Zum dritten Mal im Kalenderjahr 2022 werden die Frauen des VfL Wolfsburg ein Heimspiel in der Volkswagen Arena austragen: Das Top-Spiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zwischen dem aktuellen Deutschen Meister und dem FC Bayern München steigt am kommenden Sonntag, 23. Oktober (Anstoß um 14 Uhr/live im NDR), auf der größten Bühne im Allerpark. Schon jetzt steht fest, dass die Wölfinnen nach den erfolgreichen Champions-League-Partien gegen Arsenal Women FC (11.293 Zuschauende) und den FC Barcelona (22.057) im Frühjahr einmal mehr auf eine fünfstellige Kulisse bauen dürfen. Im Vorverkauf wurden bislang 16.300 Tickets für den deutschen Frauenfußball-Klassiker abgesetzt. Auch Dr. Tim Schumacher, für den Frauenfußball zuständiger Geschäftsführer der VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, freut sich auf ein weiteres Highlight. Im Interview spricht Dr. Schumacher über die große Fan-Nachfrage und die allgemeine Entwicklung der Zuschauerzahlen bei den VfL-Frauen.
Herr Dr. Schumacher, der acht Jahre alte Zuschauerrekord für ein Bundesliga-Heimspiel der VfL-Frauen wird in wenigen Tagen Geschichte sein – schon jetzt wird die Marke von 12.464 überschritten. Hätten Sie mit einem solchen Zuspruch gerechnet?
Dr. Tim Schumacher: Natürlich hatten wir die Entscheidung, ein weiteres Heimspiel unserer Frauen in der Volkswagen Arena auszutragen, mit der Hoffnung auf eine fünfstellige Zuschauerzahl verbunden. Aber ehrlich gesagt war ich doch positiv davon überrascht, wie schnell diese Marke schon im Vorverkauf geknackt wurde. Es ist einfach toll zu sehen, wir sehr unser Team seine Fans in der Region, aber auch weit darüber hinaus, mobilisiert. Viele Ticketbestellungen kamen bislang auch aus einem größeren Umkreis.
Der neue Bundesliga-Zuschauerrekord wurde erst vor wenigen Wochen mit 23.200 Fans beim Saison-Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München aufgestellt. Halten Sie diese Marke grundsätzlich auch beim VfL für möglich?
Dr. Schumacher: Ja, absolut. Gegen Barcelona mit über 22.000 Zuschauenden haben wir ja schon ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Grundsätzlich dürfen wir aber nicht die unterschiedlichen Rahmenbedingungen ignorieren. In einer Metropole wie Frankfurt mit der Rhein-Main-Region dahinter steckt ein weitaus größeres Potenzial als in vielen anderen Liga-Standorten. Von daher bin ich kein Freund von Vergleichen. Wir sind absolut zufrieden mit der Entwicklung unserer Zuschauerzahlen – und damit meine ich nicht nur die bei Highlight-Spielen in der Volkswagen Arena. Die Entwicklung im AOK-Stadion, der Heimspielstätte unserer Frauen, geht auch in eine sehr positive Richtung.
Inwiefern?
Dr. Schumacher: Wir hatten bislang erst zwei Heimspiele in dieser Saison, die allerdings mit äußerst erfreulichen Zuschauerzahlen: 3.217 zum Start gegen Essen und 2.619 gegen Leverkusen – das ist deutlich über unserem Schnitt von knapp unter 2.000, den wir vor der Corona-Pandemie hatten. Wir sprechen dabei über einen Trend, der nicht allein mit der EM in England begründet werden kann. Schließlich waren auch schon die 3.689 Zuschauenden am letzten Spieltag der Saison 2021/2022 eine starke Marke. Große Zahlen bei Highlight-Spielen dienen der Wahrnehmung und sind ein Zeichen nach außen, dass der Frauenfußball mobilisieren kann. Aber mir ist genauso wichtig, dass wir unseren Schnitt sukzessive erhöhen, also ein gesundes Wachstum haben. Im AOK Stadion haben wir schon seit vielen Jahren deutlich den besten Zuschauerschnitt in der Frauen-Bundesliga. Darauf sind wir stolz. Und die Entwicklung geht noch einmal weiter.