20.11.2022, 15.00 Uhr
Max-Morlock-StadionSo., 20.11.2022 / 15.00
#WOB
TAGE
STD
MIN
SEK

Abpfiff: Alle Highlights des Spiels

SouverÀn in die nÀchste Runde

Die VfL-Frauen stehen nach einem 6:0-Erfolg beim 1. FC NĂŒrnberg im DFB-Pokal-Viertelfinale.

Die Kulisse war bereits eines Endspiels wĂŒrdig – und genau diesem sind die Frauen des VfL Wolfsburg wieder einen Schritt nĂ€hergekommen: Im DFB-Pokal-Achtelfinale setzte sich der neunmalige TiteltrĂ€ger mit 6:0 (3:0) bei Zweitligist 1. FC NĂŒrnberg durch. FĂŒr die Treffer vor 17.302 Zuschauenden im Max-Morlock-Stadion sorgten Doppel-TorschĂŒtzin Jill Roord, Ewa Pajor, Sveindis Jonsdottir, Pauline Bremer und eine EigentorschĂŒtzin. Bereits ĂŒbermorgen geht es fĂŒr die Wölfinnen wieder auf Reisen – das Ziel liegt dann aber deutlich weiter im SĂŒden: Am kommenden Mittwoch, 23. November (Anstoß um 21 Uhr/live auf DAZN), wollen die GrĂŒn-Weißen bei der AS Rom einen großen Schritt Richtung Gruppensieg in der UEFA Women’s Champions League machen.

Personal

Dass Lena Oberdorf aufgrund einer Schulterverletzung nicht dabei sein konnte, war im Vorfeld klar. Auch Alexandra Popp, am Vorabend zu Gast bei „Wetten dass
?“, fehlte. Unter dem Strich nahm VfL-Cheftrainer Tommy Stroot im Vergleich zum 4:0-Erfolg gegen den MSV Duisburg vier Änderungen in der Startformation vor: FĂŒr Jule Brand, Kathrin Hendrich, Oberdorf und Lynn Wilms rĂŒckten Kristin Demann, Marina Hegering, Jonsdottir und Pia-Sophie Wolter in die erste Elf. FĂŒr Demann und Hegering war es das Startelf-DebĂŒt in einem Pflichtspiel fĂŒr GrĂŒn-Weiß.

Spielverlauf

Von Beginn honorierten die Fans der Gastgeberinnen jede gelungene Aktion ihres Teams mit lautem Jubel – eine unfassbare AtmosphĂ€re fĂŒr einen Zweitligisten, der ansonsten vor wenigen hundert Fans spielt. In der siebten Minute hĂ€tte Roord fĂŒr den frĂŒhen StimmungsdĂ€mpfer sorgen können, doch Club-TorhĂŒterin Lea Paulick parierte den Schuss der NiederlĂ€nderin aus halblinker Position – danach drosch Jonsdottir drĂŒber. Klar war der VfL das dominierende Team, das war nicht anders zu erwarten. Aber NĂŒrnberg hatte immer wieder Momente, die das Publikum feiern konnte. So wie in der 15. Minute, als Paulick einen Schuss von Pajor parierte. Die TorhĂŒterin hatte einen guten Tag erwischt und einen großen Anteil, daran dass sich NĂŒrnberg auch bis zur Halbstunden-Marke schadlos hielt. Dann war sie allerdings zum ersten Mal geschlagen, was das Publikum kaum zu interessieren schien. Zumindest brandete in der 37. Minute erneut Jubel auf, als Paulick einmal mehr eine gute VfL-Chance entschĂ€rfte. Pajor hatte auf der linken Seite den Turbo gezĂŒndet, Huth scheiterte an der Keeperin. Doch es sollte nicht bei einem 0:1-PausenrĂŒckstand bleiben: Zwei weitere VfL-Treffer bis zum Pausenpfiff sorgten dafĂŒr, dass die Partie bereits vorentschieden war.

Nach dem Wiederanpfiff schaffte Emma Kusch zumindest einen Abschluss, der als „Schuss aufs Tor“ in die Statistik einging. Zu unplatziert allerdings und somit kein Problem fĂŒr VfL-TorhĂŒterin Merle Frohms (50.). Natassja Lein erarbeitete sich zwei Minuten spĂ€ter ebenfalls eine Möglichkeit. Es waren jeweils schnell vorgetragene GegenzĂŒge, die der Stimmung im Max-Morlock-Stadion guttaten, aber nichts an der grĂŒn-weißen Überlegenheit Ă€nderten. Die Wölfinnen hielten das Tempo weiter hoch und kreierten auch immer wieder Torgefahr – nur fehlte eben hier und da die letzte PrĂ€zision in den Abschlusssituationen. Erst in der Schlussviertelstunde drehten die VfL-Frauen bei ihrem 42. Sieg in einem DFB-Pokalspiel in Folge noch einmal am Ergebnis.

Tore

0:1 Roord (32. Minute): Felicitas Rauch bringt einen Chip-Ball aus halblinker Position mustergĂŒltig ins Zentrum und auf den Kopf von Roord, die den Ball exakt an den Innenpfosten setzt. Paulick kann nur noch zuschauen, als der Ball von dort hinter die Linie rollt.

0:2 Roord (41. Minute): Wieder ist Rauch Ausgangspunkt des Treffers, allerdings bedient sie TorschĂŒtzin Roord nicht direkt, sondern ĂŒber den „Umweg“ Pajor, die per Kopf fĂŒr Roord auflegt. Aus kurzer Distanz erzielt die NiederlĂ€nderin ihren zweiten Treffer.

0:3 Pajor (44. Minute): Jetzt geht es etwas zu einfach aus NĂŒrnberger Sicht, die RĂ€ume im Strafraum des Zweitligisten werden grĂ¶ĂŸer. Jonsdottir kann den Ball unbedrĂ€ngt auf Pajor querlegen, die nur noch einschieben muss.

0:4 FĂŒhrlein (76. Minute/ET): Wilms macht auf der rechten Seite Meter und bedient die mitgelaufene Pauline Bremer im Zentrum. Die versucht es erfolglos mit der Hacke, doch dahinter bugsiert Anne FĂŒhrlein das Leder ins eigene Netz.

0:5 Jonsdottir (80. Minute): Nach einer Ecke von Wilms landet der Ball bei Jonsdottir, die mit rechts trocken abzieht und einnetzt.

0:6 Bremer (90. Minute): Beim 4:0 war sie knapp davor, nun markierte Bremer ihren Jokertreffer mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel.

Trainerstimmen

Tommy Stroot: Wir haben heute ein sehr erwachsenes Spiel gezeigt, das wir entsprechend auch souverĂ€n gewinnen konnten. Und das vor einer tollen Kulisse, die wir sehr genossen haben. Vor der EM wĂ€re das alles unrealistisch gewesen. Riesenkompliment an die Verantwortlichen des 1. FC NĂŒrnberg, die sehr viel Energie in dieses Event gelegt haben.

Wir waren von Beginn an sehr prĂ€sent und haben viele Dinge richtig, richtig gut gemacht, auch wenn wir hier und da noch nicht die Klarheit in den Torchancen hatten. Es war aber nur eine Frage der Zeit. In der zweiten Halbzeit sind wir einfach weiter marschiert, das ist eben Bestandteil unserer DNA. Die RĂ€ume sind dann auch grĂ¶ĂŸer geworden, sodass uns klar war, dass wir noch die eine oder andere Möglichkeit bekommen werden. Unter dem Strich mit Blick auf die Kulisse ein toller Tag fĂŒr den Frauenfußball.

Aufstellungen und Statistiken

1. FC NĂŒrnberg: Paulick – Salfelder, Thöle, BogenschĂŒtz, May, Lein – Felix (89. Schneider), Kusch (70. FĂŒhrlein), Richert, MĂŒhlemann (83. Hein) – Fournier (89. Leske)

Ersatz: BĂŒrki (Tor), Jansen, Maliha, Tölzel

VfL Wolfsburg: Frohms – Wolter (62. Wedemeyer), Hegering, Janssen, Rauch (71. Wilms) – Demann, Lattwein (46. Starke) – Huth (77. Waßmuth), Roord, Jonsdottir – Pajor (46. Bremer)

Ersatz: Weiß (Tor), Blomqvist, Brand

Tore: 0:1 Roord (32.), 0:2 Roord (41.), 0:3 Pajor (44.), 0:4 FĂŒhrlein (76./ET), 0:5 Jonsdottir (80.), 0:6 Bremer (90.)

Schiedsrichterin: Sina Diekmann (Dortmund)

Zuschauende: 17.302 am Sonntagnachmittag im NĂŒrnberger Max-Morlock-Stadion

Videos

    Element 1 Phone