Im Gegensatz zu früheren Vorbereitungen auf die zweite Phase einer Saison, lag der Fokus in diesem Trainingslager nicht darauf, Kondition zu bolzen…
Kovac: Durch die Weltmeisterschaft, die jetzt im Winter stattfand, hat sich einiges verändert, so dass wir noch eine komplette Vorbereitung absolvieren konnten. Wir haben das so gesplittet, dass wir den Jungs nach dem letzten Bundesliga-Spiel 2022 gegen Hoffenheim eine Pause gegeben haben. In den ersten drei Trainingswochen haben wir dann den klaren Fokus auf die Physis gelegt. Nach der Pause über Weihnachten und Neujahr waren wir der Meinung, dass es darum gehen muss, uns mehr auf die Frische und das Feintuning sowie die technisch-taktischen Elemente zu konzentrieren. Wir wollten in einen Rhythmus kommen und dafür haben wir diese Woche genutzt, damit die Bundesliga wieder eingeläutet wird.
Wie haben Sie die Verteilung von Trainingslagern grundsätzlich am liebsten?
Kovac: Wie das Wintertrainingslager lief, ist nicht normal und war vor allem WM-bedingt. Im Sommer habe ich schon gerne sechs, sieben Wochen Vorbereitung, in denen man zwei Trainingslager von ungefähr sechs Tagen hat, so dass man immer wieder was Neues sieht. Man reist an, trainiert, spielt ein Testspiel und fährt dann wieder nach Hause. Es ist schon wichtig, dass man eine Ablenkung hat. Immer wieder dasselbe führt dazu, dass es monoton und fad ist. Gerade in einer Vorbereitung geht es um Intensität und um das, was weniger Spaß macht – da muss man schon auch für Abwechslung sorgen.
Manch ein Trainer ist der Ansicht, dass man bei perfekten Bedingungen des Trainingsgeländes in der Heimat gar nicht mehr ins Trainingslager reisen muss. Wie stehen Sie dazu?
Kovac: Wir haben auch perfekte Bedingungen in Wolfsburg. Es geht aber um die Abwechslung. Ich esse auch nicht jeden Tag nur Nudeln oder nur Fleisch – der Mix macht es. Deswegen glaube ich, dass sich jeder Einzelne freut, wenn er mal was Neues sieht. Außerdem ist es auch mal schön, wenn man in Europa herumreist und andere Kulturen und Sitten sieht. Oder einfach mal ein anderes Essen, denn das gehört auch zur Bildung dazu.
Morgen dann das doppelte Testspiel gegen den FC Augsburg. Was erwarten Sie von den beiden Partien?
Kovac: Wir haben einen technisch-taktischen Schwerpunkt und den wollen wir durchsetzen. Wir versuchen gegen Augsburg, unser Spiel durchzubringen, das ist unser Ziel. Wir wollen mit einem intensiven Spiel auch eine intensive Einheit haben. Eine Woche später geht’s dann in der Bundesliga richtig zur Sache und da braucht man schon 90 Minuten in den Knochen.
Und am 21. Januar wird mit dem Heimspiel gegen den SC Freiburg dann endlich die Bundesliga fortgesetzt. Wie groß ist die Vorfreude?
Kovac: Das Warten hat dann Gott sei Dank ein Ende. Klar, wir freuen uns darauf. Pflichtspiele sind etwas Besonderes. Es ist aber wie immer, wenn man einen Start oder in dem Fall einen Re-Start hat: Keiner weiß so richtig, wo er steht – weder wir noch der Gegner. Es geht also darum, möglichst schnell Fuß zu fassen und mit einem guten Ergebnis in den zweiten Teil der Saison reinzukommen.
Wie präsent ist Ihnen noch die Ungeschlagen-Serie, die durch die lange Pause eine abrupte Unterbrechung erfahren musste?
Kovac: Unsere Serie ist vielleicht nicht mehr so sehr in den Köpfen, weil wir eine Zeit lang kein Bundesliga-Spiel hatten. Seit der bisher letzten Partie sind nun zwei Monate vergangen. Sie hat aber weiterhin Bestand und wir versuchen, sie so lange wie möglich aufrecht zu erhalten – wenn es geht bis zum Ende.
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