Die Pause schien den Wölfen gut zu tun, denn erneut prägte der VfL die Anfangsminuten. Nachdem Wind einen ersten Schuss übers Tor gejagt hatte, sorgte Mohammed Amoura für ein Raunen im Rund, als er im Fallen per Außenrist an die Längsstange traf (50.). Sechs Minuten später musste Yannick Gerhardt, stark vom eingewechselten Patrick Wimmer auf die Reise geschickt, eigentlich auf 2:0 stellen, schloss allein vor Moritz Nicolas aber nicht schnell genug ab und wurde abgefangen. Anstatt dieser Riesenchance nachzutrauern, machte der VfL das einzig Richtige – und legte eben im nächsten Angriff das zweite Tor nach (60.). Anders als im ersten Durchgang, als die Gäste zwischendrin energisch mit Treffern gedroht hatten, lief das Spiel jetzt nur noch in eine Richtung. An den Wölfen gefiel vor allem, dass sie die Gunst der Stunde nutzten und trotz bereits deutlicher Führung ab dem dritten Treffer durch Arnold (75.) immer weiter nach vorn spielten. Was zwischendrin nach einem Arbeitssieg aussah, wurde auf diese Weise, da Joker Nmecha in der Schlussphase noch zwei Treffer drauflegte, sogar noch ein Kantererfolg. Dass der letzte Treffer des Abends noch den Gästen gelang (89.), sollte das Hochgefühl des bislang höchsten Heimsieges der Saison deshalb auch nicht mehr trüben.
Tore
- 1:0 Wind (3.): So kann ein Heimspiel losgehen! Kilian Fischer setzt sich auf dem linken Flügel durch und gibt in den Strafraum, wo Julian Weigl Dardai zu Fall bringt. Wind tritt an und lässt sich sein siebtes Saisontor nicht nehmen.
- 2:0 Maehle (60.): Eine dänische Co-Produktion führt zum zweiten Tor: Herrlich, wie Maehle sich auf dem linken Flügel durchsetzt, Richtung Strafraum zieht und dann Doppelpass mit Wind spielt. Nach dessen Hackenvorlage steht der 27-Jährige frei vor dem Tor und schießt souverän ein.
- 3:0 Arnold (75.): Der Kapitän macht den Deckel drauf! Von Maehle im Strafraum angespielt, behauptet Arnold eindrucksvoll das Spielgerät und schließt unter Bedrängnis im besten Moment ab, um aus spitzem Winkel ins lange Eck zu treffen – 3:0 für Grün-Weiß!
- 4:0 Nmecha (83.): Jetzt wird es sogar noch deutlich. Nmecha, gerade erst ins Spiel gekommen, beweist seinen Torriecher, steht nach toller Wimmer-Vorarbeit goldrichtig…
- 5:0 Nmecha (87.) … und schnürt direkt im Anschluss sogar noch einen Doppelpack. Wimmer und vor allem der überragende Maehle bringen den Treffer auf den Weg, ehe Nmecha die Kugel grätschend ins leer gespielte Tor bugsiert.
- 5:1 Fukuda (89.): Im Grunde die einzige Torszene der Gäste nach Wiederbeginn führt zum nicht mehr erwarteten Ehrentor. Der Ergebniskosmetiker heißt Shio Fukuda, der nach einem plötzlichen Gegenstoß frei vor Grabara steht und ihn per Tunnel bezwingt.
Trainerstimmen
Ralph Hasenhüttl: Gratulation an meine Mannschaft, die heute gegen einen sehr starken Gegner richtig leiden musste, vor allem im ersten Durchgang. Gegen den Ball war es da eine sehr schwere Aufgabe. Es ist uns kaum gelungen, den Gegner vom Tor wegzudrücken. In der Halbzeit haben wir ein bisschen was verändert, was sofort ganz gut funktioniert hat. Es wurde dann immer klarer, dass der Gegner mehr Risiko gehen muss. Auf diese Situationen muss man dann warten und sie gut ausspielen. Und wie wir das gemacht haben, war hervorragend. Nach 20 Minuten hätte ich nie gedacht, dass das Spiel so ausgehen kann. Im Nachhinein war es aber nicht unverdient, weil wir viel investiert und gezeigt haben, dass wir den Sieg nicht mehr aus der Hand geben wollen.
Gerardo Seoane: Vor allem in der ersten Halbzeit und teils auch in der zweiten haben wir zwischen beiden Strafräumen ein gutes Spiel gezeigt mit viel Dominanz am Ball und auch gutem Blockverhalten. Aus dem Ballbesitz haben wir aber viel zu wenig herausgeholt. Die Durchschlagskraft im letzten Drittel hat gefehlt und auch die Entschlossenheit und der Biss, sich durchzusetzen. Mit der letzten halben Stunde war ich dann nicht mehr einverstanden. Da waren wir zum Teil kopflos und haben mentale Schwächen gezeigt. Das Resultat ist bitter. Nun gilt es das gut aufzuarbeiten und so schnell wie möglich den Blick nach vorne zu richten.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Grabara – Fischer, Vavro, Koulierakis (81. Bornauw), Maehle – Dardai (73. Svanberg), Arnold, Gerhardt – Kaminski (45. Wimmer), Wind (73. Nmecha), Amoura
Ersatz: Müller (Tor), Angely, Özcan, Vranckx, Behrens
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally (81. Lainer), Itakura, Elvedi, Netz (70. Ullrich) – Reitz (81. Sander), Weigl, Plea, Stöger, Hack (70. Fukuda) – Cvancara (81. Ranos)
Ersatz: Omlin (Tor), Chiarodia, Friedrich, Neuhaus
Tore: 1:0 Wind (3., FE), 2:0 Maehle (60.), 3:0 Arnold (75.), 4:0 Nmecha (83.), 5:0 Nmecha (87.), 5:1 Fukuda (89.)
Gelbe Karten: Arnold / –
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Zuschauende: 20.519 am Dienstagabend in der Volkswagen Arena
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