Zum vierten Mal in der Klubgeschichte durften die Grün-Weißen eine Spielzeit als Meister eröffnen. Ehe das Spielgerät rollte, kam es deswegen nicht nur zur üblichen Einlaufzeremonie, auch wurde Harder noch einmal mit der offiziellen „kicker-Kanone“ als Torschützenkönigin der vergangenen Spielzeit geehrt. Die erste Saison-Viertelstunde war dann stark geprägt vom Abtasten zweier um jeden Meter ringenden Spitzenteams. Grün-Weiß diktierte zwar das Geschehen, fand aber vorerst keinen rechten Zugang zum Frankfurter Tor. Ein Zwischenspurt der Wölfinnen sorgte dann aber mal für Unruhe am Strafraum der Gäste. Nachdem es schon Sara Gunnarsdottir probiert hatte (19.), sorgte Hansen mit einer feinen Einzelleistung für ein Raunen auf den Tribünen: Zentral aus 20 Metern hämmerte die Norwegerin den Ball an die Latte (22.).
Pajor ebnet den Weg zur Führung
Frankfurt hatte sich bis hierhin offensiv noch kein mal gezeigt, durfte mit der Arbeit gegen den Ball aber bislang zufrieden sein. Doch der Double-Sieger kam langsam in Fahrt – ganz besonders Pajor, die einen eigentlich unmöglich noch zu erlaufenden Ball auf dem rechten Flügel im Spiel hielt und damit das 1:0 auf den Weg brachte. Nach ihrem Zuspiel leitete Hansen die Kugel weiter an Harder, die am langen Pfosten nur noch einschieben musste (30.). Drei Minuten später legte Popp beinahe schon nach, wurde nach Hansens Querpass aber im letzten Moment noch geblockt. Auf der anderen Seite wuselte sich plötzlich Laura Freigang bis zum VfL-Gehäuse durch, kam aber gar nicht mehr zum Schuss, weil Almuth Schult den kurz freiliegenden Ball rechtzeitig einkassierte (44.).
Sofort wieder im Vorwärtsgang
Mit Wiederbeginn drückten die VfL-Frauen gleich aufs zweite Tor. Fast von der exakt gleichen Position feuerten kurz nacheinander Hansen (48.), Harder (49.) und wieder Hansen (51.) Distanzschüsse ab, die aber entweder vorbeistrichen oder zur Beute von Frankfurts Keeperin wurden. Auch Abschlüsse von Pajor per Kopf (55.) und Claudio Neto, die Bryane Heaberlin zur nächsten Parade zwang (59.), sprangen in dieser Drangphase heraus. Insofern absolut folgerichtig, dass das Tornetz der Gäste bald wieder wackelte: Einen mit Nachdruck am Sechzehner der Hessinnen erkämpfen Ball legte Harder nach außen auf Lara Dickenmann, deren Zuspiel in die Mitte Pajor sicher verwertete – 2:0 für die Wölfinnen (64.).
Noch weitere Treffer möglich
Je länger die Begegnung dauerte, desto weniger gab es für Frankfurt zu bestellen. Statt eines Ehrentreffers kamen deswegen ausschließlich weitere Treffer für den VfL in Betracht, der das inzwischen beachtliche Spieltempo bis zum Ende durchzog. Ein abgefälschter Schuss der blendend aufgelegten Harder brachte beinahe das dritte Tor (74.), welches statt dessen dann auf das Konto von Popp ging, die nach einer herrlichen Maritz-Flanke in die Luft stieg und ins lange Eck köpfte (77.). Auch jetzt noch lief das Spiel allein in Richtung des Frankfurter Tores. Trotz guter Einschussmöglichkeiten durch die eingewechselte Ella Masar (82.) sowie Gunnarsdottir (88.) ließ es der VfL aber beim allemal beachtlichen Endstand bewenden.
„Die Umschaltmomente genutzt“
Stephan Lerch: Wir sind nicht so gut ins Spiel gekommen wie geplant. Zwar hatten wir schon zwei Partien absolviert, aber ein Bundesligaspiel, dann noch gegen ein Kaliber wie Frankfurt, ist schon noch etwas Anderes. Gegen die kompakte Spielweise des Gegners konnten wir anfangs keine Lösungen finden, haben es häufiger aus der zweiten Reihe probiert. Was wir uns aber auch vorgenommen hatten: Wenn Frankfurt uns die Räume lässt, dann wollten wir aktiv zupacken und die Umschaltmomente nutzen. So fiel das erste Tor. Je länger das Spiel dann dauerte, desto mehr Kontrolle bekamen wir. Wir hatten gute Ballstafetten drin und sind gut zwischen die Ketten gekommen. Es freut mich, dass wir das Ergebnis dann noch so ausgestalten konnten und gleichzeitig hinten auch überhaupt nichts haben anbrennen lassen. Insgesamt bin ich mit dem Auftakt zufrieden.
Die Stimmen zum Spiel auf Wölfe TV.
Die Tore und Highlights der Partie auf Wölfe TV.
VfL Wolfsburg: Schult – Maritz, Fischer, Goeßling, Dickenmann (85. Doorsoun) – Neto, Gunnarsdottir – Hansen (73. Jakabfi), Harder, Popp – Pajor (77. Masar)
1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Hechler (67. Kleinherne), Störzel, Prießen, Sandvej – Pawollek – Matheis (73. Martinez), Feiersinger, Groenen, Reuteler (87. Emmerling) – Freigang
Gelbe Karten: - /Reuteler
Tore: 1:0 Harder (30.), 2:0 Pajor (64.), 3:0 Popp (77.)
Zuschauer: 1.886 am Sonntagnachmittag im AOK Stadion
Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ingolstadt)