Männer

Big Point bei direktem Konkurrenten

VfL Wolfsburg gewinnt mit 4:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim.

Im Kampf um das internationale Geschäft ist dem VfL Wolfsburg ein ganz wichtiger und zugleich überzeugender Sieg gelungen. Am 31. Spieltag holte sich die Mannschaft von Cheftrainer Bruno Labbadia bei der TSG 1899 Hoffenheim drei Auswärtspunkte. Mit 4:1 (1:1) siegten die Wölfe beim direkten Konkurrenten im Kampf um die Teilnahme am europäischen Wettbewerb. Adam Szalai hatte den Gastgeber in der 9. Spielminute in Führung gebracht. Ein verschossener Elfmeter von Andrej Kramaric (15.) – Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte nach Videobeweis auf den Punkt gezeigt – sorgte für eine turbulente Anfangsphase. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang William der verdiente Ausgleich zum 1:1-Halbzeitstand (41.). Nach dem Seitenwechsel machte der VfL den Sack zu: Doppeltorschütze Wout Weghorst (69./88) und Maximilian Arnold (85.) sicherten die Big Points im Kraichgau. Die Grün-Weißen verkürzten den Abstand auf Hoffenheim (50 Punkte) auf einen Punkt und belegen nun Platz acht (49).

Am kommenden Spieltag erwarten die Grün-Weißen zum vorletzten Heimspiel in dieser Saison den 1. FC Nürnberg in der Volkswagen Arena. Anpfiff der Partie ist am Samstag, 4. Mai, um 15.30 Uhr. Fehlen wird der heutige Torschütze William, der die zehnte Verwarnung in dieser Saison sah und gesperrt aussetzen muss.

Drei Stammspieler fallen aus

Am Montagabend sicherten sich die Wölfe kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit einen Punkt. Im Heimspiel gegen Frankfurt war es John Anthony Brooks, der mit seinem Treffer zum 1:1-Enstand den VfL noch Jubeln ließ. Auf den Torschützen musste Coach Labbadia bei der TSG allerdings verzichten. Brooks reiste aufgrund einer Innenbanddehnung im Knie nicht mit in den Kraichgau. Für ihn rückte Marcel Tisserand in die Innenverteidigung. Kurzfristig fiel zudem Stürmer Daniel Ginczek aus, der gegen die Eintracht gerade sein Startelf-Comeback gegeben hatte. Wegen Rückenproblemen musste er genauso in Wolfsburg bleiben wie Linksverteidiger Jerome Roussillon. Dem Franzosen plagen muskuläre Probleme. So gab Sebastian Jung nach 13 Monaten sein Bundesliga-Comeback von Beginn an, außerdem rückte Felix Klaus in die erste Elf. Bei Hoffenheim ersetzte Szalai den gelbgesperrten Kerem Demirbay. Kurzfristig sprang dazu Kasim Adams in der Innenverteidigung für Benjamin Hübner (Rückenprobleme) ein.

Szalai trifft zur Hoffenheimer Führung

Die Partie begann mit zwei starken Abschlüssen der Wolfsburger. Erst prüfte Admir Mehmedi mit einem satten Schuss aus zentraler Position TSG-Keeper Oliver Baumann, der diesen aber parierte. (2.). Keine zwei Minuten später stand erneut der Gäste-Torwart im Fokus. Klaus zog aus 25 Metern halbrechter Position super ab und visierte den rechten Winkel an. Doch Baumann lenkte die Kugel gerade so an die Latte (4.). Beide Teams starteten in der Anfangsphase sehr offensiv, es gab viele Räume, die die Hausherren schließlich für sich zu nutzen wussten. Mit einem schnellen Konter verlagerte die TSG ihr Spiel auf die linke Seite. Eine flache Hereingabe von Nico Schulz verwertete Szalai, der aus fünf Metern nur noch den Fuß hinhielt und sein Team mit 1:0 in Führung brachte (9.). Erneute Chance für die Hoffenheimer, erneuter Lattentreffer: der eingelaufene Ishak Belfodil scheiterte mit seiner Direktabnahme an VfL-Keeper Pavao Pervan, der den Ball noch an die Latte lenkte (13.). Unmittelbar nach Belfodils Gelegenheit gab Schiedsrichter Aytekin nach Videobeweis Elfmeter für die TSG. Robin Knoche hatte Schulz im Sechzehner gefoult (14.). Aytekin zeigte nach Sichtung in der Review-Arena auf den Punkt. Elfmeter-Schütze Kramaric schickte Wolfsburgs Pervan zwar ins rechte Eck, schoss aber an den linken Außenpfosten (15.). Zum dritten Mal rettete das Aluminium an diesem Nachmittag. 

William gleicht aus

Durchatmen bei den Wölfen, die sich nicht beeindrucken ließen und weiter mutig nach vorne spielten. Der aufgerückte und völlig freistehende Knoche hätte um ein Haar zum 1:1 einnetzen können. Mit einem starken Reflex verhinderte Baumann den Gegentreffer (27.). Eine halbe Stunde war gespielt und beide Mannschaften gaben nach wie vor Vollgas. Der VfL hatte jetzt seine stärkste Phase und schaffte noch vor der Pause den verdienten Ausgleich. William bekam einen abgefälschten Schuss auf den Fuß, nahm diesen in Ruhe an und schlenzte die Kugel perfekt ins lange obere Eck – 1:1 (43.). 

Drei VfL-Treffer im zweiten Durchgang

Auch die ersten Minuten der zweiten Hälfte gehörten den Wolfsburgern. Die Labbadia-Elf kontrollierte weiterhin das Geschehen, setzte den Gastgeber allerdings nicht so stark unter Druck wie gegen Ende der ersten Halbzeit. Inzwischen standen beide Viererketten kompakt und machten die Räume eng, so dass die ganz klaren Torchancen ausblieben. Dennoch brachte der VfL weiterhin seine Angriffe konzentriert nach vorne und wurde in der 69. Minute belohnt: William flankte von rechts auf den langen Pfosten, wo sich Adams verschätzte und Weghorst aus spitzem Winkel zum Kopfball kam. Baumann musste das Leder eigentlich haben, doch der Ball kullerte über die Linie zum 2:1 für die Wölfe. Verdiente Führung der Grün-Weißen, die sich nun in einen Rausch spielten. Arnold zog nach Gerhardt-Pass über links mit viel Tempo in den Sechzehner und visierte mit seinem wuchtigen Schuss das kurze Eck an. Baumann war noch dran, ließ das Leder aber zum 1:3 passieren (85.). Das war die Entscheidung. Doch die Wolfsburger hatten noch nicht genug. Erneut setzte sich Arnold auf der linken Außenbahn durch und spielte auf Höhe der Sechzehnerlinie vor den Kasten. Weghorst schob aus gut acht Metern mit dem rechten Innenrist ein und bejubelte seinen Doppelpack zum 4:1-Endstand für Grün-Weiß.

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Bicakcic (73. Nelson), Vogt, Adams – Kaderabek, Amiri (59. Bittencourt), Grillitsch, Schulz – Belfodil, Szalai, Kramaric

VfL Wolfsburg: Pervan – Jung (57. Steffen), Knoche, Tisserand, William – Gerhardt, Guilavogui, Arnold – Klaus (78. Rexhbecaj), Weghorst, Mehmedi (84. Malli)

Tore: 1:0 Szalai (9.), 1:1 William (42.), 1:2 Weghorst (69.), 1:3 Arnold (85.), 1:4 Weghorst (88.)

Gelbe Karten: Schulz, Kaderabek / William, Arnold

Besondere Vorkommnisse: Kramaric verschießt Foulelfmeter (15.)

Zuschauer: 27.725 am Sonntagnachmittag in der PreZero-Arena in Sinsheim

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach