13.12.2024, 20.30 Uhr
Europa-Park StadionFr., 13.12.2024 / 20.30
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Abpfiff: Alle Highlights des Spiels

Starke Aufholjagd bleibt unbelohnt

Zwei Jokertore: Wölfe machen es in Freiburg nach 0:3-RĂŒckstand noch einmal spannend.

Nach zuvor acht Pflichtspielen ohne Niederlage musste sich der VfL Wolfsburg zur Eröffnung des 14. Bundesliga-Spieltags am Freitagabend mit 2:3 (0:1) beim SC Freiburg geschlagen geben. Die Wölfe standen nach einer Stunde mit dem RĂŒcken zur Wand, ließen die Hausherren aber durch zwei spĂ€te Jokertore noch bis zur letzten Sekunde zittern.

Personal

Nach dem starken Saisonstart mit fĂŒnf Siegen aus sieben Spielen war beim SC Freiburg zuletzt etwas Sand im Getriebe. Auf das Pokalaus beim Drittligisten Arminia Bielefeld folgte am vergangenen Wochenende ein 1:1 bei der TSG Hoffenheim. Im Vergleich dazu baute Freiburgs Coach Julian Schuster sein Team auf lediglich einer Position um, schickte Vincenzo Grifo statt Nicolas Höfler (Bank) ins Rennen.
VfL-Trainer Ralph HasenhĂŒttl schickte beim Flutlichtspiel im Breisgau zum fĂŒnften Mal in Folge dieselbe Startformation auf den Platz. Jonas Wind, der das turbulente Heimspiel gegen Mainz mit seinem spĂ€ten Doppelpack drehte, blieb erneut die Rolle als Edeljoker.

Spielverlauf

Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, die durch Matthias Ginter erstmals in der sechsten Minute im Strafraum auftauchten. Der Kopfball des Innenverteidigers war allerdings zu lasch, um Kamil Grabara vor Probleme zu stellen. Die Freiburger ließen die Kugel in den eigenen Reihen zirkulieren und suchten die LĂŒcke im Wolfsburger Defensivverbund, der sich in einem 5-3-2-System organisierte und von seiner geduldigen Seite zeigte. In der 13. Minute wurde Mohammed Amoura nach einem Ballgewinn von Maximilian Arnold im Mittelfeld auf die Reise geschickt. Der algerische Nationalspieler schĂŒttelte mit seinem Speed den letzten Verteidiger ab, scheiterte im Eins-gegen-Eins-Duell aber an Noah Atubolu, der mit dem Fuß rettete. Die darauffolgende Ecke setzte Denis Vavro nur knapp neben das GehĂ€use (14.). Wenig spĂ€ter verbuchten auch die Breisgauer ihre erste Großchance durch Ritsu Doan, der Grabara nach Ablage von Michael Gregoritsch prĂŒfte (17.). In der 23. Minute war es wieder Atubolu, der einen wuchtigen Kopfball von Konstantinos Koulierakis entschĂ€rfen musste. Es ging munter hin und her zwischen den StrafrĂ€umen. Bis kurz vor der Pause wurde es allerdings etwas ruhiger in den Sechzehnern – und dann jubelte plötzlich Freiburg, denn Lukas KĂŒbler erzielte nach einer Ecke die FĂŒhrung fĂŒr seine Farben (42.). Von Schockstarre konnte nicht die Rede sein, denn noch vor dem Halbzeitpfiff hatten Maximilian Arnold (43.) und Koulierakis, dessen Kopfball-Bogenlampe von oben auf die Latte knallte (44.), die Möglichkeit auf den Ausgleich.

In den zweiten Durchgang stĂŒrmten die Wölfe mit Wind anstelle von Tiago Tomas. Die GrĂŒn-Weißen waren allerdings zunĂ€chst in der Verteidigung gefragt. Doan zwang Grabara nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff zu einer Glanztat. Kurz danach schien Lucas Höler nach einer starken Kombination frei durch, Koulierakis grĂ€tschte ihn jedoch in höchster Not mit perfektem Timing ab (50.). Der fĂ€llige Eckball fĂŒhrte dann aber zum 0:2 – und wieder war es KĂŒbler (51.). Es schien anschließend etwas Ruhe in das Europa-Park-Stadion eingekehrt zu sein, doch dann schalteten die Freiburger wieder in den VorwĂ€rtsgang. Eine Hereingabe von Grifo konnte Grabara noch rechtzeitig abfangen (61.), doch eine Minute spĂ€ter war der VfL-Keeper chancenlos: Gregoritsch verlĂ€ngerte eine Halbfeldflanke von Doan unhaltbar ins lange Eck. 0:3 aus Wolfsburger Sicht. Die HasenhĂŒttl-Elf stand vor einer Mammutaufgabe, gab sich aber nicht geschlagen. Mattias Svanberg fehlte nicht viel (69.), Vavro versuchte es aus der Distanz (73.) und Wind verkĂŒrzte mit einem prĂ€zisen Schuss ins linke Eck auf 1:3 (75.). Höler hĂ€tte den Wölfen zwei Minuten spĂ€ter beinahe den Zahn gezogen, scheiterte aber erst an Grabara, dann am Pfosten und dann wieder am ĂŒberragend reagierenden Grabara (77.). Die GrĂŒn-Weißen glaubten an das Comeback und profitierten in der 81. Minute fast durch einen Ausrutscher von Atubolu. Auf den Anschluss sollten sie trotzdem nicht lange warten, denn Svanberg, traf traumhaft zum 2:3 (83.). Wolfsburg drĂŒckte, Freiburg zitterte, weil Arnold in der fĂŒnfminĂŒtigen Nachspielzeit einen satten Schuss aus der Distanz abließ und Koulierakis einen Augenblick danach nur knapp ĂŒber die Latte köpfte (90.+4). Nach einem schnellen Konter machte Höler vermeintlich den Deckel drauf, doch der Treffer zĂ€hlte nicht (90.+5). Danach war aber Schluss.

Tore

  • 1:0 KĂŒbler (42.): Die Partie war fĂŒr eine Weile im Leerlauf – und dann fĂŒhren auf einmal die Hausherren. Grifo findet mit seiner Ecke am kurzen Pfosten Höler, der den Ball zwar nicht richtig trifft, aber GlĂŒck hat, dass er direkt vor die FĂŒĂŸe von KĂŒbler springt. Und der knallt die Kugel aus wenigen Metern gnadenlos ins Netz.

  • 2:0 KĂŒbler (51.): Wieder jubelt Freiburg nach einer Ecke, wieder ist es KĂŒbler, der diesmal den verlĂ€ngerten Standard von Grifo aus kurzer Distanz unter den Querbalken köpft.

  • 3:0 Gregoritsch (61.): Die Breisgauer legen nach. Doans Halbfeldflanke wird von Gregoritsch unhaltbar ins lange Eck verlĂ€ngert.

  • 3:1 Wind (75.): Wind mit dem Hoffnungsschimmer! Baku dribbelt sich auf der rechten Seite nach vorne, Gerhardt lĂ€sst seinen Flachpass durch und so landet dieser bei Wind. Der Joker dreht sich auf und verkĂŒrzt dann mit einem lockeren wie prĂ€zisen Abschluss ins lange Eck.

  • 3:2 Svanberg (83.): Geht da noch was? Gerhardt gewinnt nach einer Arnold-Flanke das Kopfballduell gegen Höler und bereitet fĂŒr Svanberg vor, der sehenswert per FallrĂŒckzieher trifft. Nach kurzem VAR-Check zĂ€hlt der Treffer. Einer fehlt noch zur Sensation.

Trainerstimmen

„Wir haben in der Vergangenheit wahrscheinlich schon mal schlechter verteidigt und weniger Tore kassiert. Aber so ist der Fußball. Nach dem dritten Tor dachte fast jeder im Stadion, dass das Ding entschieden ist. Aber wir auf der Bank wussten, dass da noch was geht. Und die Mannschaft hat das gezeigt. Auch wenn es leider nicht ganz gereicht hat, war es ein sehr packendes Spiel mit Adrenalin und Emotionen.“

„Es war das erwartet schwere Spiel. Wir mussten in der ersten Halbzeit geduldig und diszipliniert sein. Es war eine sehr reife Leistung. Wir wussten, dass wir unsere Chancen bekommen, und haben sie dann auch genutzt.“

Aufstellungen und Statistiken

SC Freiburg: Atubolu - KĂŒbler (62. Rosenfelder), Ginter, Lienhart, GĂŒnter (70. Makenge) - Eggestein, Osterhage - Doan (86. Sildilia), Holer, Grifo (70. Röhl) - Gregoritsch (62. Dinkci)

Ersatz: Huth (Tor), Muslija, Philipp, Höfler

VfL Wolfsburg: Grabara - Fischer (80. Nmecha), Vavro, Koulierakis, Maehle – Arnold - Dardai (57. Gerhardt), Wimmer (57. Svanberg) - Baku, Amoura (89. Behrens), Tiago Tomas (46. Wind)

Ersatz: MĂŒller (Tor), Zesiger, Özcan, Kaminski

Tore: 1:0 KĂŒbler (42.), 2:0 KĂŒbler (51.), 3:0 Gregoritsch (61.), 3:1 Wind (75.), 3:2 Svanberg (83.)

Gelbe Karten: KĂŒbler, Gregoritsch, Rosenfelder, Eggestein / Vavro

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauende: 32.600 Zuschauende am Freitagabend im Europa-Park-Stadion

Videos

  • Interviews

    „Zu spĂ€t aufgewacht“

    Die Stimmen zum Spiel in Freiburg mit Mattias Svanberg und Maximilian Arnold.

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  • Pressekonferenzen

    „Sehr intensiv“

    Die Pressekonferenz nach dem Spiel beim SC Freiburg mit Ralph HasenhĂŒttl und Julian Schuster.

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