Obwohl es sich um das Topspiel zwischen den Zweit- und Drittplatzierten der Frauen-Regionalliga Nord handelte, fiel das Ergebnis ziemlich deutlich aus: Die U20-Frauen des VfL haben Holstein Kiel am Sonntag mit 6:1 (4:1) überrollt. Dadurch stehen die Wolfsburgerinnen nur noch einen Punkt hinter den Störchinnen und haben noch drei Spieltage, um mögliche Patzer des KSV auszunutzen. Aber auch sie müssen gewarnt sein: Auf Platz vier lauern direkt die nächsten Verfolgerinnen vom SV Henstedt-Ulzburg. An der Tabellenspitze thront unterdessen der Hamburger SV II, der am gestrigen Sonntag
vorzeitig die Meisterschaft feiern konnte.
Torgefährliche Jungwölfinnen
Die Wolfsburgerinnen starteten deutlich aktiver in die Partie im Stadion am Elsterweg. Von Beginn an übten sie Druck auf die Kielerinnen aus und spielten sich immer wieder in den gegnerischen Strafraum vor. Nach rund 20 Minuten zahlte sich die Mühe schließlich aus: Maria Jonietz schlug eine Ecke auf Mira Arouna, die den Ball zur verdienten Führung nur noch über die Linie drücken musste (21.). Der Treffer zum 1:0 war der Startschuss für eine knapp zehnminütige Torflut der Jungwölfinnen. Beim nächsten Angriff, eingeleitet von Yasu Wöhrn, landete eine Hereingabe von Maja Zielinska ungewollt zwischen den Beinen der Holstein-Keeperin und schließlich im Tor (24.). Camilla Küver ließ die Grün-Weißen anschließend zum dritten Mal jubeln: Einen Freistoß von Lisa Beyer netzte die Verteidigerin perfekt per Kopf ein (27.). Der vierte und vorerst letzte Treffer auf VfL-Seite resultierte erneut aus einer Hereingabe von Zielinska, diesmal aber mit einer Abnehmerin. Die 17-Jährige, mit einem Zuspiel von Emma Fuchs perfekt in Szene gesetzt, bediente von rechts außen Arouna, die den Ball zum 4:0 einschob (29.). Den Vier-Tore-Schock schienen die Holsteinerinnen allerdings schnell verdaut zu haben, denn kurz darauf folgte direkt der Gegentreffer: Kira Hasse stand bei einem Eckstoß viel zu frei und nutzte die erste gute Gelegenheit ihres Teams, um zum Anschlusstreffer einzuköpfen (33.). Paula Harder verpasste fünf Minuten später nur knapp das 4:2 (38.).
Nach der Halbzeitpause kontrollierten die Wolfsburgerinnen wieder das Spielgeschehen, auch wenn Holstein nun etwas aktiver war. Rund 35 Minuten vor dem Schlusspfiff machte Ebony Madrid aber den Sack zu, indem sie einen zuvor von der KSV-Keeperin abgewehrten Ball abstaubte und zum 5:1 verwandelte (55.). Den einzigen gefährlichen Abschluss der Kielerinnen in Hälfte zwei parierte Torhüterin Nelly Smolarczyk souverän (66.). Mit einem sehenswerten Angriff erhöhte der VfL schließlich noch auf den Endstand von 6:1. Arouna bediente Madrid mit einem wunderschönen Steckpass und die US-Amerikanerin lupfte das Spielgerät über den Kopf der Torhüterin ins Netz (68.). Die verbleibende Spielzeit über ließen die Jungwölfinnen nichts mehr anbrennen und feierten so nach Abpfiff einen ungefährdeten Sieg. Trainer Daniel Kraus zeigt sich nach dem Spiel zufrieden: „Im Vorfeld hätten wir sicherlich nicht damit gerechnet, so deutlich zu gewinnen, aber am Ende geht das meiner Ansicht nach auch in der Höhe in Ordnung. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, viele Torchancen kreiert und mit einer hohen Intensität gespielt.“ Trotzdem möchte Kraus sich nicht auf dem Ergebnis ausruhen: „Wir sind noch nicht ganz bei 100 Prozent, die wir an Leistung abrufen und das ist unsere Aufgabe für die nächsten Wochen. Gerade beim 4:1 haben wir zu ungenau agiert und auch zwischendurch gab es zwei oder drei Phasen, in denen die Konzentration etwas nachgelassen hat.“ Das Ziel für die verbleibenden drei Begegnungen, hat der Cheftrainer klar vor Augen: „Wir wollen die Partien Stück für Stück gewinnen. Das schaffen wir, wenn wir im Fokus bleiben und unser Spiel bringen, dann können wir erfolgreich sein.“ Die nächste Aufgabe für die Jungwölfinnen steht am Sonntag, 4. Mai (Anstoß um 13 Uhr), an. Dann gastieren sie beim Fünftplatzierten TSV Barmke.