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Comeback mit Anlauf

Rückkehrer Lovro Majer über seine Achterbahnfahrt in dieser Saison.

Ein Doppelpack im ersten Spiel – besser hätte die Saison für Lovro Majer nicht anfangen können. Doch schon am Spieltag darauf kommt es zu einem Schreckmoment – und der kroatische Offensivmann muss verletzt ausgewechselt werden. Es folgt ein langwieriger Genesungsprozess mit kurzzeitiger Rückkehr, bis er am vergangenen Samstag in Mainz in der 85. Spielminute wieder für die Wölfe auf dem Platz steht. Wie sich sein Comeback angefühlt, wer ihn bei seiner Genesung unterstützt und was ihn dabei motiviert hat, erzählt er im Interview.

Lovro Majer, am Samstag standest du das erste Mal seit November wieder für die Wölfe auf dem Platz. Wie sehr hast du dein Comeback herbeigesehnt?

Lovro Majer: Die Verletzung hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Ich habe noch nie so lange nicht Fußball spielen können. Daher war ich glücklich, wieder mit der Mannschaft unterwegs zu sein. Die ersten zehn Minuten, die ich gespielt habe, bedeuten sehr viel für mich. Ich war sehr glücklich darüber, endlich wieder auf dem Platz zu stehen.

Gleich im ersten Spiel dieser Saison hattest du, trotz der Niederlage gegen die Bayern, zwei Tore erzielt. Für dich persönlich ein super Start in die Saison – doch beim zweiten Spiel gegen Kiel musstest du verletzt ausgewechselt werden. Wie hast du diesen Nackenschlag weggesteckt?

Lovro: Ich war anfangs sehr glücklich, weil der Start der Saison perfekt für mich war. Daher war es nicht einfach, dass die Verletzung so groß war, aber solche Dinge passieren im Fußball. Davor war ich noch nie schwerer verletzt gewesen. Meine letzte Verletzung hatte ich vor drei Jahren. Aber man muss nach vorne schauen und alles dafür geben, um in der besten Form wie nur möglich zurückzukommen.

Im Oktober bist du wieder zurückgekommen, doch im Hinspiel gegen Augsburg kam der erneute Rückschlag. Wie bist du mit dieser Achterbahnfahrt in dieser Saison umgegangen?

Lovro: Das ist ein Moment, wo du sofort denkst: Warum passiert das? Erst vor Kurzem und jetzt wieder – aber solche Gedanken sind normal. Ich war wirklich sehr ruhig in diesem Moment und habe mich darauf fokussiert zurückzukommen. Mein Selbstbewusstsein hat mir in dieser Zeit sehr geholfen.

Es war die erste größere Verletzung in deiner Karriere. Wie hast du dich mit dieser ungewohnten und neuen Situation arrangiert?

Lovro: Es war nicht einfach, aber ich wusste, dass ich ruhig bleiben und fokussiert sein muss. Dass ich nicht zu viel darüber nachdenken darf, was passiert ist, sondern mich darauf konzentrieren muss, fit zu werden und alles dafür tun muss, um so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukehren. Ich hatte mehr Zeit, darüber nachzudenken, wo ich mich verbessern will und was ich dafür machen kann.

 

Wer war dabei an deiner Seite?

Lovro: Meine Familie, meine Freunde und natürlich der VfL haben mich sehr viel unterstützt. Der Verein war immer bei mir und hat mir am meisten geholfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Kevin [Paredes] und ich haben viel miteinander gesprochen und uns gegenseitig geholfen, das war sehr gut. Denn es war auch keine einfache Zeit für ihn. Dass er am Samstag ebenfalls gespielt hat, freut mich für ihn.

Warst du in dieser Zeit viel vor Ort?

Lovro: Anfangs, als ich meine Operation hatte, war ich zwei bis drei Wochen in Wolfsburg. Danach bin ich für einen Monat in Kroatien gewesen. In dieser Zeit, während meiner Behandlung, konnte ich nicht viel machen. Doch die Zeit zu Hause hat mir sehr geholfen.

Wie war es für dich, die Spiele als Zuschauer statt als Spieler zu verfolgen?

Lovro: Wenn du auf der Tribüne oder im Fernsehen das Spiel siehst, dann willst du der Mannschaft helfen. Es ist nicht einfach zuzuschauen, aber dieses Gefühl haben wir alle, wenn wir nicht spielen. Du kannst nicht Fußball spielen, obwohl es das ist, was wir doch alle am liebsten machen wollen. Du machst in dieser Situation nicht das, was du liebst, sondern nur das, was du machen musst. Deswegen ist man noch mehr motiviert, weil man nur noch Fußball spielen will. Doch nach jeder Verletzung, die ich bisher hatte, bin ich besser zurückgekommen.

Ursprünglich ist man nicht davon ausgegangen, dass es mit einem Comeback in dieser Saison klappt. Hat gerade das dich bei deinem Genesungsprozess angespornt?

Lovro: Schon ein bisschen, aber grundsätzlich habe ich nicht darüber nachgedacht, was andere über mich sagen, sondern mich darauf fokussiert zurückzukommen. Ich kannte meinen Plan und wusste, was ich zu tun habe.

Du bist in einer sehr durchwachsenen Phase in dieser Saison zurückgekommen. Was motiviert dich für den Saisonendspurt?

Lovro: Für mich ist es wichtig, dass ich fit bleibe, bei jedem Training noch besser in Form komme und regelmäßig spiele. Ich möchte der Mannschaft helfen, zu gewinnen. Ich bin sehr motiviert und bereit für die letzten vier Spiele.

Am Samstag empfangt ihr den SC Freiburg in der Volkswagen Arena. Was erwartest du vom Spiel?

Lovro: Es wird ein hartes Spiel, aber wir sind bereit. Wir spielen zu Hause, und ich bin mir sicher, dass wir eine gute Mannschaft haben und alles dafür tun werden, um das Spiel zu gewinnen. Es wird nicht einfach, aber wir können das.

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