Männer

Punkt gerettet

Wölfe sichern sich nach 0:2-Rückstand bei Arminia Bielefeld noch ein 2:2.

Der VfL Wolfsburg hat zum zweiten Mal in der laufenden Bundesliga-Spielzeit die Punkte geteilt. Im Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld erreichte die Elf von Cheftrainer Florian Kohfeldt am Samstagnachmittag nach einem packenden Schlagabtausch ein 2:2 (0:1). Vor 19.801 Zuschauenden führten die Hausherren durch Masaya Okugawa (11.) sowie ein Strafstoßtor von Fabian Klos (54.) bereits mit 2:0, ehe Wout Weghorst (62.) und Lukas Nmecha (63.) im Eilverfahren noch das Remis sicherstellten. In der Tabelle fiel der VfL für den Moment auf Rang fünf. Weiter geht es am kommenden Dienstag, 23. November (Anstoß um 21 Uhr, live bei Amazon Prime), mit dem fünften Gruppenspiel in der Champions League beim FC Sevilla.

Personal

Zusätzlich zum gesperrten Maxence Lacroix musste Kohfeldt auch Josuha Guilavogui ersetzen, der kurzfristig mit Wadenproblemen ausfiel. Kevin Mbabu rückte dafür ins Team, was auch die einzige Umstellung gegenüber der Startelf beim Heimspiel gegen Augsburg bedeutete. Auch Frank Kramer vertraute weitgehend auf das Team aus der letzten Partie. Einzige Ausnahme: Alessandro Schöpf ersetzte Florian Krüger.

Spielverlauf

Vom Anstoß weg fingen beide Teams an, sich intensiv zu beackern. Als der VfL gerade im Begriff schien, die Spielkontrolle an sich zu reißen, schnappte die Arminia mit einem Mal zu und nutzte gleich die erste Torszene zum 1:0 (11.). Grün-Weiß reagierte genervt, fand für den Moment aber nicht den Schlüssel, um eine gescheite Antwort zu liefern. Stattdessen machte Bielefeld, sichtbar selbstbewusst infolge des Dreiers in Stuttgart in der letzten Partie, weiter Dampf. Nachdem Schöpf sogar mit einem weiteren DSC-Treffer gedroht hatte (17.), vergab Mbabu eine erste ordentliche VfL-Gelegenheit, als er nach einer Ecke aus kurzer Entfernung über das Tor köpfte (27.). Näher als in dieser Szene kamen die Wölfe dem Ausgleich bis zur Pause nicht mehr. Mit Biss kehrten sie dafür aus der Kabine zurück, was Nmecha beinahe mit dem schnellen 1:1 dokumentiert hätte. Nach Bakus Zuspiel von der Grundlinie schoss der Nationalstürmer drüber (48.). Dass die Heimelf stattdessen wenig später per Strafstoß erhöhte (54.), traf die Kohfeldt-Elf scheinbar empfindlich. Doch weit gefehlt: Mit zwei blitzsauberen Angriffen zeigten die Wölfe Zähne und stellten binnen kürzester Zeit auf 2:2 (62./63.)! Umso packender verlief in einem ohnehin spannenden Schlagabtausch die letzte halbe Stunde, in der vor allem der VfL am Siegtreffer arbeitete. Zweimal binnen kurzer Zeit, gegen Max Arnold (78.) und vor allem den brandgefährlich köpfenden Sebastiaan Bornauw (78.), rettete Stefan Ortega für den DSC. Zumal auf der anderen Seite auch Koen Casteels aber noch eingreifen musste (80.), schien die Punkteteilung am Ende ein durchaus fairer Kompromiss zu sein.

Tore

  • 1:0 Okugawa (11.): Patrick Wimmer arbeitet sich auf dem rechten Flügel durch und wird von den Wölfen nicht so richtig ernstgenommen. Als er den Ball in den Lauf von Okugawa hebt, schaufelt der die Kugel geschickt aus acht Metern im Fallen ins lange Eck. Kalte Dusche für Grün-Weiß!

  • 2:0 Klos (54., FE): Die Wölfe laufen an, doch Arminia trifft: Mitten in der VfL-Druckphase zeigt der Schiri auf den Punkt, nachdem Mbabu gegen Schöpf im Strafraum zu spät gekommen ist. Ex-Wolf Klos lässt sich die Chance nicht nehmen und trifft zum 2:0.

  • 2:1 Weghorst (62.): Starke Antwort der Wölfe: Dodi Lukebakio, gerade erst eingewechselt, lässt sich an der Seitenlinie nicht abschütteln und bedient Weghorst in der Mitte. Aus kurzer Distanz drückt der Niederländer zum Anschlusstreffer ein. Alles wieder offen!

  • 2:2 L. Nmecha (63.): Donnerwetter! Nicht einmal 90 Sekunden später zappelt das Netz schon wieder. Mit riesigen Schritten marschieren Weghorst und Philipp auf den Bielefelder Sechzehner zu. Als er den Ball perfekt in den Lauf bekommt, knallt Nmecha ihn trocken in den Giebel. Was für ein Pfund!

Die Trainerstimmen

Florian Kohfeldt: Leider haben wir erst in der zweiten Halbzeit auch die Intensität geboten, die Arminia über 90 Minuten gezeigt hat. Insofern war es kein guter erster Durchgang von uns. Wir wollten ganz anders verteidigen, hatten auch nur wenige Tempoaktionen nach vorne. Bielefelds Pausenführung war deshalb verdient. Direkt danach hätten wir ausgleichen müssen, haben uns dann aber einen unnötigen, aber berechtigten Elfer gefangen. Danach begann ein anderes Spiel, denn dann waren wir die klar drückende Mannschaft. Wenn man die letzte halbe Stunde sieht, wäre nach dem 2:2 vielleicht sogar noch mehr dringewesen. Aber wenn man nach einer Stunde mit zwei Toren hinten liegt, muss man mit einem Punkt zufrieden sein. In der Summe müssen wir einfach über 90 Minuten besser spielen, damit wir nicht in die Verlegenheit kommen, solche 30 Minuten zu brauchen.

Frank Kramer: Meine Mannschaft hat eine sehr gute Leistung gebracht. Sie hat unheimlich intensiv gespielt, sehr aufmerksam verteidigt und hatte auch immer wieder Zug zum Tor. Diese drei, vier Situationen wie in der zweiten Halbzeit kann man in der Gänze gegen einen Champions-League-Teilnehmer nicht verhindern. Aber auch nach dem Wolfsburger Doppelschlag hat die Mannschaft Charakter gezeigt und sich dagegengestemmt. Insgesamt ist das ein Teilerfolg, den wir gerne mitnehmen.

Aufstellungen und Statistiken

Arminia Bielefeld: Ortega – Brunner, Pieper, Nilsson, Laursen (66. de Medina) – Prietl, Vasiliadis (66. Kunze), Wimmer (30. Fernandes), Schöpf, Okugawa (83. Hack) – Klos (83. Lasme)

Ersatz: Kapino (Tor), Andrade, Ramos, Serra

VfL Wolfsburg: VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu (61. Lukebakio), Bornauw, Brooks – Baku, Arnold, Gerhardt, Otavio (25. Roussillon) – Steffen (46. Philipp), L. Nmecha (88. Vranckx) – Weghorst

Ersatz: Pervan (Tor), van de Ven, F. Nmecha, Ginczek, Waldschmidt

Tore: 1:0 Okugawa (11.), 2:0 Klos (54., FE), 2:1 Weghorst (62.), 2:2 L. Nmecha (63.)

Gelbe Karten: Pieper, Vasiliadis, de Medina, Schöpf / L. Nmecha

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Zuschauende: 19.801 am Samstagnachmittag in der Schüco-Arena  

Matchcenter: Alle Infos zur Partie

Wölfe TV: Stimmen zum Spiel

Wölfe TV: PK in voller Länge