Frauen

UWCL-Viertelfinale: Wölfinnen sind „mental und physisch bereit“

Am Mittwoch steht das Hinspiel gegen den FC Barcelona in der Volkswagen Arena an – mit einem emotionalen Wiedersehen.

Die doppelten Titelverteidigerinnen sind in Wolfsburg angekommen: Am Dienstagmittag landete das Team des FC Barcelona in Braunschweig, am Abend bestritt die Mannschaft das Abschlusstraining in der Volkswagen Arena. Am morgigen Mittwoch, 19. März, kommt es dort zum Duell mit den Wölfinnen: Ab 18.45 Uhr tragen die beiden Teams das Viertelfinalhinspiel der UEFA Women’s Champions League aus. Das bislang letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams ist den Wölfinnen noch schmerzlich in Erinnerung: Im Juni 2023 unterlagen sie Barcelona im Champions-League-Finale in Eindhoven nach einer 2:0-Führung mit 2:3. Die beiden Tore schossen damals Ewa Pajor und Alexandra Popp. 

„Ein emotionales Spiel“

Mittlerweile kickt Pajor nicht mehr für die Wölfinnen, sondern für die Katalaninnen. Für diese hat sie in dieser Saison bislang 32 Spiele bestritten. In der Liga führt sie die Torschützinnenliste mit 17 Toren an, hinzu kommen 16 weitere in den Pokalwettbewerben und der Champions League. Die Begegnung in der Volkswagen Arena ist für die Stürmerin das erste Wiedersehen mit den Wolfsburgerinnen seit ihrem Abschied. Bereits am Dienstag sprach sie im Zuge einer Pressekonferenz über ihre Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte. Insgesamt neun Jahre spielte Pajor für die Grün-Weißen und bestritt in dieser Zeit 196 Pflichtspiele: „Für mich wird es ein sehr emotionales Spiel. Ich freue mich, alle wiederzusehen – aber erst nach dem Spiel“, betonte die polnische Nationalspielerin. Sie fügte an: „Ich werde morgen 100 Prozent für Barca geben. Es wird eine schwierige Partie, weil Wolfsburg sehr aggressiv spielt. Aber wir wollen von der ersten Minute an unser Spiel durchziehen und gewinnen.“ Für Barcelona verläuft die Saison bislang ähnlich erfolgreich, wie die vorherigen: Im Januar gewann das Team bereits die Supercopa Femenina, außerdem ist es im Finale des Copa de la Reina. In der Liga stehen die Katalaninnen mit 63 Punkten mit großem Abstand an der Spitze der Tabelle. In der Champions League zog die Mannschaft als Gruppensieger ins Viertelfinale ein. 

„Alle haben ein gutes Gefühl“

Die Wölfinnen hatten einige Tage, um die 1:3-Niederlage gegen den FC Bayern München aufzuarbeiten und am Feinschliff für das Duell gegen Barcelona zu arbeiten. Stürmerin Lineth Beerensteyn sagte am Dienstag über die Stimmung in der Mannschaft: „Alle haben ein gutes Gefühl. Natürlich wissen wir, dass es ein schwieriges Spiel wird. Wir sind aber mental und physisch bereit dafür. Wir hatten gute Trainingseinheiten und freuen uns alle auf dieses tolle Spiel morgen.“

Sie selbst bereitet sich unter anderem mit einem persönlichen Analysten auf die Partie vor: „Wir analysieren jedes Spiel von mir, das ist bei diesem nicht anders. Mir ist immer wichtig, in den Details besser zu werden.“ Vor dem Viertelfinale sprach außerdem auch VfL-Cheftrainer Tommy Stroot mit den Medien.

Das sagt Stroot über…

…die Personalsituation: Camilla Küver steht uns noch nicht zur Verfügung, macht aber tolle Steps und ist mehr und mehr wieder bei der Mannschaft. Ähnlich ist es bei Kristin Demann. Kathy Hendrich wird Stand jetzt im Hin- und Rückspiel gegen Barca ausfallen. Wir hoffen, dass wir vielleicht gegen Essen auf sie zurückgreifen können. Merle Frohms ist aufgrund der dreieinhalb Wochen, die sie raus war, aktuell individuell auf dem Platz unterwegs und gewöhnt sich langsam wieder an die Trainingsbelastung. Das heißt auch, dass mit Nelly Smolarczyk eine Keeperin im Champions-League-Kader dabei ist, für die das eine neue Rolle ist. Bei Marina Hegering konnte die medizinische Abteilung die Spannung im Muskel lösen, sodass sie heute eine normale Einheit absolviert hat und wir sie morgen dabei haben werden.

…die Gegnerinnen: Ich hatte das Glück, dass ich schon häufig gegen Barca spielen durfte. Wer sie kennt, weiß, dass sie einen immer vor große Herausforderungen stellen. Tiki-Taka-Fußball, viel Ballbesitz und ein aggressives Offensivspiel machen Barcelona aus. Das gilt es für uns auf der einen Seite zu verteidigen und auf der anderen Seite wollen wir gewisse Räume finden. Wir müssen gut gegen den Ball arbeiten, brauchen Geduld und dürfen dabei nie die Aggressivität verlieren, um im richtigen Moment in die Balleroberungen zu kommen. Es ist für uns wichtig, den ersten Blick fürs Umschaltspiel zu haben und gleichzeitig gute Entscheidungen zu treffen, um den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Dadurch können wir einerseits Chancen kreieren und andererseits Phasen, in denen wir kurz durchatmen können. Deshalb ist diese Balance ein entscheidender Schlüssel. 

…Ewa Pajor: Wer Ewa kennt, weiß, dass sie jederzeit überraschen kann. Ihre Qualität ist hier in Wolfsburg absolut bekannt. Wir freuen uns total, sie wiederzusehen. Wir hatten nach der Auslosung kurz Kontakt zu ihr. Gleichzeitig wissen wir, dass wir die Aufgabe haben, ihr morgen auch wehzutun.

…seine Erwartungen an das Hinspiel zuhause: Ich glaube nicht, dass irgendeine Mannschaft glaubt, das Viertelfinale im Hinspiel zu entscheiden. Es wird ein Viertelfinale sein, was über 180 Minuten oder mehr zu absolvieren ist. Es wird unterschiedliche Phasen geben, in denen beide Mannschaften immer mal wieder ein bisschen taktieren werden. Von daher sind wir auf ein sehr intensives Spiel vorbereitet. Wir wissen um unsere Heimstärke und freuen uns auf unsere eigenen Zuschauer.

…die Lage des VfL: Wir haben weiter sehr gute Möglichkeiten, in der Liga Platz zwei zu sichern und damit die direkte Champions-League-Qualifikation. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, entstehen vielleicht auch noch neue Konstellationen. In der Champions League wissen wir, dass uns alle Mannschaften gerne gehabt hätten. Das können wir aber auch für uns nutzen und mit einer gewissen Lockerheit in die Duelle gehen. Barca hat den Druck, weil sie die Champions League unbedingt gewinnen wollen. Klar ist außerdem, dass wir in jedes Spiel gehen, um es zu gewinnen.

Über den Wölfeshop und an den Tageskassen sind noch Karten für die Partie erhältlich. DAZN überträgt das Match darüber hinaus im kostenlosen Livestream.

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