Am vorletzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase hat der VfL Wolfsburg eine Niederlage einstecken müssen. Zum ersten Mal mussten sich die Wölfe unter Cheftrainer Florina Kohfeldt geschlagen geben. In Gruppe G gastierten die Grün-Weißen beim FC Sevilla und unterlagen den Andalusiern mit 0:2 (0:1). Vor einer beeindruckenden Kulisse schoss Joan Jordan den Euro-League-Sieger von 2019/2020 bereits in der zwölften Minute in Führung. Im ersten Durchgang hatte einzige Lukas Nmecha bei seinem Lattentreffer etwas Pech (23.). Darüber hinaus hatten die Gastgeber die Begegnung unter Kontrolle. Nach der Pause fanden die Grün-Weißen kein Mittel, um gegen die aggressiv auftretenden Hausherren zu weiteren Torchancen zu kommen. In der Nachspielzeit konterte Sevilla und Rafa Mir setzte mit dem 2:0 den Schlussstrich unter diese Partie (90.+7). Nach der zweiten Niederlage in diesem Wettbewerb belegen die Wölfe mit fünf Punkten den letzten Tabellenplatz. Im zweiten Spiel des Abends gewann Lille zu Hause gegen Salzburg und übernahm damit die Tabellenführung. Am 8. Dezember empfangen die Grün-Weißen die Franzosen in der Volkswagen Arena.
Der VfL schließt die englische Woche mit einem Heimspiel gegen Borussia Dortmund ab. Am Samstag, 27. November, ist der BVB zu Gast in der Volkswagen Arena (Anpfiff ist um 15.30 Uhr).
Personal
Nach dem 2:2 bei Arminia Bielefeld gab es in der Startformation fünf Veränderungen. In seiner ersten Partie in der Königsklasse vertrat Pavao Pervan den aufgrund einer COVID-Infektion ausfallenden Koen Casteels. Außerdem waren Aster Vranckx, Josuha Guilavogui, Maxence Lacroix und Jerome Roussillon neu in der ersten Elf. Dafür nahmen Sebastiaan Bornauw, Kevin Mbabu und Paulo Otavio auf der Bank Platz. Der angeschlagene Renato Steffen konnte nicht mit nach Sevilla reisen. Bei den Hausherren wechselte Coach Julen Lopetegui nach dem 2:2 am Wochenende gegen Deportivo Alaves vier Mal. Marcos Acuna, Ivan Raktitic, Munir und Alejandro Gomez spielten von Beginn an.
Spielverlauf
Die Wölfe starteten etwas verhalten in diese Partie, während der Gastgeber sofort mit spielerischen Mitteln die Kontrolle übernahm. Die Passivität des VfL wurde bereits früh bestraft, als in der Wolfsburger Defensive die Abstimmung nicht passte und Jordan in der zwölften Minute aus fünf Metern das 1:0 erzielte (12.). Auch nach dem Gegentreffer fehlte der Kohfeldt-Elf noch der Mut, um offensiv zu agieren. Richtig gefährliche Angriffe kamen im Ramon Sanchez Pizjuan nicht zustande. Einen ersten Weckruf gab es in der 23. Minute. Den satten Abschluss von Nmecha konnte Sevillas Keeper Bono nur mit einer Hand an den Querbalken lenken – hier fehlten den Niedersachsen das Quäntchen Glück. Dafür standen sie in der Abwehr deutlich kompakter und ließen die Rojiblancos meistens nur noch bis zum Sechzehner kombinieren. Im Aufbauspiel dagegen fehlte die Zielstrebigkeit, so dass nur selten Lücken in der gegnerischen Hintermannschaft zu finden waren. Auch im zweiten Durchgang funktionierte das Gegenpressing der Andalusier einwandfrei – für die Wölfe gab es kaum ein Durchkommen. Nach einer Stunde rettete Guilavogui einen Schuss von Lucas Ocampos zur Ecke. Danach prüfte Papu Gomez VfL-Keeper Parvan, der die Kugel aber sicher hielt (61.). Drei Wechsel auf Seiten der Niedersachsen sollten frische Kraft bringen. Lukbeakio, Mbabu und Otavio kamen nach 75 Minuten in die Partie. Dennoch blieb Sevilla vor allem in den Zweikämpfen meisten der Sieger und so brachte auch die Hereinnahme von Daniel Ginczek (88.) nicht mehr die erhoffte Wende. Kurz vor dem Abpfiff kontern die Hausherren über die rechte Seite. In der Mitte stand Rafa Mir ganz frei und musste nur noch zum 2:0-Endstand einschieben (90.+7).