Frauen

Spektakel im vierten Test

Die VfL-Frauen setzen sich gegen Liga-Konkurrent SV Werder Bremen mit 9:3 durch.

Drei Siege gegen internationale Teams standen bereits in der Vorbereitungsbilanz der VfL-Frauen – zuletzt gab es ein 2:0 gegen den niederländischen Meister FC Twente. Nun behielt das Team von Cheftrainer Tommy Stroot auch im Duell mit einem Liga-Konkurrenten die Oberhand: In Ankum setzten sich die Wölfinnen mit 9:3 (3:2) gegen den SV Werder Bremen durch. Die Treffer für die niedersächsischen Grün-Weißen erzielten Doppel-Torschützin Svenja Huth, Tabea Waßmuth, Turid Knaak, Sara Doorsoun, Rebecka Blomqvist, Jill Roord, Joelle Smits sowie eine Eigentorschützin, nachdem die Werder-Frauen durch Margarita Gidion und Rieke Dieckmann zwei Mal führten und Reena Wichmann das zwischenzeitliche 3:3 erzielte. Nach der Partie reiste der VfL-Tross zurück in sein Trainingslager in Harsewinkel, in dessen Rahmen am kommenden Freitag, 20. August (Anstoß um 15.30 Uhr), noch ein abschließender Test gegen Bayer 04 Leverkusen auf dem Programm steht. Zum ersten Mal um Punkte in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga geht es dann am Samstag, 28. August (Anstoß um 13 Uhr/live auf Magenta Sport und im rbb, Tickets sichern

), wenn der 1. FFC Turbine Potsdam seine Visitenkarte im AOK Stadion www.vfl-wolfsburg.de/stadien/aok-stadion/ abgibt.

Zwei Änderungen

Im Vergleich zum Test gegen den FC Twente eine Woche zuvor änderte Stroot seine Startformation nur auf zwei Positionen: Für Anna Blässe und Sandra Starke rückten Sara Doorsoun und Lena Oberdorf ins Team. Ihr Debüt im VfL-Trikot realisierten die eingewechselten Smits und Roord. Die Olympia-Teilnehmerinnen Blomqvist, Dominique Janssen und Shanice van de Sanden sammelten ihre ersten Saisoneinsätze für die Wölfinnen allesamt von der Bank.

Späte Treffer

Bereits nach fünf Minuten musste VfL-Keeperin Katarzyna Kiedrzynek zum ersten Mal hinter sich greifen – verhindern konnte sie den Gegentreffer nicht: Nach einem Abwehrfehler war Gidion völlig frei und platzierte den Ball im rechten oberen Eck. Bis dahin und auch danach waren die Wölfinnen zwar das aktivere Team mit einem Plus an Ballbesitz – wirklich gefährliche Torraumszenen resultierten daraus allerdings nicht. So wie in der 21. Minute, als Knaak den Ball nach Vorlage von Kapitänin Svenja Huth nicht richtig traf. Nach einer halben Stunde dann aber doch der verdiente Ausgleich: Waßmuth schob den Ball ins Netz, doch die tolle Vorarbeit von Huth, die auf der linken Seite Werder-Torfrau Lena Pauels ausspielte, gehört ebenso zur Geschichte dieses Treffers (30.). Schade nur aus VfL-Sicht, dass dieser Zwischenstand nicht lange Bestand hatte. In der 36. Minute war es Dieckmann, die aus halblinker Position zum Abschluss kam und Kiedrzynek zur erneuten Werder-Führung tunnelte – 1:2. Wenig später zielte Gidion bei einer Direktabnahme aus zentraler Position drüber. Ein Pausenrückstand passte den VfL-Frauen jedoch nicht ins Konzept – also wurde der Zwischenstand kurzerhand noch korrigiert: Zunächst tankte sich Huth im Zentrum durch und bediente Kathrin Hendrich, die von der rechten Seite wiederum für Torschützin Knaak auflegte – 2:2 (43.). In der Nachspielzeit verlängerte Lena Lattwein nach einer Ecke von Pia-Sophie Wolter für Knaak, die für die aufgerückte Doorsoun auflegte – 3:2. Der Schlusspunkt einer ereignisreichen ersten Hälfte.

Debütantinnen treffen

Und nicht weniger ereignisreich begann auch der zweite Abschnitt – zunächst auf Kosten der Wölfinnen: Wichmann verlängerte den Ball unhaltbar ins Netz, vorausgegangen war ein Freistoß aus halbrechter Position. Diesmal konterte Bremen eine gegnerische Führung, das gab es zuvor noch nicht. Doch einmal mehr an diesem Nachmittag handelte es sich nur um eine Momentaufnahme. Zunächst sorgte ein Eigentor von Emilie Bernhardt nach einem Huth-Freistoß (54.) für das 4:3, dann profitierte Huth von einem folgenschweren Fehlpass einer Gegenspielern – 5:3 (57.). Die Zuschauer im Quitt-Stadion kamen durchaus auf ihre Kosten. Und es war noch nicht Schluss: In der 68. Minute zeigte Schiedsrichterin Jacqueline Herrmann nach einem Foul von Dieckmann an Oberdorf auf den Punkt. Huth verwandelte den Strafstoß mit einem satten Schuss ins linke Eck – 6:3. Der siebte Streich war schließlich der olympischen Silbermedaillen-Gewinnern Blomqvist vorbehalten, die aus halblinker Position flach ins lange Eck zielte – 7:3 (81.). Und auch Roord konnte ihre Torgefährlichkeit nach langem Ball von Janssen noch unter Beweis stellen: Der Neuzugang vom FC Arsenal netzte trocken zum 8:3 ein (84.). Der 9:3-Endstand war dann Smits vorbehalten, die nach Vorlage von Landsfrau Roord verwandelte. Zwölf Tore in einem Bundesliga-Duell zwei Wochen vor Saisonstart, ein durchaus bemerkenswertes Resultat.

„Lieber 9:3 als 1:0“

VfL-Cheftrainer Tommy Stroot: Heute war richtig Feuer drin, auch weil Werder diese Partie nicht als normales Testspiel gesehen hat. Das war schon eine Herausforderung. Natürlich waren auch Dinge dabei, die noch nicht so gut gelaufen sind. Vor allem die individuellen Fehler müssen wir unbedingt abstellen. Auf der anderen Seite haben wir auch in der ersten Hälfte vieles richtiggemacht, das darf man nicht vergessen. Den Gegner kostet es extrem viel Kraft, gegen unser Spiel anzulaufen, daher haben wir ja auch in der zweiten Hälfte viele Räume bekommen. Das haben wir in anderen Spielen auch schon so gesehen, aber heute war es extremer. Ich gewinne lieber 9:3 als 1:0 – auch wenn ich verstehe, dass andere Trainer das womöglich anders sehen.

VfL Wolfsburg: Kiedrzynek – Hendrich (61. Blässe), Wedemeyer, Doorsoun (70. Janssen), Svava (70. Roord) – Lattwein, Oberdorf – Huth (70. van de Sanden), Knaak (61. Smits), Wolter (70. Blomqvist) – Waßmuth (46. Starke)

SV Werder Bremen: Pauels – Weiß (46. Walkling), Ulbrich, Schiechtl, Bernhardt – Sehan (65. Meyer), Keles (65. Timmermann), Dieckmann, Gidion, Wichmann (65. Sternad) – Hausicke       

Tore: 0:1 Gidion (5.), 1:1 Waßmuth (30.), 1:2 Dieckmann (36.), 2:2 Knaak (43.), 3:2 Doorsoun (45.), 3:3 Wichmann (50.), 4:3 Bernhardt (54./ET), 5:3 Huth (57.), 6:3 Huth (68./FE), 7:3 Blomqvist (81.), 8:3 Roord (84.), 9:3 Smits (89.)

Schiedsrichterin: Jacqueline Herrmann (Hamburg)

Zuschauer: 150 am Samstagnachmittag im Quitt-Stadion in Ankum

Gelbe Karten: Oberdorf, Doorsoun / Keles

Re-LIVE: Die komplette Partie

Wölfe TV: Highlights und Tore

Sommerfahrplan der Wölfinnen