Frauen

Rang eins gesichert

Die VfL-Frauen gewinnen ihr UWCL-Heimspiel gegen die AS Rom mit 4:2.

Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg jubeln gemeinsam.

In einem sehenswerten Fußballspiel setzten sich die Frauen des VfL Wolfsburg in der Königsklasse gegen die AS Rom mit 4:2 (2:1) durch. Vor über 2.700 Zuschauenden brachte Ewa Pajor in ihrem 150. Pflichtspiel für die Grün-Weißen das Team in Front. Ihr Kopfballtreffer in der 23. Spielminute sorgte für die verdiente Führung. Sveindis Jonsdottir erhöhte auf 2:0 (41.), ehe Andressa Alves kurz vor der Pause auf 2:1 verkürzte (43.). Nach dem Seitenwechsel stellte Lena Lattwein den alten Abstand wieder her und erhöhte nach einer Ecke zum 3:1 (52.). Binnen 60 Sekunden erzielte Pajor mit ihrem zweiten Treffer an diesem Abend das 4:1 (53.). Gäste-Stürmerin Sophie Haug stellte schließlich den 4:2-Endstand her (77.). Im ersten Aufeinandertreffen in Rom musste sich der VfL beim 1:1-Unentschieden noch die Punkte teilen, dieses Mal stießen sie mit dem Sieg die Tür zur K.o.-Runde im Europapokal ganz weit auf. Die Chancen stehen gut, als Sieger der Gruppe B ins Viertelfinale der UEFA Women’s Champions League einzuziehen. Bereits am Sonntag, 11. Dezember, laufen die VfL-Frauen erneut im AOK Stadion auf und empfangen um 13 Uhr den SV Meppen. Bis zum Jahresende folgen noch zwei weitere Partien in der Königsklasse gegen Slavia Prag (16. Dezember um 21 Uhr, Tickets gibt es hier und in St. Pölten (22. Dezember um 18.45 Uhr). In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga geht es dann wieder erst Anfang Februar – mit dem Auswärtsspiel am elften Spieltag beim SC Freiburg – um Punkte.

Personal

Für die Partie am Donnerstagabend setzte VfL-Cheftrainer Tommy Stroot auf die gleiche Startelf wie beim 5:0-Heimerfolg am vergangenen Samstag gegen Eintracht Frankfurt. Übrigens das erste Mal in dieser Saison, dass der Wölfinnen-Coach seine Spielerinnen ohne Änderungen auf den Platz geschickt hat. 

Spielverlauf 

In den ersten Spielminuten versteckten sich die Gäste keineswegs. Sie agierten mutig nach vorn, pressten hoch und erarbeiteten sich erste Möglichkeiten. Ganz anders die Situation bei den Wölfinnen, die bereits früh verletzungsbedingt wechseln musste. Für Jill Roord kam Jonsdottir in die Partie (12.). Die Gastgeberinnen fanden nur schwer ins Spiel, da die Römerinnen zu schnellen Ballgewinnen kamen. Allerdings waren es die Wölfinnen, die gleich zwei Chancen zur Führung liegen ließen. Den Abschluss von Alexander Popp konnte Elisa Bartoli gerade noch auf der Linie klären und somit den Einschlag verhindern (19.). Keine 60 Sekunden später war es Pajor, die frei auf die rumänische Torhüterin Camelia Ceasar zulief und nur noch einschieben musste – doch die Keeperin glänzte mit einer tollen Fußabwehr (20.). Schließlich nutzten die VfL-Frauen ihre dritte Großchance. Pajor sorgte per Kopf für das 1:0 (23.). Nun waren die Gastgeberinnen komplett da und auf dem grünen Rasen ging es hin und her. Kurz vor der Pause zeigten sich die Römerinnen noch einmal vor dem VfL-Gehäuse. Emilie Haavi prüfte Merle Frohms, die keine großen Schwierigkeiten hatte, ihren Kasten sauber zu halten. Der direkte Gegenzug ließ die Wolfsburgerinnen erneut jubeln. Die eingewechselte Jonsdottir traf zum 2:0 (41.). Statt mit der sicheren Führung in die Halbzeit zu gehen, sorgte ein fahrlässiger Ballverlust im Mittelfeld für den Anschlusstreffer der AS Rom (43.).

Beide Teams kamen ohne personelle Veränderungen aus der Kabine. Während sich die Gäste noch ordneten, jubelten die Grün-Weißen schon wieder. Nach einer Ecke drückte Lattwein den Ball per Kopf über die Linie und erhöhte auf 3:1 (52.). Einmal in Fahrt, ließ sich auch Pajor nicht lange bitten und erzielte eine Minute später mit ihrem sechsten Treffer in der diesjährigen Saison der UEFA Women’s Champions League das 4:1 (53.). Aber auch die Roma blieb trotz der beiden Gegentreffer gefährlich – besonders über Haavi. Die Norwegerin scheiterte an der Fußbabwehr von Frohms (57.). Mit einem Dreifach-Wechsel brachte Stroot neue Kräfte: Marina Hegering, Jule Brand und Tabea Waßmuth kamen für Lena Oberdorf, Pajor und Popp. In einer umkämpften Partie gaben sich die Römerinnen nie auf und verkürzten durch Haug auf 2:4 (77.). Kurz zuvor hatte Jonsdottir die Entscheidung auf dem Fuß, setzte ihren Schuss jedoch knapp am linken Pfosten vorbei (73.). Nach dem sehenswerten Schlagabtausch kühlte die Partie zum Ende etwas ab, die Wölfinnen ließen nichts mehr anbrennen und bauten ihre Tabellenführung in der Gruppe B aus.

Tore

1:0 Pajor (23.): Endlich belohnen sich die Wölfinnen! Jonsdottir geht mit Vollspeed an die Grundlinie, legt die Kugel in die Mitte, wo Pajor zum verdienten 1:0 einköpft. 

2:0 Jonsdottir (41.): Oberdorf spielt einen tollen Pass in die Spitze. Jonsdottir bleibt im Eins-gegen-Eins cool, visiert die kurze Ecke an und stellt auf 2:0. 

2:1 Alves (43.): Lattwein spielt Andressa Alves den Ball in die Beine, die lässt sich nicht zweimal bitten und haut die Pille aus etwa 35 Metern über Frohms in die Maschen. Ein unnötiges Gegentor.

3:1 Lattwein (52.): Vor der Pause noch am Gegentreffer beteiligt, jetzt trägt sie sich selbst in die Torschützenliste ein: Nach einer Ecke von Felicitas Rauch köpft erst Popp, doch der Ball wird abgefälscht und kommt zu Ceasar. Die Torhüterin der Gäste kann nicht richtig abwehren und Lattwein staubt per Kopf ab.

4:1 Pajor (53.): Was für ein Doppelschlag. Ist das die Entscheidung? Der nächste Kopfball, der nächste Treffer: Pajor entwischt der Defensive der AS Rom und nickt ein.

4:2 Haug (77.): Eine schöne Kombination der eingewechselten Römerinnen sorgt für den zweiten Treffer der Gäste: Serturini flankt von links, Haug hält den Fuß hin und erzielt am langen Pfosten das Tor zum 2:4.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Auf dem Weg zum Viertelfinale waren das drei ganz wichtige Punkte. Wir wussten, dass Rom ein unangenehmer Gegner ist. Mir war es extrem wichtig, den Vergleich zu gewinnen. Wir haben dieses Spiel als Achtelfinale gesehen und auch so angenommen. Daher ist der 4:2-Sieg ganz entscheidend. Wir hatten in dieser Partie verschiedene Phasen, in denen wir letztendlich unsere Stärken ausspielen konnten. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir richtig gute Räume gefunden und uns mit dem 2:0 belohnt. Nach der Pause waren wir aggressiv und haben unsere Torchancen effektiv genutzt. Alles in allem war das ein sehr positiver Abend.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms, Hendrich, Janssen, Rauch – Lattwein, Oberdorf (63. Hegering) – Huth (93. Blomqvist), Roord (12. Jonsdottir), Popp (63. Waßmuth) – Pajor (63. Brand)

Ersatz: Weiß (Tor), Wedemeyer, Bremer, Demann, Wolter, Starke

AS Rom: Caesar – Minami, Linari, Wenninger, Bartoli – Alves (75. Lazaro), Giugliano, Greggi – Glionna, Giacinti (63. Haug), Haavi (63. Serturini)

Ersatz: Lind (Tor), Öhrström (Tor), Cinotti, Landström, Ciccotti, Kajzba, Ferrara, Bergersen, Kramzar  

Tore: 1:0 Pajor (23.), 2:0 Jonsdottir (41.), 2:1 Alves (43.), 3:1 Lattwein (52.), 4:1 Pajor (53.), 4:2 Haug (77.)

Gelbe Karten: Alves, Giugliano / Oberdorf, Popp

Schiedsrichterin: Rebecca Welch (England) 

Zuschauende: 2.721 am Donnerstagabend im AOK Stadion

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfinnen