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„Wir sind alle richtig fit“

Micky van de Ven über seine Geschwindigkeit, schnelle Gegenspieler und die Vorfreude auf den Liga-Neustart.

VfL-Wolfsburg-Spieler Micky van de Ven guckt über die rechte Schulter und lacht.

Es ist kein Geheimnis mehr, dennoch ist es immer wieder erstaunlich, dass der schnellste Akteur in den Reihen der Wölfe ausgerechnet ein Innenverteidiger ist. Mit 35,87 km/h ist Micky van de Ven ligaweit bislang sogar der Spieler mit dem siebthöchsten Top-Speed. Aber nicht nur das: Der 21-Jährige ist momentan kaum aus der VfL-Startelf wegzudenken, verpasste er doch bisher weder in der Bundesliga noch im DFB-Pokal eine Spielminute. Im Interview spricht der niederländische U21-Nationalspieler unter anderem über schnelle Gegenspieler, das Trainingslager und die Vorfreude auf die Liga-Rückkehr.

Hi Micky, warst du eigentlich immer schon der schnellste Spieler in deinem Team?

Micky van de Ven: Beim FC Volendam war ich auch der Schnellste in der Mannschaft (grinst). Früher als ich noch klein war, war ich auch schon schnell. Nur ungefähr in der Zeit zwischen 14 und 17 Jahren hatte ich keine Geschwindigkeit mehr. Mit 18 Jahren wurde ich aber wieder schneller und jetzt bin ich es glücklicherweise immer noch. Die Schnelligkeit ist wieder zurückgekommen, ohne dass ich auf einen speziellen Trainer gesetzt habe. Das ist schon verrückt.

Gibt es dennoch Spieler in der Bundesliga, bei denen du Probleme hattest, mitzuhalten?

Micky: Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach ist ein richtig guter Stürmer. Ich hätte nicht gedacht, dass er so schnell ist. Mit ihm hatte ich Probleme, er hat im Hinspiel dann auch zwei Tore gegen uns geschossen. Ansonsten ist Moussa Diaby von Bayer Leverkusen echt schnell. Beim Spiel gegen uns hat er mit 36,52 km/h die höchste Geschwindigkeit von allen Spielern in der bisherigen Saison erreicht.

Man hofft natürlich, so viele Spielminuten wie möglich zu machen. Wenn man dann keine Sekunde von den ersten Spielen verpasst, kann es für einen 21-Jährigen eigentlich nicht besser laufen.
Micky van de Ven

Du hast bisher in jedem Pflichtspiel dieser Saison auf dem Platz gestanden und keine Sekunde verpasst. Hättest du vor einigen Monaten damit gerechnet?

Micky: Man hofft natürlich, so viele Spielminuten wie möglich zu machen. Wenn man dann keine Sekunde von den ersten Spielen verpasst, kann es für einen 21-Jährigen eigentlich nicht besser laufen. Das ist echt top.

Könntest du dir mittlerweile vorstellen, sogar die komplette Saison durchzuspielen?

Micky: Das hoffe ich natürlich. Es wäre schön, wenn ich die komplette Saison durchspielen könnte. Ich weiß aber auch, dass ich momentan drei Gelbe Karten auf dem Konto habe und es somit noch fünf werden könnten, so dass ich ein Spiel verpassen würde. In 19 Spielen nicht mehr als eine Gelbe Karte zu sammeln, wird schwierig. Aber vielleicht klappt es, so dass ich alles spielen könnte.

Kommen wir zum aktuellen Trainingslager: Was sind deine Eindrücke?

Micky: Es ist nicht der gleiche Ablauf wie im Trainingslager in Österreich, sondern ein bisschen weniger intensiv. Trotzdem machen wir genau das, was wir machen müssen, um nach der WM- und Winterpause für das erste Bundesliga-Spiel bereit zu sein. Ich muss auch sagen, dass das Training und die Intensität innerhalb unserer Mannschaft echt gut sind. Wir sind alle richtig fit. Deswegen denke ich, dass wir bereit sind für das erste Pflichtspiel. Am Samstag beim Testspiel gegen Augsburg spielen wir alle noch mal 90 Minuten, was auch für die Beine top ist.

Du hast es schon angesprochen. In anderthalb Wochen steht das erste Liga-Spiel in diesem Jahr gegen den SC Freiburg an. Kannst du es kaum noch erwarten, dass es endlich wieder losgeht?

Micky: Ja, das ist viel besser. Ich habe nicht dieses ganz spezielle Gefühl bei Testspielen, das man bei Pflichtspielen hat. Wenn die Bundesliga dann endlich wieder weitergeht, ist alles anders: der Fokus, das Adrenalin, die Lust.

Wie sieht es mit deinen Zielen für die restliche Saison aus?

Micky: Natürlich hoffe ich, noch ein paar Tore zu machen. Aber umso mehr hoffe ich, dass wir als Mannschaft den bestmöglichen Fußball spielen können.

Zum Abschluss: Mit einer WM-Nominierung hat es leider nicht geklappt. Wie sehr hoffst du, trotzdem bald für die niederländische A-Nationalmannschaft nominiert zu werden?

Micky: Louis van Gaal hatte einen guten Eindruck von mir, er ist aber nicht mehr der Bondscoach. Deswegen muss ich nun abwarten, wie es mit Ronald Koeman läuft. Die Europameisterschaft ist erst in etwas mehr als einem Jahr und ich hoffe natürlich, dabei zu sein. Das wäre ein Traum, der in Erfüllung ginge.