Die Bundesliga-Frauen des VfL Wolfsburg sind in der Königsklasse empfindlich ins Hintertreffen geraten. Im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Women’s Champions League unterlag die Elf von Cheftrainer Tommy Stroot am Freitagabend beim Titelverteidiger FC Barcelona mit 1:5 (0:4). Treffern von Aitana Bonmati (3. Minute), Ex-Wölfin Caroline Hansen (10.), Jennifer Hermoso (33.) und Alexia Putellas (38./85., FE) hatten die Grün-Weißen vor 91.648 Zuschauenden im Camp Nou lediglich ein Tor durch Jill Roord (71.) entgegenzusetzen. Ob das große Endspiel trotzdem noch in Reichweite kommt, entscheidet sich am Samstag, 30. April (Anstoß um 18 Uhr, live auf DAZN), wenn in der Volkswagen Arena das Rückspiel steigt.
Personal
Neben Pia-Sophie Wolter und Lisa Weiß fielen auch Lena Oberdorf sowie Katarzyna Kiedrzynek aus. Ansonsten hatte Stroot die freie Auswahl und veränderte jene Truppe, die zuletzt im DFB-Pokal beim FC Bayern aufgetrumpft hatte, auf drei Positionen: Joelle Wedemeyer, Tabea Waßmuth und Alexandra Popp ersetzten Lynn Wilms, Ewa Pajor sowie besagte Oberdorf.
Spielverlauf
Dass die Wölfinnen in Europa ein attraktiver Gegner sind, musste man in Spanien niemandem erzählen: 91.648 Zuschauende im legendären Camp Nou bedeuteten einen neuen Weltrekord im Klubfußball der Frauen. Umso ausgelassener war die Stimmung im Rund, als die Heimelf vom Anstoß weg nicht nur aufs Gaspedal stieg, sondern auch sofort zu Treffern kam. Grün-Weiß fand in der Anfangsphase kein Mittel, um der Überfälle Herr zu werden, konnte sogar früh empfindlicher hinten liegen als nur mit 0:2 (3./10.). Die erste Offensivszene der VfL-Frauen führte beinahe zum Anschluss: Zweimal wurde Svenja Huth in guter Position noch geblockt (14.). In der Folge bekam der Bundesliga-Spitzenreiter das Geschehen tatsächlich auch eine Zeitlang beruhigt. Kaum dass sich die Dominanz des Titelverteidigers weniger drückend anfühlte, rauschte aber eine neue Welle heran.
Mit beachtlichem Tempofußball schenkte Barca den fehlerhaften Wölfinnen noch vor dem Wechsel zwei weitere Treffer ein (33./38.) und hörte auch nach Wiederbeginn mit den Attacken nicht auf: Mit starken Paraden musste Almuth Schult die frei vor ihr auftauchenden Marta Torrejon (51.) und Maria Crnogorcevic (61) stoppen. Auf der anderen Seite meldete sich zwischendurch einmal Huth, die mit einem Heber scheiterte (57.). Als Roord den Rückstand mit einem Mal verkürzte (70.), taten sich plötzlich in Barcas Abwehr noch ein paar Lücken auf. Doch gegen die gewaltige Offensivwucht der Heimelf blieb einfach kein Kraut gewachsen. Per Strafstoß stellten die Katalaninnen den alten Abstand bald wieder her (85.). Hätte Schult nicht mit weiteren Teufelstaten zusätzliche Einschläge verhindert (74./81.), wäre die Niederlage im 80. Europapokalspiel der Wölfinnen außerdem noch höher ausgefallen.