Perfektes Saisonende für die VfL-Frauen: Im mit 4.469 Zuschauenden ausverkauften Wolfsburger AOK Stadion haben sie am Montagnachmittag mit 6:0 (5:0) die SGS Essen überrollt. Bereits zur Halbzeit stand es 5:0, in der zweiten Hälfte legten die VfL-Frauen noch ein Tor nach. Bei der geschlossen starken Teamleistung ragte eine Wolfsburgerin besonders hervor: Stürmerin Ewa Pajor schoss in ihrer letzten Partie für die Grün-Weißen einen Hattrick und erhielt im Anschluss außerdem zum zweiten Mal in ihrer Karriere die Torjägerinnenkanone des Kickers: Mit 18 Toren hat sie in dieser Spielzeit so oft getroffen wie keine andere Spielerin der Google Pixel Frauen-Bundesliga.
Die Grün-Weißen trainieren nun noch einige Tage in Wolfsburg, ehe VfL-Cheftrainer Tommy Stroot seine Mannschaft in die Sommerpause verabschiedet. Allerdings geht es nicht für alle direkt in den Urlaub: Für einige der Nationalspielerinnen steht vom 27. Mai bis 4. Juni noch eine Abstellungsphase an, in der es um die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 geht.
Personal
Anders als beim 3:0-Sieg gegen den SV Werder Bremen vor rund einer Woche begann gegen Essen Marina Hegering für Kathy Hendrich. Darüber hinaus rückte Jule Brand für Vivien Endemann in die erste Elf und Pajor startete anstelle von Fenna Kalma. Kristin Demann war aufgrund leichter Knieprobleme nicht einsatzbereit, Svenja Huth musste aufgrund ihrer Prellung am Zeh nochmals aussetzen. Darüber hinaus fehlten wie in den Vorwochen Camilla Küver, Rebecka Blomqvist und Tabea Sellner.
Spielverlauf
Vor Spielbeginn wurde es im AOK Stadion zunächst emotional: Für Dominique Janssen, Lena Oberdorf, Kiara Beck und Pajor war es das letzte Duell im Trikot der Grün-Weißen. Zum Abschied gab es neben warmen Worten eine Kollage, die an ihre VfL-Zeit erinnert. Pajor durfte das Team außerdem als Kapitänin aufs Feld führen. Ihre Mannschaft startete druckvoll in die Partie und kam in den ersten zwei Minuten über eine Ecke von Nuria Rabano und einen weiten Einwurf von Jonsdottir direkt vor das Essener Tor. Nach einem Freistoß der SGS, der den VfL aber nicht vor Probleme stellte, rissen die Grün-Weißen das Spiel innerhalb von Sekunden an sich: Zunächst bediente Pajor in der zehnten Minute Hagel (10.), unmittelbar darauf irritierte sie selbst erfolgreich Essens Keeperin Sophia Winkler und erhöhte auf 2:0 (11.). Die Wölfinnen pressten und dominierten weiter, unter anderem prallte ein Kopfball von Jonsdottir an die Latte (18.). Bitter: Die Isländerin musste kurz darauf verletzungsbedingt vom Platz, nachdem Essens Winkler mit gestrecktem Bein einen Angriffsversuch von ihr gestoppt hatte. Die Keeperin der Gäste sah für ihr überhartes Einsteigen zurecht die Rote Karte. Die wütende Reaktion der VfL-Frauen folgte außerdem prompt: Nach einer Ecke schnürte Pajor den Doppelpack (24.). In der 28. Minute lief sich auf der anderen Seite Essens Ramona Maier frei, ihr Abschluss flog aber rechts am Tor vorbei. Stattdessen zeigten die Wolfsburgerinnen eine schöne Kombination über Brand, Alexandra Popp und Pajor, die im 4:0 für die Grün-Weißen und im Hattrick für die polnische Nationalspielerin endete (35.). Die Frage, ob die Wolfsburgerinnen angesichts der schon vor Anpfiff feststehenden Vizemeisterschaft und der hohen Führung noch alles investieren würden, stellte sich im AOK Stadion bis zur Pause wohl niemand: Im Minutentakt schossen die Wölfinnen weiter auf das Tor, unter anderem Brand vergab eine gute Möglichkeit (45.+1). Sekunden später erhöhte dann Endemann nach einer Ecke auf 5:0 (45.+3).