Frauen

Weiter ohne Makel

Die VfL-Frauen gewinnen mit 2:0 in Potsdam und bleiben damit ohne Punktverlust.

Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg umarmen sich und bejubln ihren Treffer.

Der Start in die erste englische Woche der Saison ist den Frauen des VfL Wolfsburg geglückt: Der Double-Sieger setzte sich mit 2:0 (1:0) beim 1. FFC Turbine Potsdam durch und behauptete damit seine Tabellenführung in der FLYERALARMFrauen-Bundesliga. Bei der Neuauflage des letzten DFB-Pokalfinals erzielten Alexandra Popp und Ewa Pajor die Tore für die Wölfinnen. Weiter geht es nun auf internationalem Parkett: Am ersten Gruppen-Spieltag der UEFA Women’s Champions League empfangen die VfL-Frauen am kommenden Donnerstag, 20. Oktober (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN), den österreichischen Meister SKN St. Pölten im AOK Stadion.

Personal

Dass VfL-Cheftrainer Tommy Stroot sein Team umstellen musste, war bereits durch den Ausfall der positiv auf Corona getesteten Felicitas Rauch klar. Für sie realisierte Sara Agrez ihr Startelf-Debüt auf der linken Abwehrseite – passenderweise bei ihrem Ex-Klub. Darüber hinaus rückten im Vergleich zum 6:1-Erfolg gegen Bayer 04 Leverkusen Alexandra Popp, Tabea Waßmuth und Joelle Wedemeyer für Lena Oberdorf, Ewa Pajor und Lynn Wilms ins Team.

Spielverlauf

Oft in der Vergangenheit gehörten die Anfangsminuten im „Karli“ den Gastgeberinnen – diesmal waren es die Wölfinnen, die besser in die Partie kamen. Bis zur ersten nennenswerten Abschlusschance dauerte es dennoch exakt 13 Minuten: Nach einer Flanke von Svenja Huth stieg Popp zum Kopfball hoch – drüber. Wenig später war es Jill Roord, die – vielleicht etwas überraschend – in zentraler Position frei vor Turbine-Torfrau Jil Frehse auftauchte, ihrer Fast-Namensvetterin den Ball aber förmlich in die Arme schob (14.). Die Gäste hatten das Geschehen vor den gewohnt lautstarken Potsdamer Fans im Griff und gingen folgerichtig auch durch Popp in Führung. Die Kopfballstärke der Wölfin, die im Sturmzentrum agierte, war für Potsdam nicht zu verteidigen. So hätte es in der 27. Minute fast zum zweiten Mal geklingelt, doch Popps Aufsetzer konnte Frehse mit dem Fuß parieren. Auch in der Folge ging Grün-Weiß etwas zu fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um. Und so durften die meisten der Potsdamer Fans auch tatsächlich einmal jubeln – wenn auch nur jene, die den 18-Meter-Freistoß von Viktoria Schwalm im Tor und nicht am Außennetz wähnten. Und kurz vor dem Halbzeitpfiff versuchte sich dann noch May Kyokawa mit einem Schuss aus 30 Metern. Dennoch: Dass die Gastgeberinnen zu diesem Zeitpunkt noch im Spiel waren, lag weniger an ihnen selbst als an der langen Leine der Wölfinnen.

So war die Marschroute nach Wiederanpfiff denn auch klar erkennbar: Der zweite Treffer sollte her. Doch auch diesmal ließ der erste Abschluss relativ lange auf sich warten: In der 59. Minute versuchte es die eingewechselte Rebecka Blomqvist aus rund 20 Metern. Dann verzog Waßmuth nach Solo von Huth knapp (64.) und Pajor probierte es mit einem Seitfallzieher (65.). Popp schmiss sich in typischer Manier in eine Hereingabe von Lena Lattwein (70.). Die Wölfinnen wurden nun zwingender, aber es stand weiter „nur“ 1:0 – und das auch nach der 82. Minute, als Pajor sich die Ecke aussuchen konnte, aber Frehse anschoss. Auch in der 86., 89. und 90. Minute war Pajor auf einem guten Weg, die Partie zu entscheiden. Das klappte dann allerdings erst in der allerletzten Szene des Spiels – 2:0 der Endstand, drei weitere so wichtige Punkte auf dem Konto.

Tore

  • 0:1 Popp (20. Minute): Popp im gegnerischen Strafraum allzu viel Platz zu lassen, ist das eine. Sie dann noch zum Kopfball ansetzen zu lassen, fast schon das sichere Gegentor. In diesem Fall ist es genau so: Nach einer Flanke von Waßmuth ist die Kapitänin zur Stelle und visiert das obere rechte Eck an – keine Chance für Frehse.
     
  • 0:2 Pajor (90. Minute + 4): Es läuft die Nachspielzeit, Potsdam versucht noch einmal, alles nach vorne zu werfen. Ein Befreiungsschlag von Blomqvist landet bei Pajor, die in den Strafraum sprintet, Potsdam-Keeperin Frehse umtanzt und einschiebt – der erlösende Wölfinnen-Treffer in letzter Sekunde.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Für die Zuschauer war es ein spannendes Spiel, weil es zwischendurch auch ziemlich knapp war. Für die Spannung waren wir mitverantwortlich. In der ersten Halbzeit hätten wir schon sechs Tore machen können. In der zweiten Halbzeit hatten wir viele Umschaltmomente, aber haben es verpasst, den Sack zuzumachen. Wir haben allerdings auch wenig zugelassen. Es war ein wichtiges Erlebnis nach der Länderspielpause, solche Druckphasen zu durchstehen. Das ist auch wichtig für die Champions-League-Vorbereitung, den mentalen Druck zu erleben. Ich war froh, als die Partie dann abgepfiffen wurde und dass wir mit drei Punkten nach Hause fahren.
 

Aufstellungen und Statistiken

1. FFC Turbine Potsdam: Frehse – Barrett, Kuznezov, Weidauer, Meister – Deutsch, Schwalm (69. Grincenco), Hahn, Rouse – Wiankowsak, Kyokawa (79. Radke)

Ersatz: Dobler (Tor), Aniwaa, Mori, Metzker

VfL Wolfsburg: Frohms – Wedemeyer, Hendrich, Janssen, Agrez – Lattwein, Roord (58. Pajor) – Waßmuth (75. Jonsdottir), Huth, Brand (46. Blomqvist) – Popp

Ersatz: Weiß (Tor), Wilms, Oberdorf, Bremer, Starke, Wolter

Tore: 0:1 Popp (20.), 0:2 Pajor (90.+4)

Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)

Zuschauende: 2.623 am Samstagnachmittag im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion

Gelbe Karten: Barrett / Popp

Matchcenter: Alle Infos zur Partie