Topspielerprinzip

Zu den grundlegenden und identitĂ€tsstiftenden Prinzipien der Talentförderkonzeption des VfL Wolfsburg gehört das Prinzip der Differenzierung einer Elite innerhalb der Elite. Gemeint ist das Herausheben sogenannter Förderkader aus dem Kreis der fĂŒr das Leistungszentrum gesichteten Spieler. Der Status „Förderkader“ soll allen – den Topspielern selbst, aber auch alle anderen Talenten – Orientierung fĂŒr eine bestmögliche Leistungsentwicklung geben und in sich ein Mittel zur VerstĂ€rkung der Effizienz innerhalb der Ausbildung sein.

PrimĂ€re Ziel- und Aufgabenstellung der Akademie ist die Entwicklung von Spitzentalenten fĂŒr den Hochleistungsfußball. Die besondere Eliteförderung soll helfen, bestmögliche Rahmenbedingungen fĂŒr die Sichtung, Ausbildung, Betreuung und den finalen Transfer in den Lizenzfußball dieser Spitzentalente zu schaffen. Interner Wettbewerb ist ein weiterer gewĂŒnschter Effekt dieser Differenzierungsstrategie.

Zusammensetzung des Förderkaders

In der Identifizierung der Ausnahmetalente, der Festsetzung des Status als Förderkader/Topspieler liegt die eigentliche Herausforderung. Mit Blick auf die erste Aufgabe der VfL-Fußball.Akademie, Spitzenathleten fĂŒr den Lizenzbereich zu entwickeln, ist es aber eben diese Herausforderung, welche ĂŒber den Erfolg der Arbeit in der VfL-Fußball.Akademie entscheidet.

Weder lassen sich die Identifizierungskriterien im Einzelnen eindeutig bestimmen, noch anhand bestehender Beispiele oder statistischer Erhebungen eindeutige Ableitungen ĂŒber das konkret aufzustellende Konstrukt an Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen treffen, welches den Hochbegabten zwangslĂ€ufig in den Profifußball fĂŒhrt. Die Wege dahin könnten kaum unterschiedlicher sein. Nicht selten entscheiden Nuancen ĂŒber das Scheitern oder Gelingen einer Mission. Sehr oft sind es bei allem Vorhandensein fußballspezifischer Eignung Faktoren im außersportlichen-sozialen Umfeld, innerhalb der Persönlichkeit, die eine Entwicklung in den Hochleistungsfußball behindern. Bei den Möglichkeiten der Einflussnahme in diesem Bereich stoßen die Vereine naturgemĂ€ĂŸ schnell an ihre Grenzen.

In Ableitung dessen kann man sich der Bestimmung der Kriterien und dem Aufstellen von Rahmenbedingungen einem Idealbild nur annĂ€hern. Vor allem in dieser Problematik ist eine Strategie eindeutig erfolgsfördernd – die Strategie der Individualisierung. Es geht um die individuelle Beurteilung und Bewertung, die auf den Einzelnen zugeschnittenen Fördermaßnahmen und die personelle Verantwortungszuweisung fĂŒr die Begleitung und UnterstĂŒtzung der Toptalente. Hier sieht der VfL Wolfsburg den SchlĂŒssel fĂŒr die erfolgreiche Entwicklung seiner Toptalente.

Der Fokus ist auf diejenigen handverlesenen Talente gerichtet, die im sportartspezifischen, physischen und psychischen Sinne an der Leistungsschwelle zum Lizenzfußball stehen oder aber deutlich sichtbar ein in diesen Bereich entwickelbares Potenzial aufweisen. Dies in Betracht gezogen, befinden sich gerade in den Mannschaften unterhalb der U19 (bis einschl. U16) Top-Spieler, die als solche identifiziert und damit Teil des besonderen Eliteförderprogramms sind. Von Ausnahmeentwicklungen abgesehen wird der Status der Topspieler im Jahreszyklus zweimal jĂ€hrlich erhoben bzw. bestĂ€tigt. Inhaltliche Grundlage dafĂŒr liefern das aktuelle Leistungsbild, welches sich aus der Summe aller Bewertungsmaßnahmen (Training, Wettkampf, Leistungsdiagnostik, GesprĂ€che etc.) zusammensetzt sowie eine in jedem Einzelfall gefĂŒhrte Diskussion im Gremium Sportstrategie zu dem entwickelbaren Potenzial des Kandidaten. Innerhalb dieses Meinungsbildungsprozesses kommen ebenfalls die Spezialtrainer und PĂ€dagogen zu Wort.

Vergleichs- und Ausrichtungspunkte liefern die allgemeinen und positionsspezifischen Anforderungen der Spielkonzeption des VfL Wolfsburg sowie der interne und externe Abgleich im Hochleistungssegment. Entsprechende Standards werden hier ĂŒber die Scoutingabteilung geliefert. Prinzipiell soll sich die in der Statusfestsetzung mĂŒndende AbwĂ€gung auf eine möglichst langfristige und ganzheitliche Beurteilung der Talente stĂŒtzen.