerin“ in Klub und Nationalmannschaft bekam eine Pause.

Spielverlauf

Gütersloh agierte von Beginn an nicht wie ein typischer Underdog – schon das 4-3-3-System mit offensiv ausgerichteten Außenverteidigerinnen deutete darauf hin, dass es dem FSV kaum nur darum ging, so lange wie möglich die Null zu halten. Der Mut wurde nach nicht einmal zwei Minuten mit der Führung belohnt. Den ersten Torschuss für den VfL gab Popp ab (10.), die im Sturmzentrum auflief. Die Grün-Weißen kamen nun besser ins Spiel, hatten sich nun auch an den ungewohnten Untergrund gewöhnt. Die Qualität der Chancen war allerdings zunächst noch überschaubar, hinzu kam die eine oder andere Abseitsposition. In der 22. Minute nochmal ein kurzer Schreckmoment, als Lena Strothmann steil geschickt wurde, Frohms aber einen Tick früher am Ball war. Der Zweitligist trug die Führung auch noch über die 30-Minuten-Marke hinaus, doch dann begruben die Wolfsburgerinnen binnen vier Minuten alle Hoffnungen der FSV-Fans auf eine mögliche Überraschung. Gütersloh kam zwar kurz nach dem Wiederanpfiff zum Anschlusstreffer, doch diesmal ließ die grün-weiße Antwort nicht so lange wie noch im ersten Abschnitt auf sich warten. Wenig später setzte Janssen einen Foulelfmeter – zuvor wurde Lena Oberdorf von Leubner von den Beinen geholt – an den rechten Pfosten. Im zweiten Versuch traf die Niederländerin zwar, aber Schiedsrichterin Nadine Westerhoff hatte Regelwidriges erkannt. Gegen Ende der Partie schraubte Grün-Weiß das Resultat dann noch in eine standesgemäße Höhe.

 

Tore

  • 1:0 Baumgärtel (2. Minute): Merle Frohms wird nach einem Rückpass gleich von zwei Gütersloherinnen unter Druck gesetzt. Aus Sicht der Gastgeberinnen mit Erfolg, denn aus dem konsequenten Anlaufen resultiert die frühe und überraschende Führung durch Jacqueline Baumgärtel.
     
  • 1:1 Roord (32. Minute): Popp erläuft einen langen Ball von Janssen und macht noch ein paar Meter – um selbst abzuschließen, ist der Winkel aber zu spitz. Also legt die Kapitänin mit Auge nach innen, wo Roord keine Mühe hat, zu verwandeln.
     
  • 1:2 Janssen (34. Minute): Nach einem Freistoß von Rauch aus etwa 30 Metern kommt Popp mit dem Kopf an den Ball. Von der Latte springt der Ball zurück – und Janssen lässt sich nicht zweimal bitten.
     
  • 1:3 Popp (35. Minute): Güterslohs Außenverteidigerin Celina Baum hat im Zweikampf mit Popp fast schon den Körper vor ihrer prominenten Gegenspielerin. Doch Popp setzt sich durch und stochert den Ball aus spitzem Winkel an Torfrau Sara Rolle vorbei. Ein typischer Popp-Treffer eben.
     
  • 2:3 Leubner (50. Minute): Emilia Deppe schlägt den Ball von der linken Seite ins Zentrum, wo sich Ronja Leubner vor Janssen und Rauch am Ball ist und trifft.
     
  • 2:4 Popp (52. Minute): Tabea Waßmuth chippt das Leder von der rechten Seite nach innen – genauer gesagt auf Popp, die mit dem Kopf keine Mühe hat.
     
  • 2:5 Popp (84. Minute): Dass Popp Freistöße nicht nur mit dem Kopf, sondern auch direkt verwandeln kann, beweist sie auch noch in dieser Partie. Mit links setzt sie die Kugel aus etwa 18 Metern Entfernung ins Eck. Klasse Treffer!
     
  • 2:6 Popp (84. Minute): Popp hat noch nicht genug. Nach einer Hereingabe der eingewechselten Pajor von rechts steht die Kapitänin am zweiten Pfosten goldrichtig und nagelt das Spielgerät unter die Latte.
     
  • 2:7 Wilms (87. Minute): Nach einer Rauch-Ecke kommt der Ball zu Wilms, die am langen Pfosten lauert und mit dem Kopf trifft.
     
  • 2:8 Pajor (89. Minute): Diesmal ist Popp die Vorlagengeberin – und Pajor darf sich nach einem langen Ball kurz vor Schluss noch in die Torschützinnenliste eintragen. Es ist zugleich der Schlusspunkt!

Trainerstimme

Tommy Stroot: Das Spiel war typisch DFB-Pokal gegen einen sehr mutigen Zweitligisten. Gütersloh hat uns an einem wunden Punkt getroffen mit der frühen Führung in einer Phase, in der wir wegen der kürzlichen Länderspielpause noch gar nicht eingespielt sein können. Aber wir haben dann mehr und mehr ins Spiel reingefunden und haben am Ende verdient gewonnen.

Aufstellungen und Statistiken

FSV Gütersloh 2009: Rolle – Baum (62. Reimann), Höfker, Wahle, Deppe – Leubner (77. Gomulka), Tellenbröker (77. Moses), Aradini (77. Pagel) – Baumgärtel, Kreil, Strothmann (24. Tayeh)

Ersatz: Mischke (Tor), Sommer, Zitzer, Manteas

VfL Wolfsburg: Frohms – Wedemeyer, Hendrich, Janssen (61. Wilms), Rauch – Oberdorf (61. Demann), Lattwein (70. Blomqvist) – Waßmuth (70. Jonsdottir), Roord, Brand (78. Pajor) – Popp

Ersatz: Kassen (Tor), Wolter

Tore: 1:0 Baumgärtel (2.), 1:1 Roord (32.), 1:2 Janssen (34.), 1:3 Popp (35.), 2:3 Leubner (50.)., 2:4 Popp (52.), 2:5 Popp (84.), 2:6 Popp (85.), 2:7 Wilms (87.), 2:8 Pajor (89.)

Gelbe Karte: - / Wedemeyer

Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff (Castrop-Rauxel)

Zuschauende: 2.039 am Sonntagnachmittag in der Tönnies-Arena in Rheda-Wiedenbrück